Vor der Schlacht

655 33 2
                                    

Ihr reitet in die Stadt, wo Eowyn euch freudig erwartet. Nicht wissend was sie erwartet. Gimli übernimmt die Aufgabe und geht auf sie zu. „Herrin.“ „Herr Aragorn, wo ist er?“ Gimli schaut sie traurig an: „Er ist gefallen.“ Sie schaut zu ihren Vater Theoden und weiß durch seinen Blick, das Gimli die Wahrheit ausspricht. Nach und nach werden die Habseligkeiten untergebracht und die Leute empfangen. Nur Legolas und du selbst kümmert euch noch kurz um eure Pferde, bevor ihr um euch eure Wunden versorgt. Still legt ihr zwei Hand an. Erst als ihr euch fertig verbunden habt, nutzt ihr den Moment für die Trauer.  „Es tut mir leid für Gail“, bricht Legolas nach einiger Zeit die Ruhe. Traurig sieht er dich an. Du nickst ihn an, schlägst kurz die Hände um beide Amulette, die du nun um den Hals trägst, und meinst selbst: „Und mir für Aragorn.“ Er bestätigt es wie du vorher. Doch jetzt kannst du nicht anders. Die Ferne muss durchbrochen werden. Gerade in diesem Moment. Du nimmst ihn fest in den Arm. Erst überrascht,  dann dankbar legt er seine Hand um dich. Spendet dem Anderen Trost. Gibt ihm Halt. Als ihr euch voneinander löst,  geht ihr zu Theoden. Die Stadt muss gesichert werden. Also wendet ihr euch der Stadtverteidigung zu. Plant die Verstärkung der Mauern und befehligt die Umsetzung.  Immer wieder kommen die Gedanken des Todes deiner Familie und Freunde in dir auf. Du denkst an deinen Vater, Mutter und deine Schwester. Nun ist auch Gail dabei, dessen Leben du feiern musst. Doch jetzt ist es dir nicht danach. Die Schwachen sterben. Nur die Stärksten überleben. Und schnell merkst du wieder, wie die Dunkelheit in dir zunimmt. Doch in diesem Moment ist es dir gleich. Wie vorhin. Du selbst willst nicht so enden. Erst muss Rache geübt werden. Ein bisschen mehr Stärke kann ja nicht fehlen, denkst du dir. Nicht ahnend, das du noch eines Besseren belehren werden wirst.

Am nächsten Tag bist du gerade mit Gimli unterwegs, als ihr von dem Kommen Aragorns hört. Die Leute tuscheln, er sei am Tor und schnellen Schrittes geht ihr des Weges. Die Leute trängeln sich zu dem Ort, andem ein Tot geglaubter stehen würde. So schreit Gimli immer wieder zu den Umherstehenden: „Lasst mich durch. Ich bring ihn um.“ dadurch, dass ihr zwei als Krieger angesehen werdet, wird bereitwillig Platz gemacht. Ihr beide müsst wissen, ob es nicht nur Gerüchte sind. Endlich steht ihr endlich vor ihm. Ungläubig seht ihr ihn an.  „Du bist mir der schlaueste, der gerissenste, der tollkühnste, wahrlich Glückpilz der mir je begegnet ist“, sagt Gimli freudig und umarmt seinen Freund. „Ich dachte du seist tot“, sagst du auf elbisch zu ihm und umarmst ihm ebenso. „Wo ist der König?“, fragt Aragorn uns jedoch und wir zeigen ihm hoch zum Herrenhaus. Aragorn geht an euch vorbei, was euch einen Austausch an verwirrten Blicken gibt. Wohl eine schlimme Kunde. Wir folgen ihm zum Thronsaal, wovor Legolas davorsteht. „Leap dowin (Du kommst spät)“, sagt dieser lächelnd zu Aragorn, als er ihn erblickt. Er schaut Legolas nur verwirrt an. Legolas blickt ihn resigniert an und sagt schließlich: „Du siehst furchtbar aus.“ Schließlich lächeln beide, begrüßen sich mit den Händen auf der Schulter und Legolas gibt ihm das Amulett zurück. Lächelnd schüttelst du den Kopf. Typisch Elb. Ihr tretet in den Thornsaal und Aragorn berichtet von der Armee von Isengardt. „Bei Einbruch der Nacht sind sie hier“, beendet Aragorn schließlich sein Bericht. Theoden entscheidet sich. Gemeinsam seht ihr euch in der Stadt um. Jeder Mann und Junge soll kampfbereit gemacht werden. Theoden hat keine Bedenken, da die Stadt noch nie eingenommen wurde, doch Gimli sagt, dass das keine Orks sind, sondern Uruk-Hai. Die Rüstungen dick, die Schilde breit. Doch Theoden ist sich der Wände sicher. Aragorn sagt, dass er Beistand ersuchen soll, doch Theoden will unter sich bleiben. Von Gondor hält er nichts. „Wir sind allein“, sagt der König schließlich und somit hoffnungslos.

Alle Männer bekommen Waffen. Junge wie Alte. Vom Bauern zum Bediensteten.  Keine Soldaten gibt es wirklich hier. Die Waffenkammer wird geplündert. Die Menschen werden von euch genau betrachtet. Entweder haben sie zu viele Winter erlebt oder zu wenige. „Sieh sie dir an. Sie fürchten sich,“ sagt Legolas und dreht sich um, um zu gehen. „Und es sind ihrer etwa dreihundert gegen zehntausend?“, fragt Legolas dann doch noch auf elbisch Aragorn. „Es besteht mehr Hoffnung für sie, wenn sie sich hier verteidigen, statt in Edoras“, erwidert Aragorn auf elbisch zurück, doch Legolas lässt nicht locker. Gimli und du beobachtet den Schlagaustausch still. Obwohl du als Einzige in dem Raum, die Sprache versteht, sagst du nichts. Das würde nur Unruhe stiften. „Sie können diesen Kampf nicht gewinnen. Sie werden alle Sterben!“, sagt Legolas eindringlich. Doch Aragorn hat dann genug und sagt menschlich: „Dann werde ich als einer von Ihnen sterben!“ Aragorn verschwindet von diesem Schauplatz, wodurch Legolas den Schlagaustausch entschuldigen will, doch Gimli hält ihn zurück. Ein Blick von dem kleinen Freund genügt zu deinem Verstehen. Du nickst beide kurz zu und folgst Aragorn. Er nimmt deine Anwesenheit still entgehen. Auch ohne Worte zu sprechen, geht ihr durch die Stadt. Beobachtet die junge und alten Männer in Waffen und Rüstungen. Endlich nimmst du den Mut auf und sprichst es an: „Nimm es ihm nicht übel, er sorgt sich.“ Er nickt daraufhin nur. Was abzusehen war. Es ist eine Angelegenheit zwischen den Zweien. Schweigend geht ihr dem weiteren Abend zu.

Zu dem Weg zur Waffenkammer trefft ihr einen kleinen Jungen. So hilflos sieht er mit seinen Sachen aus, worauf Aragorn ihm ein paar Tipps gibt. Als ob es was helfen würde,  denkst du kopfschüttelnd.  So viele werden wieder sterben. Wer von deinen wird es nun treffen. Traurig schiebst du deine Gedanken beiseite und ihr setzt euren Weg fort. Dein Outfit und Waffen sind zwar komplett, jedoch nicht aufgefüllt oder etwas stumpf. Somit schnappst du die ein paar Pfeile und beginnst deine Schwerter zu schärfen. Schließlich kommt Legolas herein und geht eindringlich Aragorn entgegen: „Wir vertrauten dir stets. Niemals hast du uns fehlgeleitet. Verzeih mir. Ich hätte nicht zweifeln dürfen.“ „ Es gibt nichts zu verzeihen, Legolas“, nimmt Aragorn die Entschuldigung an. Du schaust die zwei beruhigt an. Gimli kommt herein und ihr seht belustigt an, wie er ein Kettenhemd anzieht. „Wenn wir Zeit hätten, würde ich das Ding ändern lassen. … Es ist ein wenig eng um die Brust, “ sagt Gimli für ihn wahrheitsgetreu. Doch ist es auch seine Absicht uns ein Lächeln zu entlocken. Das Kettenhemd scharrt über dem Boden. Ihr lächelt kopfschüttelnd, als ein Horn ertönt. Du erkennst es sofort und rennst freudig hinaus, mit kurzem Lachen zu den anderen. Sie folgen dir schnell. Du bist gerade schon am Tor, als die Elben hineinkommen. Ihre Rüstungen schimmern im Mondlicht. Du siehst Haldir und umarmst in freudig. „Glassen achend le (Es ist mir eine Freude dich zu sehen)“, begrüßt du ihn. Er lächelt dich an. „Es freut mich ebenso, Kaya.“

Theoden kommt schließlich auch in der Runde an und fragt ihn verwirrt, was dies zu bedeuten hat. „Ich bringe Kunde von Elrond aus Bruchtal. Einst bestand ein Bündnis zwischen Menschen und Elben. Vor langer Zeit starben wir Seite an Seite,“ antwortet dieser und Aragorn, Gimli und Legolas kommen dazu. „Dies Bündnis wird nun erneuert,“ sagt Hadir und schenkt dir ein Augenzwinkern.

Aragorn kommt heruntergelaufen und begrüßt ihn freudig auf elbisch und einer, für Haldir, überraschenden Umarmung. „Ihr seid wahrlich willkommen,“ sagt Aragorn zu Haldir. Haldir wird nun auch von Legolas begrüßt und schließlich wendet er sich endlich an Theoden, der geduldig wartet. Mit allem Vertrauen und Freundlichkeit, legt er sie in seine Stimme: „Wieder in die Schlacht mit den Menschen zu ziehen, erfüllt uns mit Stolz.“

Wo Licht ist, ist auch Schatten - Herr der RingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt