37. Kapitel

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Hermione

Langsam folgen meine müden Augen, dem blonden Slytherin, von der Eingangstür bis zu dem Slytherintisch , wo er sich schließlich niederlässt. Erschrocken sehe ich, dass nicht eine einzige Regung auf seinem Gesicht zu sehen ist und seine schönen grauen Augen leer sind. In ihnen ist absolut nichts zu erkennen. Sie funkeln nicht so wie sonst, als er seinen ersten Schluck Kaffee des Tages trinkt und er zeigt auch nicht sein leichtes Grinsen, als er mit seinen Freunden spricht. Er zeigt absolut nichts, keine Gefühle und Emotionen. Der Eisprinz von Slythrin ist zurück.

Ich sehe auf meine zitternden Hände, die krampfhaft meine Kaffeetasse umklammern. Mühsam nehme ich noch einen Schluck und versuche meine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten, obwohl ich am liebsten in Tränen ausbrechen würde. 

Dass Draco wieder seine Maske aufgesetzt hat, ist allein meine Schuld. Nur weil ich meine Gefühle bei Dracos Entschuldigung nicht unter Kontrolle hatte und ich ihm den Kuss quasi aufgezwungen habe. Ich habe den Kuss dann erstmal nicht angesprochen, weil es mir unglaublich peinlich war und auch um nicht die Freundschaft von uns zu gefährden. Und als das ganze auch nicht angesprochen hat, bin ich davon ausgegangen er hat den Kuss nur aus Mitleid erwidert. Anscheinend hat es ihm wirklich gar nichts bedeutet, wenn er jetzt wieder seine Maske aufgesetzt hat. Ich hoffe das ganze hat unsere Freundschaft nicht zu sehr gefährdet.

Erneut blicke ich zu dem Schönling und versuche mühsam den Kloß hinunterzuschlucken, der sich in meiner Kehle gebildet hat, als ich merke, dass Draco überall hinguckt nur nicht zu mir. Ich liebe es wie er mich anguckt. Wenn er seine Augen auf mich richtet, dann habe ich immer das Gefühl, als würde die Erde stehen bleiben. Genauso wie sich immer stehen geblieben ist, wenn wir uns geküsst haben. Mein Herz dafür hat umso doller geschlagen. 

Nur dass mein Herz sich schmerzhaft zusammen zieht, als mir klar wird, dass mich der Slytherin mich wahrscheinlich nie wieder so angucken wird, geschweige den küssen. Den wir sind nur Freunde. 

Der Gedanke daran lässt mich erzittern. Mühsam stehe ich und eile aus der großen Halle, bevor ich schließlich in der Bibliothek stoppe.

Harry

Geschockt schaue ich Hermione hinterher, als sie die Halle verlässt. Sie hat schrecklich ausgesehen, ein Sturm aus Emotionen war durch ihre traurigen Augen gewirbelt. Vorsichtig richtige ich meinen Blick auf die anderen am Gryffindortisch, aber sie scheinen nichts mitbekommen zu haben. Schließlich schaue ich zu den Schlangen. Graham sieht ebenfalls besorgt aus, aber wohl eher wegen Draco. Sogar zu seiner schlimmsten Zeit hat er mehr Emotionen gezeigt, als heute. Was ist gestern Nacht nur geschehen?

Wie kann der Blondhaarige jetzt keine Gefühle zeigen, wo er doch gestern noch gestanden hat, wenn auch im betrunkenen Zustand, dass er Gefühle für Hermione hat. Und diese nie wieder verschwinden würden, egal wie oft sie ihn verletzt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mine so etwas machen würde, aber sie selber sah den ganzen Morgen so verletzt aus. 

Draco hat das ganze Frühstück über, nicht einmal zu unserem Tisch geguckt und auch sonst nicht viel gemacht. Ihm ist daher auch nicht aufgefallen, dass Hermione verschwunden ist. Ich werde mit Graham reden und irgendetwas unternehmen um die beiden wieder zu vereinen. 

Draco

Das Frühstück und der Unterricht ziehen an mir vorbei. Ich fühle mich wie eine leblose Hülle, dass Herz herausgerissen und zerfetzt. Trotz der weggesperrten Erinnerungen spüre ich den Schmerz noch immer. Das Wissen, dass die kleine Gryffindor nie so für mich empfinden wird, wie ich für sie. Ich kann mir nicht erklären, warum sie mich an dem Abend geküsst hat und noch weniger warum sie dann nichts dazu gesagt hat. Deswegen kann ich nur daraus schließen, dass es ihr nichts bedeutet hat. Vielleicht hatte sie Mitleid mit mir. Wer weiß dass schon.

Noch nie habe ich mich jemandem so geöffnet, noch nie habe ich einen Mensch so geliebt. Und genau deswegen ist der Schmerz so schlimm und nur Hermione kann ihn lindern, aber ich ertrage es nicht sie anzusehen. Wenn ich das tue, erinnere ich mich daran wie schön und intelligent ihre braunen Augen wirken, wie sich ihre Lippen auf meinen anfühlen und noch wichtiger wie sie mich angesehen hat. Nicht als wäre ich irgendjemand, sondern jemand der ihr etwas bedeutet. Anscheinend habe ich mich getäuscht.

"Mister Malfoy? Können sie meine Frage beantworten?", fragt mich Professor McGonagall  ungeduldig und reißt mich aus meinen Gedanken. Verwirrt gucke ich sie an. Ich weiß nicht mal, was sie gefragt hat, geschweige den das Thema. 

"Nun, dass hatte ich erwartet. Vielleicht würde es helfen, wenn sie Ihre Aufmerksamkeit dem Unterricht schenken würden und nicht den Wolken dort draußen.", meint sie schließlich zynisch als ich ihr keine Antwort gebe.  Zögernd nicke ich und warte bis sie Hauspunkte abzieht, aber das tut sie nicht. Verwirrt stupst Blaise mich an aber ich reagiere nicht und bin fast wieder in meiner eigenen Welt, als die alte Lehrerin Hermione aufruft.

"Die Antwort lautet Drachenpulver.", sagt sie leise, nachdem die McGonagall sie statt meiner gefragt hat. 

Natürlich ist die Antwort richtig und Hermione bekommt fünf Punkte für ihr Haus. Glücklich sieht sie aber nicht aus. Aber auch nicht so, als würde sie die Sache mit uns bedrücken.

Dass die Braunhaarige sich die ganze Stunde vorher nicht einmal gemeldet hat und das somit ihre erste Antwort heute war, habe ich nicht mitbekommen. Dass sie nur bei der Frage an mich, dass erste mal Interesse gezeigt hat, ist mir daher leider auch nicht bewusst.

Harry

"Hallo Liebe Freunde! Wir haben uns heute hier versammelt um zu ergründen, warum Hermione und Draco nicht mehr miteinander reden und beide so aus sehen, als wären sie nie diese guten Freunde gewesen, wo jeder gedacht hat, dass sie sich lieben. Die beiden müssen wieder zusammen finden und das mit unserer Hilfe. Also wer ist dabei?", fragt der Auserwählte Harry Potter und richtet das Wort dabei an die große Gruppe der Gryffindors und Slytherins.



Ein Herz für SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt