25. Kapitel

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Hermione

Gemeinsam mit Draco stehe ich mitsamt unseres verkleinertem Gepäck, hinter der Appariergrenze von Hogwarts. Vor wenigen Minuten haben wir uns von unseren Freunden verabschiedet, die schließlich mit den Kutschen zum Hogwartsexpress gefahren sind. Die Slytherins und Gryffindors haben zusammen schon ein merkwürdiges Bild abgegeben. Zumindest haben sie sich benommen. Eigentlich haben sie sogar relativ gut verstanden, und zu meinem Leidwesen, einige Scherze über Draco und mich gemacht. Ich verstehe nicht, warum alle in uns mehr sehen, als gute Freunde.

In zwei Minuten aktiviert sich unser Portschlüssel und der befördert uns in die Nähe von Berlins Hauptbahnhof. Den Portschlüssel habe ich im Ministerium beantragt und er kam heute Morgen per Eule. Neben mir wirft Draco immer wieder einen Blick auf den Tempuszauber, den er gewirkt hat. Ich glaube er ist ein bisschen aufgeregt und nervös. Allerdings würde er das nicht zugeben. 

Der Portschlüssel leuchtet einmal hell auf und zeigt uns das er sich aktiviert hat. Gleichzeitig greifen wir nach dem Schlüssel und halten uns fest, während wir in einem schnellen, hellen Strudel durch die Umgebung getragen werden. Nach wenigen Minuten wird der Sog langsamer und auch das helle Licht lässt nach. Schließlich wirken wir beide den Zauber, um aus dem Strudel des Portschlüssel zu laufen und landen in einer kleinen Gasse. Vor uns löst sich der Schlüssel in Luft auf. Für die Rückreise bekommen wir einen neuen.

Neugierig lässt Draco seinen Blick schweifen, während ich nach einem Taxi Ausschau halte, was uns zum Hotel meiner Tante bringen wird. "Komm. Wir suchen ein Taxi und fahren dann los.", sage ich zu dem Blondhaarigen und setze mich bereits in Bewegung und steuere das Ende der kleinen Nebengasse an. Draco folgt mir und fängt an mich über die Fortbewegungsmittel hier in der Muggelwelt auszufragen. 

Eifrig zeige ich auf eins der freien Taxis und steuere mit Draco im Schlepptau darauf zu. Ich nenne dem Fahrer die Adresse und bedeute Draco einzusteigen. Zum Glück haben wir vorher einen Sprachzauber angewandt, sodass wir problemlos Deutsch sprechen und verstehen können. Grinsend beobachte ich wie der Slytherin nach einigen Versuchen die Tür aufbekommt und setze mich schließlich zu ihm auf die Rückbank. Ich schnalle mich und schließlich Draco an, der sich auf Englisch über die merkwürdigen Ausstattungen des Gefährts beklagt. 

Wir sind bereits eine halbe Stunde gefahren, als der Taxifahrer schließlich vor einem großen Gebäude halt. Mit großen Augen bestaune ich das Hotel von Dagmar, als ich das letzte Mal hier war, war es definitiv noch nicht so groß und imposant. Ich bezahle den Fahrer und steige aus ohne Draco zu helfen, weil dieser meinte er könnte das auch alleine. Kichernd beobachte ich wie er sich mit dem Anschnaller und schließlich der Tür abmüht. Auch der Taxifahrer lacht und murmelt etwas von Touristen. 

Als er es dann auch das dem Auto geschafft hat, schnappe ich mir seine Hand und ziehe ihn zum Hoteleingang. Noch während wir die Lobby durchqueren, um zum Empfang zu gelangen, höre ich jemandem meinen Namen rufen. Freudig drehe ich mich um und laufe auf meine Tante zu, die mich in eine herzliche Umarmung zieht. "Meine Güte, wie lange ist es her, dass wir uns gesehen haben? Ich habe dich so vermisst, meine kleine Herm...", schluchzt Dagmar und ich drücke sie noch näher an mich. Es tut so gut, endlich wieder das Gefühl von Heimat und Familie zu fühlen.

"So und du bist dann wohl Hermiones Freund?", fragt sie den Blondhaarigen neugierig, der sich bis dato rücksichtsvoll im Hintergrund gehalten hat. "Ich bin Dagmar Granger, aber nenn mich ruhig Dagmar.", fügt sie noch lächelnd hinzu. Draco streckt gerade seine Hand aus, um sich vorzustellen, als er von Dagmar ebenfalls in eine Umarmung gezogen wird. "Ich bin Draco Malfoy, ein guter Freund von Hermione.", stellt er sich schließlich vor. "Ach, ihr seit gar kein Paar? Dann habe ich da wohl etwas falsch verstanden.", sagt sie mit einem nicht definierbarem Unterton in der Stimme.

"Das macht ja nichts.", sage ich leicht verwirrt. "Nun vielleicht doch... Ich hatte ein schönes Doppelzimmer für euch reserviert, weil ich ja dachte ihr seit in einer Beziehung. Normalerweise wäre das kein Problem, und wir könnten die Zimmer noch ändern, aber wir sind die Ferien über komplett ausgebucht.", erklärt sie schließlich peinlich berührt. "Das macht doch nichts. Mach dir keine Gedanken Dagmar.", sagt Draco rücksichtsvoll. Mit offenem Mund schaue ich zu Draco. Weiß er überhaupt, was Doppelzimmer bedeutet?

"Ihr könnt dann direkt das Zimmer beziehen und auspacken. Das Frühstück ist noch für zwei Stunden, wenn ihr euch beeilt, könnt ihr noch gut essen, bevor die Tour beginnt.", erklärt Dagmar gerade. Anscheinend habe ich einen Teil der Konservation verpasst.

Wir verabschieden uns von Dagmar und verabreden uns für das Abendessen. Schließlich machen wir uns mit dem Zimmerschlüssel auf dem Weg zu unserem Doppelzimmer. "Weißt du überhaupt, was ein Doppelzimmer ist?", frage ich im Fahrstuhl. "Ich nehme an, es sind zwei Zimmer, die irgendwie miteinander verbunden sind. Vielleicht mit einer Tür?", vermutet Draco und sieht sich neugierig die verschiedenen Knöpfe an. "Wie heißt dieses Gerät übrigens? Und was ist mit Tour gemeint?", fragt er schließlich noch. "Das ist ein Fahrstuhl und bringt uns in die richtige Ebene des Hotels, wo unser Zimmer ist. Mit Tour ist gemeint, dass wir uns mit anderen Urlaubern beziehungsweise Touristen Sehenswürdigkeiten und so in der Stadt ansehen. Das ganze wird von jemandem geführt, der sich damit auskennt.", erkläre ich und ignoriere vorerst die Tatsache, dass ich mir zwei Wochen mit Draco das Bett teilen werde.

Ich schließe die Tür auf und trete dicht gefolgt von dem Adelssohn in den hellen, großen Raum ein. An der hintersten Wand, steht ein großes, weißes Doppelbett mit jeweils zwei Nachtschränken an der Seite. An der linken Seite befindet sich eine große Fensterfront, mit Balkon. Ein weißer Kleiderschrank steht an der gegenüberliegenden Wand, von dem Bett. Zur rechten Seite öffnet sich der Raum und offenbart ein Wohnzimmer, mit Sofalandschaft, einem Fernseher und einem hohen Bücherregal. Die weiße Holztür, wird wohl zum Badezimmer führen.

"Das, mein Lieber ist ein Doppelzimmer.", sage ich schließlich sarkastisch. Draco geht auf das Bett zu, setzt sich und legt sich schließlich hin. "Ist doch genug Platz, für uns beide. Oder hast du ein Problem damit, mit mir in einem Bett zu schlafen?", fragt er neckend und sieht mich forsch an.

Ein Herz für SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt