Hermione
Nachdenklich sitze ich im Unterricht von Professor Flitwick und kann mich nicht auf sein, zugegebener weise zähes Geschwafel konzentrieren. Noch nicht mal Notizen habe ich mir gemacht und das ist schon recht ungewöhnlich für mich. Meine Gedanken sind nur bei den bevorstehenden Weihnachtsferien. Ich weiß nicht so recht, wie ich sie verbringen soll. Gerne hätte ich gerne meine Freunde aus Hogwarts um mich, da meine Eltern es nicht seien werden.
Dieses Jahr ist es aber wirklich recht schwierig. Harry wird diese Ferien mit Graham in Irland verbringen. Die Weasleys sind wie immer alle im Fuchsbau. Eigentlich würde ich ihrer Einladung gerne folgen und die Ferien verbringen, aber ein Brief von Tante Dagmar halt mich davon ab. Wie bereits im Sommer hat sie mich zu sich, nach Berlin eingeladen, um sie zu besuchen. Gerne würde ich sie mal wieder sehen und das Weihnachtsfest, mit ihr verbringen dem letzten Teil meiner Familie. Andererseits halt mich eine kleine Idee in meinem Kopf mich davon ab, fest zu zusagen. Ich kann selbst kaum glauben, dass ich mit diesem Gedanken spiele, aber es ist so.
Ich seufze einmal laut und merke wie Harry sich zu mir dreht und mich fragend ansieht. Das ein weiteres Augenpaar aufmerksam auf mich gerichtet ist, sehe ich nicht. Zuversichtlich lächle ich Harry an, schmunzle schon fast selbst über meine Gedanken. Ich sollte einfach auf mein Herz hören und tuen was ich für richtig halte. Ohne vorher eine Pro und Kontra Liste anzufertigen.
Nachdem die Stunde beendet ist, gehe ich zu Blaise und Theo, die sich scherzend unterhalten. Lächelnd begrüße ich die beiden. Theo ist der erste der reagiert. "Wir haben gestern ein interessantes Gespräch mit unserem lieben Draco geführt. Ich kann immer noch nicht glauben, dass er behauptet hat, ihr hättet was miteinander gehabt. Und dann noch dieses komische Zitat von dem Muggle, vor der ganzen Schule." Blaise nickt zustimmend.
Kurz denke ich über das Gesprochene nach. Warum kennt Draco als Reinblut William Shakespeare, Blaise und Theo aber nicht? Blaise räuspert sich und wartet anscheinend auf eine Antwort. Wie es scheint habe ich zu lange, über Dracos Literarischen Kenntnisse nachgedacht. "Ja das war eine dumme Aktion. Ich wollte ihm mit der Aufgabe vor der Schule bestrafen, aber er hat das mit dem Zitat, anders dargestellt, als ich mir das vorgestellt hätte.", antworte ich reichlich verspätet. Die beiden Slytherins tauschen nachdenklich Blicke miteinander. Ich beschließe nicht darauf einzugehen, sondern meinen Gedankengang von vorhin aufzugreifen.
"Was macht ihr schönes in den Weihnachtsferien?, frage ich schließlich mit einem neugierigem Grinsen im Gesicht. Beide fangen an zu lachen und schaue sie verwundert an. Was ist so lustig? Meine unausgesprochene Frage steht mir, anscheinend ins Gesicht geschrieben. Theo versucht ihr Verhalten zu erklären: " Wir lachen nur, weil du nicht die erste Person bist, die uns das heute fragt. Aber um deine Frage zu beantworten ... Ich werde ganz klassisch mit meiner Familie die Weihnachtszeit verbringen und mit Pansy natürlich. Und Blaise der alte Charmeur, stellt sich Daphnes Eltern offiziell als ihr Freund vor." Blaise nickt und fragt nach meinen Plänen. Ich druckse etwas herum und murmele dann etwas von auf Toilette gehen. Kopfschüttelnd wegen meinem kindischem Verhalten, laufe ich zu meiner nächsten Stunde. Den High Five, den die beiden Jungs sich hinter mir geben, verpasse ich dadurch leider.
Nach den nächsten beiden Unterrichtsstunden, mache ich mit Ginny und Lavender auf den Weg zum Mittagessen. Ich spreche gerade mit Lavender über die vielen Hausaufgaben, als mir etwas an Ginnys Hals auffällt. Um genau zu sein, ist es gar nicht zu übersehen. "Ginny!", quietsche ich neugierig und fordernd zu gleich. "Wer zu Hölle ist er?", frage ich und deute ich großzügiger Geste auf ihren Hals, an dem ein Knutschfleck zu sehen ist. Seit Harrys Outing wissen wir, dass auch Ginny jemand neuen hat, aber sie sagt uns einfach nicht wer es ist. "Ähm äh...", gibt sie wenig intelligent von sich und schaut verlegen an die Decke. "Der Name reicht schon.", säusle ich zuckersüß. Ginny atmet schnell aus und presst dann schnell heraus: "Oliver Rivers."
"Ein Hufflepuff. Wie süß. Obwohl süß vielleicht, dass falsche Wort ist, wenn man sich deinen Hals anguckt Ginny.", sagt Lavender grinsend. "Und was ist das zwischen euch?", frage ich und versuche erfolglos, die Neugier aus meiner Stimme zu halten. Die Rothaarige schaut bedrückt und flüstert: "Nicht das was ich möchte." Fragend schauen wir sie an, bis sie weiterspricht. "Erst war er nur eine Ablenkung, wegen Harry, aber ich habe mich in ihn verliebt, während er mich nur als Betthäschen wahrnimmt.", flüstert sie leise und Tränen treten in ihre Augen. Ich nehme sie in den Arm und streichle ihr tröstet über den Rücken.
Während des Mittagessens habe ich Oliver Rivers beobachtet, kann mir aber noch keine Meinung über ihn bilden. Ich kenne den großen Braunhaarigen einfach zu wenig. Allerdings hat mir die Sache auch gezeigt, dass ich Reden sollte, wenn ich etwas auf dem Herzen habe. Deswegen bin ich auf dem Weg zu Draco. Wir sind in der Bibliothek verabredet, um gemeinsam etwas zu lernen und Hausaufgaben zu machen. Er ist eine angenehme Gesellschaft und ziemlich intelligent, wie ich festgestellt habe.
Der Blondhaarige wartet schon an unserem Stammtisch und hat bereits einiges an Büchern und Pergament vor sich liegen. Lächelnd begrüßt er mich und ich lächele unsicher zurück. Ich bin mir unsicher, wie er meine Frage aufnehmen wird. Erst nachdem ich mich hingesetzt und meine Sachen ausgepackt habe, sehe ich ihn wieder an. Sein Blick ist nachdenklich auf mich gerichtet. "Was machst du eigentlich in den Ferien?", frage ich ihn schließlich möglichst unbekümmert. "Ich habe noch keine Pläne. Wie sieht es bei dir aus?"
"Ich habe vor eine Woche in Berlin zu verbringen. Und ich habe mich gefragt, ob du nicht Lust hättest mich zu begleiten.", sage ich unsicher und schaue abwartend zu dem Blonden hinüber.
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Ein Herz für Schlangen
FanficHermione Granger kann endlich aufatmen. Die schweren Zeiten und die Kämpfe gegen die dunklen Mächte liegen hinter ihr. Nun kann sie sich so zeigen, wie sie immer wollte, vor allem in Hogwarts. Das sie sich verändert hat, ist kaum zu übersehen, als s...