23. Kapitel

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Draco

Hat Hermione mich gerade wirklich gefragt, ob wir zusammen die Weihnachtsferien verbringen wollen? Und das dann auch noch in Berlin? Es wäre untertrieben zu sagen, dass ich von der Einladung überrascht bin. Natürlich freue ich mich, aber ich kann es noch nicht wirklich glauben. Ich meine, sie hätte ihre besten Freunde oder Freundinnen und sogar Theo und Blaise fragen können, aber sie hat mich gefragt. Warum eigentlich mich? Dass würde ja dann heißen, dass sie die Ferien, nicht mit ihren Freunden verbringt, sondern mit mir. Also nur wenn ich zusage.

Allerdings freue mich über die Möglichkeit mehr Zeit mit der Gryffindor zu verbringen und sie besser kennenzulernen. Vor allem weil ich auch mit dem Gedanken gespielt hatte, mich in den Ferien mit ihr zu treffen. Ich frage mich nur, was genau sie in Berlin möchte. Deutschland hat zwar auch ein Zaubereiministerium, aber auch die meisten Muggel leben dort. Nicht das mich das stören würde, nur kenne ich mich mit denen gar nicht aus. Es wäre aber bestimmt lustig, wenn Hermione mir da ein bisschen was zeigt.

Jetzt erst fällt mir auf, dass die Braunhaarige etwas nervös wirkt. Ob sie es unangenehm oder gar peinlich gefunden hat, mich zu fragen und einladen? Ein unsicheres Lächeln legt sich auf ihre weichen Züge, als ich sie so mustere. Ob sie wegen meiner Antwort unsicher ist? Ich meine ist es so abwegig, dass ich ablehne?

"Ich würde dich sehr gerne nach Berlin begleiten.", sage ich schließlich und beobachte, wie sie erleichtert ausatmet und anfängt zu Lächeln. "Das freut mich. Ich war mir nicht sicher, ob du zusagst." Wusste ich es doch. Sie war wegen meiner Antwort so unsicher. "Wie bist du eigentlich auf Berlin gekommen?", frage ich schließlich neugierig. "Also meine Tante hat in Berlin ein paar Hotels und hat mich eingeladen, sie mal wieder zu besuchen. Ich wollte aber nicht so gerne alleine reisen, aber dich gerne in den Ferien sehen. Deswegen habe ich gefragt, ob du mich begleiten möchtest."

Abgesehen davon, dass mir das sehr schmeichelt, frage ich mich was ihre Tante sagen wird, wenn Hermione dort mit mir auftaucht. Ich meine ich bin ein sehr attraktiver, charmanter junger Mann... Und ein bisschen eingebildet, aber ich sage immerhin die Wahrheit. Ob sie dann denkt, wir wären ein Paar oder so was? Warum denke ich überhaupt, dass Leute denken könnten wir wären ein Paar? Wir sind nur gute Freunde. Und alleine das ist eine große Sache. Niemand hätte vorsehen können, kein Dumbledore oder die verrückte Traweleney, dass aus uns verbitterten Feinden einmal Freunde werden. Manchmal frage ich mich selbst, wie es dazu gekommen ist...

Nachdem Herminone mir noch ein bisschen was über Berlin erzählt und Informationen zu der Reise an sich gegeben hat, haben wir noch Hausaufgaben gemacht. Es ist eigentlich ziemlich schön mit jemandem zu lernen, der den selben Lernstand hat.

Es ist schon ziemlich spät, als ich mich kurz vor der Sperrstunde, auf den Weg zum Gemeinschaftsraum mache. Ich muss auf jeden Fall, daran denken, dass ich meinen Eltern eine Eule schicken, um sie darüber zu informieren, dass ich die Ferien in Hogwarts verbringen werde. Das stimmt zwar nicht, aber ich kann ihnen ja schlecht schreiben, dass ich mit Hermione Granger nach Berlin reisen werde. Nicht dass meine Eltern etwas gegen Muggelgeborene haben, gut so kann man das auch nicht ausdrücken, aber sie müssen ja nicht alles wissen.

Im Gemeinschaftsraum sitzen bereits Theo, Blaise, Graham, Daphne und Pansy und winken mich zu sich. Ich lasse mich auf einen der Sessel fallen und schaue belustigt in ihre erwartungsvollen Gesichter. Was hoffen die jetzt bloß zu hören? "Und was hast du schönes gemacht?", fragt Pansy als erstes, mit unverkennbarer Neugierde in der Stimme. "Ich habe einige Hausaufgaben gemacht.", antworte ich schmunzelnd. "Du hast doch nicht die ganze Zeit Hausaufgaben gemacht.", meint Graham ungläubig. "Natürlich nicht! Der hat sie mal wieder mit Hermione getroffen.", erklärt Theo ihm ungeduldig. "Wenn du ihn irgendwann mal suchen solltest, er ist bei Hermione.", lacht Blaise frech. "Genau. Stell dir mal vor, hinterher verbringen die auch ihre Ferien zusammen.", scherzt Daphne, ohne zu ahnen, wie richtig ihre Vermutung ist. "Ja und dann auch noch diese schockierende Lüge, dass sie Sex hatten und diese komische Liebeserklärung vor der Schule.", lacht Theo. "Der Gute ist halt verliebt.", sagen Daphne und Graham im Chor und brechen in mädchenhaftes Gekicher aus.

"Darf ich vielleicht auch mal etwas sagen?", frage ich leicht genervt. "Natürlich mein Lieber.", flötet Pansy. "Wann und wie oft ich mich mit Hermione treffe ist meine Sache. Aber es freut mich natürlich, dass mein Leben auch so unterhält. Tatsächlich verbringen wir die Ferien zusammen. Daphne du solltest deine Gene untersuchen lassen. Vielleicht bist du mit Traweleney verwandt.", scherze ich. "Das vor der Schule war keine Liebeserklärung, sondern ein Zitat von William Shakespeare. Und ich bin ganz sicher nicht verliebt.", füge ich noch ernst hinzu.

"Wie schön das du das mit dem Sex unkommentiert lässt.", grinst Blaise und wirft einen Blick zu Theo. "Niemand kennt diesen Muggel Bear. Daraus schließe ich, dass du dich extra für deine kleine Löwin informiert hast, um sie zu beeindrucken. Obwohl, du das sicher auch in einem Gespräch hättest sagen, anstatt vor der ganzen Schule. Aber jeder wie er möchte.", sagt Pansy süffisant grinsend. Geschockt schaue ich meine Freunde an. Als ob die jetzt alle denken, ich wäre in Hermione verliebt. Ich hoffe einfach mal für mich, sie haben das mit den gemeinsamen Ferien nicht gehört.

Eilig erhebe ich mich und will in den Schlafsaal gehen, als Blaise schreit: " Wie du verbringst die Ferien mit Hermione?" Panisch drehe ich mich um. Unzählige Augenpaare sind auf mich gerichtet, da der Gemeinschaftsraum gut gefüllt ist. Vielen Dank auch Blaise. Zornig funkle ich den Dunkelhaarigen an, aber er wackelt nur mit seinen Augenbrauen. "Ja das tue ich. Was dagegen?", zische ich ihm entgegen. "Nein ganz im Gegenteil. Aber denk dran, du musst ganz drinnen sein, um sagen zu können, dass es Sex gewesen ist.", sagt Blaise laut und schaut mich fies grinsend an. "Und wenn wir schon dabei sind, weißt du noch wie die Zauberstabbewegung, beim Verhütungszauber ging?", fügt Theo lachend hinzu. 

Böse schaue ich die beiden an und alle anderen, die in Gelächter ausbrechen. Nutzen tut es nichts. Nachdenklich gehe ich zum Schlafsaal. Warum habe ich nur gerade das Gefühl, dass das die Rache für irgendetwas etwas war?



Ein Herz für SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt