Hermione
Genervt stehe ich vor meinem Kleiderschrank und meinem geöffnetem Koffer und versuche mir einen Überblick über die gewaltigen Massen an Kleidung zu schaffen. Ich bin viel zu spät mit dem packen angefangen und jetzt total gestresst. Vor allem habe ich keine Ahnung was ich alles einpacken soll, weil ich nicht weiß wie das Wetter um diese Zeit in Deutschland ist. Mit einer energischen Handbewegung fege ich auch noch die restlichen Kleidungsstücke von meinem Bett auf den Boden. Dann schnappe ich mir meinen Zauberstab und lasse alle meine Klamotten wieder geordnet in den Schrank schweben. Anschließend suche ich mir genug Kleidung für die zwei Wochen heraus und verkleinere diese, um sie ordentlich in dem wuchtigen Koffer zu verstauen. Auch meine Kosmetikprodukte verkleinere ich und verstaue sie im Koffer. Zu guter Letzt brauche ich nur noch die Weihnachtsgeschenke und ein paar Bücher.
Erschöpft lasse ich mich im Gemeinschaftsraum auf einen der roten Sessel fallen und sehe Harry und Ron beim Zauberschach zu. Noch immer bin ich erstaunt über die verschiedenen Reaktionen meiner Freunde, als ich ihnen von den Plänen meiner Weihnachtsferien erzählt habe. Harry hat nichts großes dazu gesagt, sondern sich gefreut, dass ich meine Tante mal wieder sehe. Ginny, Lavender und Luna haben sich einen Kürbis gefreut und immer wieder spezielle Andeutungen über Draco und mich gemacht, die ich aber nicht allzu ernst genommen habe. Ron hat aber den Hippogreif getroffen. Er hat mich umarmt und ist dann zu Draco stolziert, um ihm zu sagen, dass er gut auf mich aufpassen soll. Den verblüfften Gesichtsausdruck von Draco werde ich wohl nie vergessen.
Nur mit Blaise und Theo ist das so eine Sache. Die beiden und auch die anderen Slytherins wissen bescheid, aber haben ihre ganz eigene Art um damit umzugehen. Als Graham, Harry und mir lachend erzählt hat, was die beiden mit Draco im Gemeinschaftsraum abgezogen haben, sind mir tatsachlich die Tränen gekommen. Lachtränen, um genau zu sein, wir haben Tränen gelacht. Wie schade, dass ich nicht dabei gewesen bin. Das beste ist aber, dass der gute Draco, das bis heute nicht erwähnt hat. Nachvollziehen kann ich das Verhalten der Schlangen, aber noch nicht so ganz.
Gerade als ich mich auf dem Weg zu Draco machen will, um die letzten Sachen zu besprechen, springt Harry von seinem Platz auf und eilt auf mich zu. Gemeinsam gehen wir aus dem Gemeinschaftsraum. Im Korridor bleibt der Schwarzhaarige aber stehen und blickt mich feixend an. "Ich habe noch etwas für dich. Also für dich und Draco.", sagt er und hält mir eine kleine rechteckige Schachtel hin. "Harry!", rufe ich empört und schlage ihm einmal kräftig gegen seinen Oberarm. Kopfschüttelnd verstaue ich das "Geschenk" in meiner Tasche. "Was denn?", fragt er unschuldig und fügt hinzu: "Ich begleite dich, wollte noch zu Graham."
Schweigend laufen wir durch die unzähligen Korridore. Ich kann Harrys Grinsen neben mir quasi spüren und wie meine Gedanken kreuz und quer durch meinen Kopf spucken. Warum sehen alle in Draco und mir mehr als Freunde? Die zweideutigen Andeutungen häufen sich und jetzt schenkt mir sogar mein bester Freund eine Packung Kondome. "Was sollte das? Du weißt das wir nur gute Freunde sind.", platzt es aus mir heraus. "Natürlich weiß ich das ihr nur gute Freunde seit. Ich frage mich nur, ob ihr auch wisst, dass ihr so viel mehr als das sein könntet und auch jetzt schon seit. Das Geschenk sollte nur ein kleiner Wink mit dem Zauberstab für dich sein. Du magst zwar die schlauste Hexe unserer Generation sein, aber wenn es um deine Gefühle geht, bis du manchmal einfach blind." Mit offenem Mund schaue ich Harry an.
"Wo hast du die eigentlich her?", frage ich schließlich neugierig. Hier in der Magischen Welt gibt es Verhütungszauber und spezielle Tränke, deswegen sind die herkömmlichen Verhütungsmittel aus der nicht Magischen Welt hier überflüssig und unbekannt. "Die hab ich aus London.", ist alles was er dazu sagt. Sein perverses Grinsen spricht aber eine ganz eigene Sprache.
Kurz vorm Slytheringemeinschaftsraum kommen uns Blaise und Theo entgegen. Ohne weiteres verschwindet Harry und macht sich wahrscheinlich auf den Weg zu Graham. Verdattert schaue ich ihm hinterher und lasse mich erst von Theo und dann von Blaise in eine warmherzige Umarmung ziehen. "Entschuldige den kleinen Überfall, aber wir würden gerne kurz mit dir reden.", beginnt Theo das Gespräch. "Ja es geht um die Sache mit Draco. Also nicht euren gemeinsamen Urlaub, sondern um die Witze die wir neulich auf seine Kosten gemacht haben.", erklärt Blaise. "Also wir wollten dich damit nicht verletzen oder ähnliches. Es war einfach nur die Räche dafür, dass er behauptet hat, ihr hattet Sex gehabt. Es war einfach nur merkwürdig für uns, weil wir alle eine gemeinsame Vergangenheit haben. Du bist uns unglaublich wichtig und wir waren einfach besorgt."
Gerührt schaue ich die beiden Schlagen an, die mich beide unsicher anlächeln. "Ich bin euch nicht böse oder so, ihr fande eure Aktion total lustig." "Das war ja auch lustig. Nochmal wegen eures gemeinsamen Urlaubes... Du glaubst gar nicht, wie sehr wir uns darüber freuen.", sagt Blaise zufrieden. Verwirrt schaue ich ihn an, aber er grinst nur.
Blaise und Theo haben sich zu Graham und Harry gesellt und gemeint, dass Draco im Schlafsaal wäre. Ohne zu Klopfen mache ich die dunkle Holztür auf und trete ein. Hektisch dreht Draco sich um und schaut mich perplex an. Der Adelssohn steht nur mit einem weißem Handtuch bekleidet im Raum und ich kann nicht anders als meine Augen, über seinen trainierten Körper wandern zu lassen. Plötzlich räuspert er sich und ich schaue ertappt auf. Eine leichte Röte ziert mein Gesicht, als er murmelt, dass er sich kurz umziehen würde.
Als er schließlich angezogen wiederkommt, habe ich meine Hormone halbwegs wieder im Griff. Das Schmunzeln in Dracos Gesicht weicht ihm aber den ganzen Abend nicht von den Lippen, während wir über den Urlaub reden.
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Ein Herz für Schlangen
FanfictionHermione Granger kann endlich aufatmen. Die schweren Zeiten und die Kämpfe gegen die dunklen Mächte liegen hinter ihr. Nun kann sie sich so zeigen, wie sie immer wollte, vor allem in Hogwarts. Das sie sich verändert hat, ist kaum zu übersehen, als s...