30. Kapitel

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Hermione

Dracos Freude über seinen Zauberstab ist noch immer nicht verklungen. Es rührt mich wirklich, dass er sich so gefreut hat, weil ich mir nicht sicher gewesen bin, wie er reagieren würde. Ich bin mittlerweile ziemlich neugierig, was Draco mir noch schenken wird. Wenn er das Buch, als Kleinigkeit bezeichnet, weiß ich echt nicht, was mich beim "richtigen" Geschenk erwarten wird.

Das Frühstück mit Dagmar und Draco war echt schön. Wir saßen alle gemeinsam bei Dagmar in der Wohnung und haben erst fein gegessen und uns dann beschenkt. Es war echt total klasse von Draco, dass er für Dagmar auch ein Geschenk besorgt und sich nochmal aufrichtig für ihre Gastfreundschaft und die Einladung bedankt hat. Er hat ihr ein neues Fotoalbum geschenkt, wobei er es bereits vorher so verzaubert hat, dass die eingeklebten Bilder magisch werden und sich bewegen. Auf den ersten Seiten hat er einige Fotos von mir eingeklebt, die überall in der Stadt entstanden sind. Und dazu hat er ihr noch eine Flasche guten Wein für ihren Weinkeller geschenkt. Das hat mich auch wirklich gefreut, dass er sich solche Gedanken und Mühen gemacht hat.

Ich habe Dagmar einige Bücher aus England mitgebracht, weil sie genauso gerne liest wie ich. Es waren zwar keine magischen Bücher, aber sie hat sich trotzdem über die Bücher gefreut. Und eine Einladung nach London im nächsten Jahr. Ich weiß zwar noch nicht, wo ich nach dem Abschluss wohnen werde, aber das wird sich wohl alles ergeben. Dagmar lädt Draco und mich für heute Abend in ein feines Restaurant ein, damit wir ein letztes mal zusammen essen gehen können.

Nach dem Frühstück hat Draco vorgeschlagen, eine Runde spazieren zu gehen. Ich dachte mir nichts dabei und gemeinsam machten Draco und ich und uns auf den Weg nach Draußen.

"Wohin gehen wir?", fragte ich als wir das Hotel verlassen hatten. "Wir gehen spazieren.", antwortet Draco und klang dabei ungewohnt nervös. Ich beließ es dabei und wir gingen durch die Parkanlage des Hotels.

Nach einiger Zeit und kleineren Plaudereien sind wir an einem zugefrorenen See stehen geblieben. Ich mustere den See, als Draco auf einmal Schlittschuhe aus einer Tasche hervorzaubert. "Erinnerst du dich noch?", fragt er und setzt sich auf eine Park-Bank, um die Schlittschuhe anzuziehen. Lächelnd setzte ich mich zu ihm und ziehe mir ebenfalls die Schuhe an.

Wir sind gemeinsam ein bisschen auf dem See gefahren, als ich ein Flimmern in der Luft wahrnehme. Verdutzt bleibe ich stehen und schaue mir das Flimmern aus nächster Nähe an. Auch Draco kommt näher und streckt leicht seine Hand aus. Das Flimmern verschwindet und offenbart ein rotes Sofa auf dem See. Um genau zu sein, dass rote Sofa von Draco und mir aus Hogwarts. 

"Setz dich bitte.", sagt Draco und deutet auf das Sofa, wobei seine Hand zittert. Langsam und ziemlich verwirrt folge ich seiner Bitte und setzte mich. Erstaunlicherweise ist es ziemlich warm, wahrscheinlich hat der Blonde einen Wärmezauber gewirkt. Die Frage ist nur, wofür das ganze? Und warum wirkt der Slytherin so nervös?

"Also das hier ist dein Weihnachtsgeschenk und ich möchte, dass du mir die ganze Zeit zuhörst.", fängt er langsam an zu reden und fährt sich nervös durch die Haare. Ich nicke zur Bestätigung und schaue ihn aufmerksam an.

"Ich möchte mich Entschuldigungen. Entschuldigen für mein verdammt falsches Verhalten all die vergangen Jahre. Ich weiß, dass kommt viel zu spät, aber ich möchte dass du meine Beweggründe verstehst. Liebend gerne würde ich sagen, ich habe all meine Worte und Taten von damals nicht so gemeint. Aber das kann ich leider nicht...

Damals kam ich nach Hogwarts in dem Glauben, dass nur die Reinblutigen Zauberer und Hexen etwas wert sind. So wurde es mir mein Leben lang zuhause vermittelt. Und ich habe es geglaubt, habe geglaubt, dass alle anderen minderwertig waren. Das rechtfertigt meine Taten nicht im Geringsten, aber ich wusste es damals nicht besser. Ich wusste nicht, dass alle Zauberer gleich sind, egal welchen Blutstatus sie haben. Deswegen habe ich dich immer und immer wieder beleidigt und das nur deines Blutstatus wegen. Ich war eifersüchtig auf deine schulischen Leistungen. Mir würde eingepredigt, dass wir die besten sind und trotzdem warst du immer besser. Das habe ich nie verstanden.

Ich wünschte, ich hätte viel früher angefangen, all das zu hinterfragen, damit ich dich und deine Freunde nicht so verletzt hätte. Vor allem bereue ich es dich so verletzt zu haben, weil du so ein unglaublicher, liebenswürdiger und ehrlicher Mensch bist. Du hast das alles nicht verdient und musstest so viel ertragen, obwohl du immer nur helfen wolltest. Trotzdem sitzt du hier mit mir und... 

Als Voldemort dann wieder kehrte und ich anfing die Sachen zu hinterfragen und verstand, wie falsch mein Verhalten die ganze Zeit gewesen ist, war es schon zu spät. Ich hab zwar verstanden, dass alle Zauberer gleich sind, aber ich dürfte es nicht zeigen. Ich musste unter ihm dienen und seine Befehle ausführen. Es hat mich fast umgebracht, so zu tun, als würde ich ihm und seinen Idealen folgen, wo ich doch eigentlich nur einmal in meinem Leben, dass richtige tun wollte. Ich war so unglaublich glücklich, dass ihr drei ihn besiegt habt und die Schreckensherrschaft endlich ein Ende hatte.

So lange habe ich überlegt, wie ich mich entschuldigen könnte, aber ich war auch zu feige, um einfach auf dich zu zugehen. Ich kann bis heute kaum glauben, dass wir uns durch Theo und Blaise angefreundet haben und nun hier sitzen. 

Also, es tut mir wirklich unglaublich leid. Was ich getan habe, war nicht richtig und ich werde mir das niemals verzeihen. Deswegen kann ich auch verstehen, wenn du mir nicht verzeihst und das ist vollkommen in Ordnung. Ich wollte es nach all den Jahren, nur endlich gesagt haben.", endet er mit leiser Stimme.

Weinend falle ich ihm um den Hals und drücke ihn fest an mich. Ich kann nicht fassen, dass Draco sich entschuldigt hat und mir alles erklärt hat. Ich habe längst mit diesen Zeiten abgeschlossen und ihm verziehen. Wir sind wunderbare Freunde geworden und es ist unglaublich, dass er das alles als Geschenkt "verpackt" hat. Mit dem Sofa und dem Schlittschuh fahren, gemeinsame Erlebnisse aus Hogwarts.

"Draco, ich habe dir schon so lange verziehen.", schluchze ich und lächele ihn an. "Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie glücklich mich das macht und wie gerührt ich bin.", murmel ich in sein Ohr. "Ich hab dich lieb Hermione.", antwortet er und zieht mich näher an sich. Tränen schimmern in seinen Augen.

Das Kapitel ist leider ein bisschen spät. Ich hatte einiges zu tun diese Woche und mich etwas schwergetan Dracos Entschuldigung zu schreiben. Ich hoffe es gefällt auch trotzdem.



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