unerwartetes Wiedersehen

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Es sei gedankt, dass sich die Geister richtig entschieden haben. So konntet ihr lebend aus dem Berg heraus und mit dem neuen Heer an eurer Seite. Somit war es ein leichtes die Korsaren, mit ihrem Schiff, mit schwarzen Segeln, zu besiegen. Gemeinsam, mit unsichtbaren Händen, werdet ihr zu der Stadt gefahren. Du hoffst aber im Moment einfach nur, dass Duath den Weg zu dir zurück finden wird. Boromir und Gail finden ihren Weg in deine Gedanken und du hoffst inständig, dass kein weiterer von deinen Gefährten getötet wird.

Es dauert wie eine ganze Ewigkeit, bis ihr endlich Minastirit sichtet. Rauch und riesige Kreaturen zeigen an, dass die Schlacht schon begonnen hat. Schweigend steht ihr an Deck und beobachtet das Geschehene. Legolas schaut zu dir hin. Du erwiderst seinen liebevollen Blick und sagst bestimmend zu ihm: „Lasse dich nicht töten, sonst werde ich dir im Jenseits die Hölle heiß machen." Er lacht kurz und antwortet schlagfertig: „Darüber werden wir dann im Jenseits diskutieren."

Die Schiffe legen an. Rechtzeitig habt ihr euch geduckt, um einen Überraschungsmoment zu starten. Ihr seit ja angeblich Freunde eurer Feinde. Ein Ork ruft zu den toten Kosaren zu, dass sie doch vom Schiff runter gehen sollt. Anscheinend, denkst du dir grinsend, spricht er mit dem Heerführer, der tot neben dir liegt. Schnell springt ihr von dem Schiff hinunter. Die Orks schauen da nicht schlecht. Doch nicht, dass sie sich schnell fangen können, läuft Aragorn los und Gimli sagt schnell zu euch Elben: „Es sind genug für uns alle da. Möge der beste Zwerg gewinnen." Hinter euch läuft ebenso die Armee der Geister los und ihr kämpft euch zur Burg hin. Einen nach dem Anderen wird niedergestreckt. Das Geisterheer ist da die wilkommene Rückenhilfe, denn die Orks sind meist zu erstaunt über diesen Anblick. Doch trotzdem ist es schwer euren Kameraden zu helfen, denn da seht ihr das zwei Olifanten auf euch zu kommen. Aragorn schreit: „Kaya, Legolas," und ihr versteht sofort. Legolas rennt zum einen, du zum anderen. Du kletterst auf den Olifanten auf und schlitzt die Orks oben mit deinen Schwertern überraschend auf. „30, 31, 32", zählst du immer schön mit. Du schießt mehrere Pfeile in den Kopf des Olifanten, der langsam zu Boden geht. Du siehst hinauf und siehst wie Legolas ebenso elegant auf dem Olifanten steht, der nach unten fällt. Als ihr wieder festen Boden unter den Füßen habt, sieht auch Gimli euch kurz an und sagt: „Der zählt trotzdem nur als einer." Ihr lacht ehrlich doch war es das auch schon. Die Feinde sind noch nicht besiegt und so geht's flink weiter. Doch nicht nur die umstehenden Orks wollen euch ans Leder. Auch die Nazgul sind auf euch aufmerksam geworden. Einer von ihnen fliegt direkt auf dich zu, doch bemerkst du es nicht. Du bist mehrere Meter von Legolas und den anderen entfernt, als du Legolas warnend schreien hörst: „Kaya!" Du siehst nach oben und erkennst die nahende Gefahr. Schnell nimmst du deinen Bogen zur Hand und lässt deine Lichtmagie in 2 Pfeilen hineinschießen. Diese beförderst du schnell und kräftig durch die Augen des Tieres. Es war ein Volltreffer. Die drachenähnliche Kreatur geht tot zu Boden und du starrst gebannt zu der Szene. Den Bogen schnallst du weg, nimmst deine Schwerter und erwartest den Diener Saurons. Dieser wird kaum von dem Aufprall gestorben sein. Und wie erwartet erhebt es sich langsam und kommt entschlossen, mit gezogenem Schwert, auf dich zu.

Bedrohlich lässt der Diener Mordors seine Klinge in seinen Händen wiegen. Seine Statur ist kleiner als die der Anderen. Trotzdem strahlt seine Präsenz eine schwarze Aura aus. Unterschätzen sollte man diesen Gegner nicht. Du versuchst eine Schwachstelle in seiner Rüstung zu finden. Doch das Metall lässt kein Loch erblicken.  Ein weiterer Nachteil für dich.  „Deine Magie ist stark geworden," sagt die Kreatur zu dir. Du kannst nichts darauf erwidern. Ihn nur ungläubig anschauen. Denn du kennst diese Stimme. Trotzdem lässt du dich nicht beirren. Ein Trick könnte es sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass es stimmen könnte,  erscheint dir unmöglich. Die Zeit ist vergangen. Du hättest es spüren müssen.  Um sicher zu gehen, entschließt du eine Lichtkugel auf sie abzuschießen, um zu sehen was passiert. Gedacht, getan. Doch sie wehrt sie gekonnt mit einem schwarzen Schild ab, die sie hervorbringt. Du schaust wieder ungläubig zu ihr hin. Die Reiter Saurons können dies nicht. Auch kein Zauberer.  „Nein, das kann nicht sein," denkst du dir zitternd. Endlich nimmt die Person vor dir ihren Helm ab. Ängstlich siehst du ihr still zu und hoffst auf das Beste. Doch diese Hoffnung wird sofort zerschlagen,  als das Gesicht deiner tot geglaubten Schwester erscheint. Jedoch ist es nicht mehr zaghaft, wie früher, sondern wie versteinert. Sogar ihre Haut scheint durch die schwarze Magie dunkler geworden zu sein. Ihre Augen starren glühend rot in deine eigenen. „Litih, wie kann das sein?", fragst du sie flüsternd. Dir fehlt die Kraft es lauter zu fragen. Es ist als sei all deine Kraft verschwunden. Dennoch willst du eine Erklärung haben. Für diese Situation, warum sie nicht tot ist, warum sie sich nicht gemeldet hat, warum sie auf der Seite des Bösen ist. Doch ohne eine Aussage, grinst sie dir hämisch entgegen und greift dich mit dem Schwert an. Überrascht, aber sicher parierst du ihre Schläge. Mit festem Blick schaust du in ihre Augen. Versuchst zu finden, was du verzweifet in ihnen suchst. Doch einzig allein ihre Blutlust zeigt sich in ihren roten Augen. Keine Liebe, keine Vergebung. Es ist zuviel für dich, trotzdem hast du genug davon, auf Verteidigung zu setzen. Egal ob es nun deine Schwester ist, oder wie sich zeigt, eindeutig nicht. Du lässt dein Kraftfeld erscheinen, dass sie sofort nach hinten wirft. Kein Wunder.  Keine einzige was dagegen geholfen hätte,  wäre ein kleines Stück Gutes in der Person. Die Gewissheit, das nichts helfen könnte sie zu retten, überkommt dich. Traurig und doch wütend brüllst du die an: „Litih, was soll das? Warum bekämpfst du mich? Warum bist du auf Saurons Seite? Er war es der unser Volk getötet hat." Deine Schwester lacht und steht auf. „Meinst du ich weiß das nicht? ICH war DABEI. ... Als sie uns überrannt haben. ... Die die Widerstand leisteten wurden getötet. .... Aufgegessen. ... Du warst ja nicht da, so haben sie mich fortgeschleppt.... Doch machte es nichts. ... Ich lernte viel von meinem Meister. .... Die schwarze Magie ist viel mächtiger als diese Lichtmagie. Ich bin frei, kann tun was ich will. Da bin ich froh von meiner Familie erlöst zu sein.... nun ja, fast," antwortet sie und greift dich dann mit schwarzen Kugeln an. Du beschwörst wieder das Kraftfeld, doch sind deine guten Gefühle eingefroren, sodass es nicht wirkt und du nach hinten fliegst. Ihre Worte haben dich hart getroffen.  „Kaya, ich habe dich immer schon gehasst. Du warst die Erstgeborene, das Liebling unserer Eltern, das unseres Volkes.... Nun stehe ich nicht mehr in deinem Schatten." Sie holt mit ihrem Schwert aus, doch du schlägst einen Lichtstrahl zu ihr, dass sie ebenfalls nach hinten fliegt. Ihr beide steht auf und macht euch wieder kampffähig. „Sei doch vernünftig, Litih. Wir sind die Einzigsten, die von unserem Volk geblieben ist. Wir müssen die Bräuche weiter bestehen lassen," versuchst du sie umzustimmen. Auch wenn du tief in dir weißt, dass es hoffnungslos ist. Von deiner Schwester scheint nichts mehr geblieben zu sein, bevor du gegangen bist. „Konnte ich wirklich so blind gewesen sein?", denkst du dir. „Ich spucke auf unsere Bräuche. Mittelerde wird uns sowieso nie akzeptieren." Sie greift wieder an und du parierst die Schläge, ohne jedoch zu erwidern. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit. Du kämpfst innerlich mit deinen Gefühlen, doch ist es die einzige Lösung. Schnell entsinnst du dich an die Worte Theodens, an deine Freunde und deinen Liebsten. An die Toten deren Leben du feiern willst. Mama, Papa, Gail. Als sie nahe genug in deiner Nähe ist, ist der Zeitpunkt gekommen. „Ihr seit nicht umsonst gestorben", denkst du dir und bündelst deine Kräfte, sodass du in einem warmen leuchteten Aura umgeben bist. „Litih, es tut mir lied," sagst du ihr traurig und setzt deine letzte Waffe ein. Sie schaut ungläubig und überrascht. Sie hat offensichtlich nicht damit gerechnet, dass du den endgültigen Zauber setzt. Du lässt deine Aura weiter in deine Schwerter leiten und sie erstarrt ängstlich. Sie weiß genau, was es bedeutet.  „In dir ist soviel Hass, soviel Böses, das solange Zeit in dir war. Du bist vollkommen davon verzerrt. Das Licht wird nun deine Seele reinigen und dich ins Licht führen. Lebe wohl," sprichst du deine Abschiedsworte und holst mit deinen Schwertern aus, um damit den letzten Abschnitt zu vollenden. Ohne weitere Emotionen, stechst du mit beiden Schwertern zu. Sie sieht in deine Augen. Beruhigt schaust du der Wandlung in ihnen zu. Der Zauber des Lichtes nimmt sie ein. Der rote Schein der Augen verlicht. Kurz lässt sie ein Zucken in ihren Mundwinkel erblicken, dann schließt sie die Augen. Nun ist noch ein weiterer Schritt zu tun. Damit die gereinigte Seele ihren Frieden findet. Es fällt dir schwer, doch hast du keine Wahl. Weinend fährst du mit den Schwertern aus ihrem toten Körper und schlägst mit dem einen schnell zu, bevor sie zu Boden geht. Ihr Kopf wird abgeschlagen und das Licht entschwindet nach oben. Mit ihm, ihre Seele. Nach kurzen Sekunden der Trauer und kurzem Gebet, siehst du dich um. Der Kampf ist vorbei und die letzten Orks werden von den Geistern getötet. Und auch ein bekanntes Gesicht scheint auf der Suche nach dir. Leglas rennt dir entgegen. Ohne Wort nimmt er dich in seine Arme. Du lässt ebenso deine Erleichterung zeigen, dass er noch lebt, und drückst ihn. Als ihr euch trennt, bemerkt er die Tote neben euch. Der Kopf ist nicht weit gerollt, sodass er ihn leicht finden kann. Er schaut auf deine tote Schwester und erkennt die Ähnlichkeiten deiner selbst darin. Du schaust zu ihm, ohne ein Wort zu sagen. Deine Augen spiegeln alle Emotionen. Wut, Traurigkeit, Enttäuschung, Frieden, Liebe. Ungläubig und erstaunt sieht er dich ann. Versucht deine Gedanken genauer zu ergründen. Doch du schüttelst zart deinen Kopf. Dies ist nicht der Zeitpunkt für Erklärungen. So umarmt er dich nochmal fest.

Nach Minuten des Trostes geht ihr zwei, Hand umschlungen, zu Aragorn und Gimli, die gerade bei den Geistern stehen. „Lasst uns frei", verlangt der Geisterkönig zu dem König von Gondor. Nachdem Gimli etwas abschätzend gesprochen hat, verlangt der König wieder: „Ihr habt uns euer Wort geben!" Aragorn nickt und bestätigt: „Ich sehe euren Eid als erfüllt an. Geht. Findet Ruhe." Der Geisterkönig lächelt erleichtert und ein Wind kommt auf, der sie zu Staub werden lässt, fort trägt von der leiblichen Welt. Ihr alle schaut diesem Treiben ehrfürchtig zu. Als der letzte Staubkorn verschwunden ist, schaut ihr euch nacheinander an. Erleichterung und Freude steht in ihnen. Nicht nur durch den Sieg, sondern auch, durch die endlich erwartete Finden euer Liebe. Die umschlungen Hände und euer liebevolle Blick zueinander, sagen alles aus. Doch erst wird der König geehrt. Gandalf deutet eine Verbeugung an, die ihr 3 ebenso gleichtun. Der König ist zurück gekehrt. Nun muss er nur noch den Thron besteigen. Mit ihm kommt die Hoffnung und die Zukunft Mitelerdes wird bald entschieden werden.

Wo Licht ist, ist auch Schatten - Herr der RingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt