33. Kapitel

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Hermione

Die Weihnachtsferien sind vorbei und der normale Alltag in Hogwarts beginnt wieder. Wobei von normal irgendwie nicht die Rede sein kann. Zumindest nicht für mich. Der Kuss mit Draco hat irgendwie alles verändert. Dieser eine unbedeutende Kuss, der nur durch ein Trinkspiel entstanden ist, war irgendwie magisch. Ich habe einige Jungs geküsst, auch einige für die ich etwas empfunden habe und trotzdem hat es sich noch nie so angefühlt.

Ich musste mit aller Kraft die ich in diesem Moment noch besaß und das war nicht viel, versuchen meine Gefühle zurückhalten und Draco nicht nochmal zu küssen, um dieses Gefühl was er in mir geweckt hat noch einmal zu spüren. Nach dem Kuss habe ich mir nichts anmerken lassen und so getan als würde ich dem ganzen keine Bedeutung schenken. Der Slytherin hat auch nicht so gewirkt, als wäre das ganze in irgendeiner Art und Weise bedeuten für ihn gewesen.

Unsere Freunde haben das allerdings etwas anders gesehen. Ich hatte schon den ganzen Abend über den Verdacht, und vorher ebenfalls, dass sie irgendwie den komischen Gedanken hegen uns verkuppeln zu können. Gut der Kuss hat wohl das Gegenteil bewiesen, auch wenn sie so getan haben, als hätte Amor persönlich uns mit seinem Pfeil getroffen.

Der Start ins neue Jahr war zwar sehr ungewöhnlich, aber wenn ich ehrlich bin hat es mir sehr gut gefallen. Warum auch immer. Schließlich sind wir nur sehr gute Freunde. Und Freunde küssen sich nicht oder denken über körperliche Aktivitäten nach, die gute Freunde für gewöhnlicher Weise nicht miteinander betreiben. Wobei wir wieder beim Thema wären. Ich werde hier noch wahnsinnig oder habe einen kleinen Hormonüberschuss.

"Hermione? Kannst du mir einen kleinen Gefallen tun? Es ist wirklich nur ein klitzekleiner Gefallen.", unterbricht Ron mein Rätseln und gesellt sich zu mir auf das alte, rote Sofa im Gemeinschaftsraum.

"Wenn du schon schon so ankommst, ist es definitiv ein großer Gefallen. Also was willst du?", frage ich unfreundlich. Ron lacht und streicht über leicht über den Arm. "Deine Laune ist es echt unterirdisch, seit dem Kuss mit Draco. Woran dass wohl liegen mag?", sinniert er grinsend. Ich springe vom Sofa auf und zische: "Was willst du?" Warum spricht er jetzt den Kuss an?

Der Rotschopf zieht mich unsanft wieder auf das Sofa und schaut mich ernst an. Dann fängt er an mir von dem Gefallen zu erzählen. Ab und an unterbreche ich ihn kopfschüttelnd und werde zwischenzeitlich ziemlich unfreundlich. Aber er lässt sich nicht von seinem Vorhaben abringen und behahrt auf meine Hilfe. Schließlich gebe ich nach und versichere ihm meine Unterstützung. Auch wenn das eher aus Eigennütz geschieht. Tatsächlich bin ich dankbar für die Ablenkung, aber das gebe ich natürlich nicht zu.

Für das Vorhaben habe ich mich extra noch einmal umgezogen und bin nun bereit mit Ron gemeinsam zum Frühstück zu gehen. Beziehungsweise bin ich bereit mit meinem Aussehen seine Flamme ausreichend eifersüchtig zu machen, um ihre eine eindeutige Reaktion zu entlocken. Ich weiß zwar auch nicht was Ron sich davon erhofft, aber ich spiele einfach mal sein "Spielchen" mit.

Hand in Hand machen Ron und ich uns also gemeinsam auf den Weg zur großen Halle. Ich bin gespannt wie weit wir kommen, denn ich denke die liebe Lavender wird vorher bereits ein großes Eifersuchtsdrama schieben. Zumindest hat Ron dann endlich die Reaktion die er sich erwünscht.

Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Lavender uns durch das Porträtloch folgt und dabei einen ziemlich verkniffenen Gesichtsausdruck hat. "Es geht los...", flüstere ich Ron ins Ohr. Wie abgesprochen schiebt er seine Hand immer weiter meinen Rücken hinunter, bis sie schließlich auf meinem Hintern liegen bleibt. Lavender gibt ein wütendes Schnaufen von sich, was ein bisschen wie ein wild gewordener Esel klingt.

Leise kichernd schmiege ich mich näher an Ron wobei ich meine Haare schwungvoll zurückwerfe. Dabei offenbare ich für Lavender und leider auch einige andere einen Knutschfleck an meinem Hals. Applaus bitte für meinen Zauberstab und die großartige Vielfalt des Make-Ups. Am Rande nehme ich wahr wie die Braunhaarige hinter uns scharf wie die Luft einzieht und zu uns auf schließt.

"Hermione letzte Nacht war ech...", sagt Ron wird aber sofort unterbrochen. "Was fällt dir ein du mieser Dreckskerl?", schreit Lavender da auch schon wutentbrannt. "Ich dachte, dass zwischen uns wäre etwas ernstes und dann vögelst du zwischenzeitlich einfach Hermione? Warum machst du sowas? Magst du mich den gar nicht? Habe ich mich so in dir getauscht?", brüllt Lavender erst noch, wird aber von Frage zu Frage leiser. Sie fängt an zu schluchzen und läuft eilig den Gang entlang.

"Lavender!", ruft der Rotschopf und läuft ihr hinterher. Ich bin ja mal gespannt, wie er das jetzt erklären will. Vermutlich war die ganze Idee nicht so schlau und auch eher verletzend für Lavender, aber da habe ich gar nicht dran gedacht. Ehrlichgesagt war ich eher mit mir beschäftigt. Ich hoffe wirklich, dass Ron das wieder hinbekommt.

Ich mache mich also alleine auf den Weg zur großen Halle, wobei ich leider meine Aufmachung und das geschminkte Zeichen an meinem Hals vergesse.

Draco

Ich kann nicht glauben was ich da gerade gehört habe oder wovon ich gerade Zeuge geworden bin. Als ob Hermione meine kleine Hexe, die Nacht mit Ronald Weasley verbracht hat. Hat ihr der Kuss den gar nichts bedeutet? Ich weiß, dass ich nach dem Kuss keine Gefühlsregungen gezeigt habe, aber doch nur weil ich so überwältigt war. Und weil es mir ein bisschen Angst gemacht hat. Vielleicht auch ein bisschen mehr als das...

"Hermione?", rufe ich und schließe entschlossen zu der Braunhaarigen auf. Rasch dreht sie sich um, ihr Gesicht wird blass und sie guckt erschrocken. Als ich den Knutschfleck an ihrem Hals sehe, brennt bei mir irgendeine Sicherung durch. Ich habe gehofft, dass das doch nicht stimmt oder es irgendeine dumme Erklärung gibt, aber der Knutschfleck ist ja mal ein eindeutiges Zeichen.

Ich bin machtlos gegen die Eifersucht die durch meine Adern schießt und lasse den Schmerz und die Wut aus mir sprechen. "Das hätte ich nicht von dir gedacht Granger.", zische ich daher kalt. Flehend sieht die Gryffindor mich an und flüstert: "Das ist nicht das wonach es..." "Sag es nicht! Verdammt ich hätte nicht gedacht, dass du so eine bist.", sage ich kalt und gehe an ihr vorbei.



Ein Herz für SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt