Harry
Es ist ziemlich beruhigend, dass meine besten Freunde jetzt wissen, dass ich schwul bin. Es gibt nur ein kleines, rothaariges Problem. Ich bin offiziell noch mit Ginny zusammen, auch wenn wir gerade eine Beziehungspause haben. Es wäre wirklich angebracht die Sache mit ihr zu klären und Schluss zu machen. Am besten wäre es natürlich, wenn sie nicht unbedingt mitbekommen würde, dass ich etwas mit Graham am laufen habe.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich schon ziemlichen Respekt vor ihrer Reaktion. Ich kenne ihr Temperament und vielleicht denkt sie, dass ich sie als Alibi benutzt habe. Aus ihrer Sicht gesehen ist das ganze schon ziemlich verletzend. Ich habe Voldemord umgebracht, da werde ich meiner Freundin, ja wohl sagen können, dass ich schwul bin, spreche ich mir selbst Mut zu.
Vorsichtig klopfe ich an die Tür von Ginnys Schlafsaal. Schüchtern trete ich ein, nachdem ich Ginnys Rufen gehört habe. Die Rothaarige sitzt auf ihrem Bett und liest in irgendeiner Zeitschrift. Soll ich stehen bleiben oder mich hinsetzen? Anderseits kippe ich gleich um, also setze ich mich lieber hin. Ginny sagt nichts und schenkt mir keinerlei Beachtung.
"Ich muss mit dir über unsere Beziehung reden.", beginne ich stockend. Ich betrachte die weiße Wand während ich weiter rede: "Wir haben ja gerade eine Beziehungspause und ähm ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das sagen soll, aber..." Ginny guckt mich ausdruckslos an. Ich kenne den Blick, gleich wird ein Gewitter über mich hereinbrechen.
"Du bist schwul und fickst andere Typen oder lässt dich von ihnen ficken, während du eigentlich mit mir zusammen bist. Und jetzt willst du Schluss machen. Die Frage ist jetzt nur, ob dir die ganze Scheiße mit mir jemals etwas bedeutet hat? Wie hast du beim Sex überhaupt einen hochbekommen, heh? Wo du doch auf Jungs stehst, und offensichtlich keiner bin.", schreit sie wütend. Erschrocken schaue ich zu Ginny. Sie hebt ihren Zeigefinger und ruft: "Ich bin noch nicht fertig mit dir. Erst dachte ich du würdest mich mit einer anderen betrügen. Das hätte ich sogar besser ertragen können, als Graham und dich knutschend in einem verdammten Flur. Weißt du was mich so wütend macht? Du hast es mir nicht erzählt, obwohl ich dir immer zugehört hatte und für dich da gewesen wäre. Das machen Freunde doch eigentlich so."
Betrübt schaue ich auf meine Hände und versuche den mörderischen meiner Ex-Freundin zu ignorieren. Dadurch bemerke ich leider auch nicht, wie sich ein teuflisches Lächeln auf ihre Züge legt. "Hast du eigentlich vor dich zu outen?", fragt sie plötzlich mit einem lauerndem Unterton in der Stimme. Verwirrt murmle ich: "Ja eigentlich schon. Wieso?" Ginny lächelt mich unschuldig an und sagt: "Nur so aus Neugierde. Falls es dich übrigens tröstet, ich habe dich auch betrogen." Mit offenem Mund schaue ich die Rothaarige an, die sich wieder ihrer Zeitschrift widmet.
Hermione
Grinsend schmiege ich mich an Blaise Brust und schließe zufrieden meine Augen. Es gibt doch nichts besseres als ausgiebiges Baden im Vertrauensschülerbad. Blaise knabbert an meinem Ohrläppchen und flüstert lüstern: "Was denkst du über ein kuscheliges, warmes Bett? Wir beide nackt...?" Ich öffne meine Augen und sage schmunzelnd: "Meines Erachtens nach, sind wir jetzt auch nackt. Allerdings schlägt ein Bett die Badewanne um Längen."
Leise stöhnend reibe ich mein Becken gegen Blaise Lenden und presse meine Lippen fordernd auf seine. Seine Hände schieben sich unter meinen Rock und bleiben auf meinem Hintern liegen. Die Frage ist jetzt nur, wie wir die Tür zum Schlafsaal aufbekommen. Wäre ein Alohomora in dieser Situation übertrieben? Wahrscheinlich. Ich presse mich noch näher an Blaise und versuche die Türklinge mit meinem Ellbogen herunterzudrücken. Die Tür gibt nach und knutschend stolpern wir in das Zimmer. Ich schiebe Blaise in Richtung seines Bettes und lasse mich mit ihm drauf fallen.
Gierig zerre ich an seiner Kleidung, damit er sich endlich auszieht. Immerhin war er vor zehn Minuten noch nackt. Er grinst und knöpft sich gemächlich sein Hemd auf. Merlin! Wie viel Knöpfe hat so ein verdammtes Hemd? Ich setze mich auf seinen Schoß und reise an dem Hemd, welches schließlich nachgibt und die Knöpfe munter durch die Gegend fliegen. "Sind wir heute ein bisschen wild?", fragt Blaise mit dunkler Stimme. Ich grinse und streife mir in einer fließend Bewegung mein Kleid vom Körper. Anschließend öffne ich Blaise Gürtelschnalle und ziehe im die Jeans mitsamt der Boxershorts von den Beinen. Er beugt sich zu mir und legt seine Lippen stürmisch auf meine, während seine Hände zu dem Verschluss meines BHs wandern. Leicht bewege ich meinen Körper nach vorne, wobei mein Becken Blaise Schwanz streift. Der Dunkelhaarige knurrt leise und zieht mich näher an sich, wobei er meinen BH öffnet.
Seine großen Hände sind gerade dabei mir mein Höschen vom Körper zu schieben, als unser Tun durch einen fluchenden Ausdruck unterbrochen wird. "Draco!", ruft panisch Blaise und versucht hektisch meinen Körper zu bedecken. Wir hören nur noch wie die Tür zugeknallt wird und den Ausruf: "Hängt wenigstens eine Socke an die Tür. Eine verdammte Socke!"
Draco
Seit zwei Stunden sitze ich nun in der Großen Halle und warte darauf, dass das Abendessen anfängt. Wie soll ich diese Bilder nur aus meinem Kopf verbannen? Mein bester Freund nackt unter Hermione Granger, ebenfalls fast nackt. Wie soll ich das nur verarbeiten? Wie kann ich den beiden je wieder ins Gesicht gucken, ohne an diese Szene zu denken?
Ich blicke auf, als Blaise sich neben mich setzt und sich Essen auf den Teller packt. Jetzt habe ich noch nicht mal mitbekommen, dass das Abendessen angefangen hat. Ich öffne gerade meinen Mund, um Blaise zusammen zu falten, als ein lautes Klatschen am Gryffindor Tisch zu hören ist. Verwundert schauen ich und ungefähr alle anderen Schüler zum besagten Tisch. Die kleine Weasley steht am Tisch und schaut wütend auf Potter, der sich verwirrt seine rote Wange hält. Was geht den da ab? Graham neben mir lässt seine Gabel fallen und schaut hektisch zu Potter und Weasley. Plötzlich fängt die Rothaarige an zu Schluchzen und ruft: "So muss ich also erfahren, dass mein Ex-Freund schwul ist? Du Schwein! Warum hast du mir nichts gesagt?" Es ist Mucksmäuschenstill, bis die Gabel von Graham klirrend zum zweiten Mal auf den Boden fällt.
Hektisch steht dieser auf und läuft zum Gryffindortisch. Bei Potter bleibt er stehen und ruft: "Ich habe ihr nichts von uns erzählt, ehrlich nicht." Mit großen Augen beobachte mit allen Schülern und Lehrern die Szene vor unseren Augen. Der Junge der Lebt wurde von seiner Ex-Freundin geoutet und der wohl bekannteste Schwule in diesem Gebäude, hat anscheinend was mit ihm am Laufen. Gespannt warte ich auf die Reaktion auf dem Schwarzhaarigen. Dieser guckt die Rothaarige an und versucht anscheint zu verstehen, was hier gerade vor der ganzen Schule geschehen ist. Allerdings kommt ihm seine beste Freundin zuvor. Sie klopft ihm auf die Schulter und sagt laut: "Jetzt könnt ihr euch endlich bessere Plätze, als die Besenkammern Hogwarts suchen." Geschockt schaue ich die Braunhaarige an, die mit Weasley und der kleinen Weasley in schallendes Gelächter ausbricht. Als wäre dass das Startsignal gewesen, fangen plötzlich alle an zu tuscheln und zu reden.
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Ein Herz für Schlangen
FanfictionHermione Granger kann endlich aufatmen. Die schweren Zeiten und die Kämpfe gegen die dunklen Mächte liegen hinter ihr. Nun kann sie sich so zeigen, wie sie immer wollte, vor allem in Hogwarts. Das sie sich verändert hat, ist kaum zu übersehen, als s...