1. Kapitel

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Hermione

Ich bin einsam und habe Langeweile. Die perfekte Voraussetzung, um heute Abend ordentlich feiern zu gehen, wenn auch alleine, denke ich mir nach dem Aufstehen.

Diese Ferien sind die ersten nach dem Krieg und ich wollte einfach nur Ruhe. Viel Ruhe und vorallem meinen Frieden.

Die ersten Wochen habe ich bei den Weasleys im Fuchsbau verbracht. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass mir die Gemeinschaft nicht hilft meine Wunden zu heilen. Deswegen habe ich mich dazu entschlossen alleine in mein Elternhaus zurück zu kehren, um mich zu erholen und mir über einige Dinge klar zu werden.

Erst gestern war ich auf einem Date mit einem Muggel. Einfach nur um endlich normale sachen zu tun, um normal zu sein.

Das Date war ganz nett. Die Location war gut, er war ganz nett. Aber nie wird es mehr. Das liegt einfach daran, dass ich mich noch nicht von meiner letzten Beziehung gelöst habe.

Gut es war keine richtige Beziehung, es war nur auf freundschaftlicher und sexueller Ebene. Aber wir hatten bis jetzt nie die Möglichkeit das ganze zu beenden, weswegen ich mich momentan eher zurückhalte. Wie gesagt momentan, gegen ein bisschen Spaß ist nichts einzuwenden.

Aber ich bin echt froh, dass Hogwarts so schnell wieder aufgebaut werden konnte. Der siebte Jahrgang kann das Schuljahr wiederholen und genau das werde ich mit Harry und Ron machen. Auch wenn dieses Jahr wahrscheinlich anders sein wird als die Jahre zuvor. Wir müssen schließlich keine dunklen Mächte mehr bekämpfen und ich werde zeigen wer ich wirklich bin. Dieses letzte Jahr werde ich Spaß haben und mich meinen Freunden gegenüber mehr öffnen.

Ich schwinge meinen Zauberstab um das Wohnzimmer aufzuräumen. Danach gehe ich in die Küche und mache mir Frühstück. Melancholisch schaue ich mir ein Bild meiner Eltern an. Leider habe ich es nicht geschafft ihre Erinnerungen wieder herzustellen.

Jetzt leben sie in Australien, ohne Erinnerungen an mich, ihre einzige Tochter. Ich habe sie wirklich nur beschützen wollen, aber ich bin immer davon ausgegangen, dass ich den Obliviate rückgängig machen könnte. Als es dann nach dem Krieg nicht geklappt hat, war es als hätte ich sie ein zweites mal verloren. Traurig wende ich den Blick von dem Bild ab und trage das Essen ins Wohnzimmer.

Ich habe mich gerade hingesetzt ,als meine Eule Merlin ans Fenster klopft. Ich nehme ihr die Post ab und gebe ihr einen Eulenkeks. Stirnrunzelnd sehe ich mir die Briefe an. Harry, Ginny und meine Tante Dagmar haben mir geschrieben.

Meine Tante bezahlt für mich das Haus und so etwas wie Unterhalt. Sie betreibt eine Hotelkette in Deutschland, deswegen sehen wir uns nicht so oft. Sie ist ein Squib, daher weiß sie zum Glück über alles Bescheid.

Meine liebe Hermione,                                                                                                     ich würde dich gerne mal wiedersehen. Was hälst du davon, wenn du mich in den Winterferien in Berlin besuchst? Ich würde mich sehr über deinen Besuch freuen. Melde dich einfach wenn du möchtest. Ganz viel Spaß in Hogwarts!                                                                                                                        Deine Tante Dagmar

Hey Hermione!                                                                                                                     Ich hoffe dir geht es gut und du bist zufrieden in Muggellondon. Wir vermissen dich echt und ich freue mich, dich am 1. September wiederzusehen. Es wird toll sein, wenn wir in einem Jahrgang sind!                                                                                                                                                                   Deine Ginny

Liebe Hermione,                                                                                                                   auch wenn ich es nachvollziehen kann, dass du dich die Ferien über zurückgezogen hast, weil du die Ereignisse des Krieges und ihre Folgen verarbeiten möchtest, vermisse ich dich wirklich sehr. Die anderen verstehen es vielleicht nicht, dass du dich nicht mehr bei ihnen erholst, aber ich bin ganz auf deiner Seite. Ich möchte dass du weißt das du immer mit mir reden kannst. Auch ich vermisse es oft, einfach nur ein Junge zu sein, den niemand kennt und der keinen Krieg gewonnen hat. Du hast also mein vollstes Verständnis, egal was du auch tun magst. Vergiss das nie Hermione. Ich freue mich dich am 1. September wiederzusehen und bin wirklich gespannt auf dich.                                                                                               P.S: Ron hat dir nicht geschrieben, weil er noch immer etwas beleidigt ist, aber er kriegt sich wohl wieder ein.

Dein bester Freund Harry

Gerührt betrachte ich den Brief von Harry. Das ist wirklich sehr süß und aufmerksam von ihm. Er ist wirklich mein bester Freund und wir verstehen uns weit besser, als Ron und ich. Das Ron noch immer beleidigt ist, ist schade aber nicht zu ändern.

Ich fange an zu essen und schreibe währendessen die Antworten.

Grinsend stehe ich in meinem Ankleidezimmer und betrachte die Ansammlung von Klamotten. "Also ich möchte auf jeden Fall ein Kleid tragen. Am besten eins wozu meine neuen Schuhe passen, die ich gestern gekauft habe.", denke ich laut über mein Outfit nach, welches ich zum Feiern anziehen will.

Schließlich trage ich ein weinrotes Kleid aus Chiffon, mit Spaghetti-Trägern, die am Rücken gekreuzt sind. Es hat einen großen V-Ausschnitt und einen Schlitz am linken Bein. Dazu habe ich weinrote High-Heels an, die ich gestern gekauft habe.

Schließlich habe ich zu dem Outfit noch Schmuck und eine passende Handtasche herausgesucht, sowie die Haare und das Make-Up gemacht.

Ich appariere in eine kleine Seitenstraße neben dem Club, indem ich ordentlich feiern gehen will. Wer weiß vielleicht finde ich noch eine Begleitung für die junge Nacht...

Ein Herz für SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt