Der Ring

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Helle Lichtstrahlen fallen auf dein Gesicht und langsam öffnest du deine Augen. Du schaust dich um und siehst dich quer in zwei Betten liegen. In der hinteren rechten Ecke des Raumes sitzt ein Hobbit. Er ist etwas stärker gebaut, mit rotbraunen gelockten Haaren. Er liegt in einem Liegestuhl und streichelt Gail. Du richtest dich langsam auf und merkst dann wie sich alles um dich herum dreht. Durch das Quietschen der Latten, als du dich wieder zurück in die Kissen hast fallen lassen, wird der Hobbit auf dich aufmerksam. „Ihr seid wach? Das wird Herr Frodo freuen.“ Mit diesen Worten gesellt er sich neben dich, an die Betten. „Mein Name ist Samweis Gamdschie, Ihr dürft mich Sam nennen. Darf ich mich nach ihrem Befinden erkundigen?“ „Mir geht’s gut. Danke, ich bin Kaya. … Wo ist Gandalf?“ fragst du ihn und blickst dich suchend nach diesem um. „Er musste dringend weg, müsste aber heute Abend wieder kommen. Ich gehe Herrn Frodo die Nachricht überbringen, dass Sie wach sind.“ Mit diesen Worten verabschiedet er sich und lässt dich allein. Gail kommt auf dich zu, springt aufs Bett und leckt deine Hände. „Danke für deine Sorge, mein Licht. Es geht schon wieder.“ Du streichelst ihn und schaust auf die Tür, durch die Sam hindurch gegangen ist. „Komischer Kerl. … Macht sich Sorgen über eine Person die er kaum kennt. … Die Hobbits scheinen im Allgemeinen die gutmütigsten Kreaturen der Mittelerde zu sein, “ denkst du dir und schaust wieder zu Gail.

Frodo kommt ins Zimmer und fragt besorgt: „Fühlt ihr euch wieder wohl?“ „Ja, ich danke dir. Aber sag, was ist denn überhaupt passiert und wie lange liege ich schon hier?“ Frodo erläutert dir was passiert sei: Anscheinend habe sein Onkel das Auenland verlassen und ihm einen Ring hinterlassen, welchen er, laut Gandalf gut bewahren soll. Da wäre Gandalf auch schon fortgeritten und sagte, dass er bald wiederkommt und er sich um dich kümmern sollte. Du hörst aufmerksam zu und fängst an zu grübeln: „Es muss um diesen Ring gehen. … So wie ich Gandalf kenne, wird er in Büchern versunken sein, um mehr herauszufinden.“

Du siehst dich im Haus um. Es ist so klein, sodass kein größerer Mensch darin stehen kann. Es hat vielen Toren, als Verbindung zu den Türen, statt den Türen. Viele hellbraune Balken und matte, hellgrüne Wände. Es gibt Runde Fenster und viele Möbel uns hellbraunem Holz.

Für den Rest des Tages, hast du beschlossen nach draußen zu gehen, und mit deinen Waffen zu üben. Frodo sieht immer wieder nach dir. Entweder wegen Sorge oder Neugier. Als es Abend wird, gehst du hinein und Frodo kocht euch etwas. Das Abendessen war überaus schmackhaft, bei dem Frodo über das Auenland erzählt. Gail ist neben euch und lässt es sich ebenfalls schmecken. Nachdem du Dúath gekümmert hast, setzt du dich mit Gail vor dem Kamin und blätterst in einem Buch. Frodo ist beim Abwaschen. Auf einmal hört ihr ein Geräusch und ihr horcht auf. Frodo geht in den Flur, während du nach deinem versteckten Dolch, in deinen kniehohen Stiefeln, greifst. Auch Gail ist aufgesprungen und folgt dir auf jeden Schritt. Er geht durch die Fluröffnung und du hörst auf einmal einen Schreckensschrei aus Frodo’s Mund. Du springst auf und begibst dich zum Flur. Doch dort steht nur Gandalf und fragt mit bedrohender: „Weiß auch niemand davon? Ist er gut versteckt?“ Du blickst überrascht Gandalf an, und lässt den gezogenen Dolch sinken.

Gandalf blickt auf: „Es ist beruhigend dich wieder auf den Weg der Genesung zu wissen, denn wir haben viel zu tun!“ Du steckst den Dolch zurück in den Stiefel während Frodo zur Truhe eilt und holt einen Umschlag raus, welchen Gandalf in den Kamin wirft. Du fragst erschrocken: „Wo wart ihr, Gandalf? Und was ist passiert das ihr so aufgeregt erscheint?“ Er antwortet nicht sondern holt den Ring mit einer Zange aus dem Feuer. „Stecke deine Hand aus, Frodo. … Er ist ganz kühl, “ sagt er und lässt ihn auf Frodos Hand fallen. Du beobachtest die Szene resigniert und doch beschleicht dich ein dunkles Gefühl. Neid, scheint es zu sein, doch du schüttelst den Kopf, um diese Tatsache beiseite zu schieben. „Was siehst du? Kannst du etwas erkennen?“ fragt er ihn. „Gar nichts. Da ist nichts.“ Du siehst wie Gandalf erleichtert aufatmet. „Warte, da sind feine Linien… Es sind elbische Buchstaben. Ich kann sie nicht lesen.“ „Das können nur wenige,“ meint Gandalf. „Es ist die Sprache von Mordor, die ich hier nicht aussprechen will. … In unserer Sprache heißt es übersetzt: Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkle zu treiben, und ewig zu binden.“

Ihr zieht euch in die Küche zurück. Dort erzählt Gandalf von dem Ring. Er wurde geschmiedet, vom dunklen Herrscher Sauron, im Feuer des Schicksalsberges. Wie er in die Hände von dem Menschenkönig kommt. Du weißt dann, wie Bilbo ihn gefunden hat und dass er Leben verlängert. Er ist aber nun erwacht und hat den Ruf des Meisters gehört. Obwohl Sauron tot ist, ruft der Geist von Sauron den Ring, weil seine Kraft an den Ring gebunden ist. Mordor ist immer noch seine Heimat und auf dem Vormarsch. Wenn er den Ring bekommt, wird er Mittelerde in eine zweite Finsternis verschlingen. Er sucht ihn und der Ring sucht ihn. Die Zwei sind eins. Du erfährst von Gollum. Dass er es unter Folter verraten hat. Da Frodo nun solche Angst davor hat, versucht er den Ring dem Zauberer zurückzugeben. Doch Gandalf wehrt sich gegen Frodos Unternehmen und erfährt auch warum. Gandalf würde den Ring benutzen um Gutes zu tun, doch würde der Ring dadurch eine zu große Macht erringen.

Gandalf beendet seine Gerede und gibt euch beiden den Auftrag nach Bree zugehen, ins „Gasthaus zum tanzenden Pony“. Dort würde er auf euch warten. Er würde sich als Erstes mit seinem Ordensmeister sprechen und sich mit ihm beraten. „Ich werde Frodo sicher nach Bree bringen!“, schwörst du ihm. Gandalf gibt euch letzte Anweisungen: den Namen Beutlin ablegen, nur am Tag reisen und von der Straße fernhalten. Gandalf sagt Frodo noch ein Kompliment, dass Hobbits unglaublich sind. Ihn noch überraschen können, nach all den Jahren, wo er sie schon zu kennen glaubt.

Während ihr euch reisefertig macht, die Kampfkleidung und Waffen anlegt, Nahrung einpackt, hört ihr ein rascheln, draußen im Gebüsch, aus dem offenen Fenster, zu euch hinein dringen. Gandalf schlägt mit seinen Stab zu und hebt Sam durchs Fenster hinein. „Wie viel habt ihr gehört Samweis Gamdschie?“ fragt Gandalf ihn. „Ich habe nicht gehorcht, ich habe Gras geschnitten.“ „Ein wenig spät um Gras zu schneiden. Findest du nicht?“ „Ich habe laute Stimmen gehört.“ „Was hast du gehört?“, fragt Gandalf ihn wütend. „Nichts Wichtiges. Ich hörte etwas über einen dunklen Herrscher und den Untergang der Welt, aber bitte Herr Gandalf, tut mir nichts. Verwandelt mich bitte nicht in ein Ungeheuer.“ Gandalf schüttelt, kaum merklich den Kopf. „Nein, voraussichtlich nicht. Mir ist etwas Besseres für dich eingefallen.“ Er beschließt Sam mit euch auf die Reise zu schicken.

Während Sam und Frodo sich reisefertig machen, fragst du Gandalf nach dem starken Schmerz in deiner Brust, als Bilbo sich den Ring auf den Finger gesteckt hat. „Das meine Liebe, liegt doch auf der Hand meint ihr nicht? Ihr seid Zwiegespalten. In euch herrscht überwiegend das Licht, aber ihr dürft auch die Dunkelheit nicht vergessen, die in euch haust, denn sie ist es, die euch so Schmerzen verursacht. Der Ring ist die pure Dunkelheit, mit dem Bösen verbunden. Es verursacht euch Schmerzen, wenn der Ring benutzt wird, da dadurch die Dunkelheit in euch versucht, an die Oberfläche zu kommen. Sie kämpft gegen die Lichtseite in dir. Dieser Kampf in euch verursacht euch psychischen Schmerz“ „Das heißt wenn Sauron den Ring bekommt werde ich…..“ du brichst ab und kannst nicht mehr weiter sprechen. Das so etwas Böses in dir haust, hast du nie denken können. Außerdem denkst du an die alten Geschichten deines Volkes und dessen Bewohner zurück, deren Dunkelheit sie zugelassen hatten. Du fröstelst dich. „Meine Liebe Freundin, denkt nicht an so etwas, was in weiter, weiter Ferne liegt….. Es wird nicht soweit kommen…..“ Ihr gingt gemeinsam aus dem Haus und du konntest nicht weg hören, als Gandalf noch sagte „…..Hoffentlich.“

Ihr geht los, in den Wald hinein. Gandalf erklärt euch, dass ihr vorsichtig sein müsst, da Sauron viele Späher hat, auch unter den Tieren. Er bewichtigt Frodo, dass er den Ring niemals benutzen soll, denn dann würden die Diener Saurons auf ihn aufmerksam werden. Es folgt der Abschied. Du übergibst Dúath Gandalf. „Mit ihm wirst du schneller sein.“ Er bedankt sich nickend.

Nachdem ihr Gandalf und Dúath hinterher geblickt habt, wie er in der Dämmerung verschwindet, sagst du mit aufgesetzter freudiger Miene: „Nun dann mal los meine kleinen Herrn“, und marschiert los.

Wo Licht ist, ist auch Schatten - Herr der RingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt