10. Kapitel

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Draco

Die Stimmung beim Frühstück ist nicht die beste. Noch immer wird über Granger gesprochen, in Verbindung mit Blaise und Theo. Theo sieht immer noch ziemlich bedrückt aus, der Streit mit Granger nimmt ihn anscheinend sehr mit. Blaise hat einfach nur schlechte Laune, warum auch immer. Ich aber finde es sehr unterhaltsam, wie die kleine liebe Granger, es geschafft hat, dass alle sich über sie und ihr Sexualleben unterhalten. Sogar ich denke jetzt über sie nach. Schnell versuche ich diese Gedanken, an Granger zu verscheuchen. 

Plötzlich fällt mir auf, dass die Person über die alle am tratschen sind, gar nicht anwesend ist. Ist das nur mir aufgefallen? Ich schaue zu Potter und Weasley, die sich lachend unterhalten. Von Granger und ihrer Freundin ist nichts zu sehen.

Ich bin gerade dabei, mein Frühstücksei zu mir zu nehmen, als Granger und ihre Freunde Lovegood, Weasley und Brown die Halle betreten. Reichlich spät wohl gemerkt. Neugierig betrachte ich die Gruppe näher. Gerade hat Potter sie gesehen und ruft: "Hermione, da seit ihr ja!" Die Angesprochene halt sich wehleidig die Stirn und murmelt irgendetwas.

Besonders fit sie auch nicht aus, soweit ich das beurteilen kann. Sie trägt einen roten Oversize-Pulli, der in einen schwarzen Minirock gesteckt ist. Ihre Haare sind zu einem unordentlich Haarknäul gesteckt und ihre Augenringe und blasse Haut, sehe ich bis hier hinten. Sie sieht irgendwie verkatert aus, aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Vielleicht hat sie ihre Magische Woche oder so. Das würde aber nicht erklären, warum ihre Freundinnen auch so aussehen.

Während ich mich weiter meinem Frühstück widme, kann ich es nicht lassen die Gryffindor weiter zu beobachten. Sie isst nur sehr wenig und redet so gut wie gar nicht. Vielleicht ist sie krank. Neben mir stehen plötzlich Theo und Blaise auf, gehen aber nicht direkt aaus der Halle, sondern machen einen kaum merklichen Schlenker zum Gryffindortisch. Was ist den jetzt los? Sie unterhalten sich so laut, dass ich es bis an unseren Tisch höre.

"Ein Kater am Morgen, vertreibt doch echt alle Sorge.", sagt Theo zu Blaise in einer Lautstärke die nicht zu überhören ist und blickt dabei direkt zu Granger. Diese zuckt merklich zusammen, wahrscheinlich nicht nur wegen ihrer Kopfschmerzen und blickt ihm betroffen hinterher. Also hat unsere Streberin doch einen Kater. 

Hermione

Das hat gesessen, aber ich habe es wohl auch nicht anders verdient. Verdammt, was mache ich jetzt bloß? Erst mal muss ich den Schultag hinter mich bringen, einen Trank gegen meine Kopfschmerzen und Übelkeit nehmen und dann kann ich mir überlegen, wie ich mich entschuldige. 

Den Unterricht habe ich nicht wirklich verfolgt, aber das wird meinen guten Noten wohl nicht schaden. In Geschichte der Zauberei habe ich einen Geistesblitz. Hat Theo nicht erzählt, dass er gerade ein Mädchen ganz gerne hat? Als Entschuldigung könnte ich herausfinden, wie das Mädchen zu ihm steht und sie eventuell verkuppeln. Dann hätte ich wenigsten etwas gutes für ihn getan und könnte mich angemessen entschuldigen. Momentan wird Theo sowieso nicht mit mir reden wollen. Da wäre nur ein Problem. Ich weiß nicht wer das Mädchen ist. Aber ich wäre nicht Hermione Granger, wenn ich das nicht herausfinden würde.

Nach dem Unterricht mache ich mich direkt auf den Weg zum Slytheringemeinschaftsraum gemacht. Jetzt ist auch egal, wenn mich jemand sieht, es weiß sowieso jeder in diesem Schloss bescheid. Vor dem Gemeinschaftsraum bleibe ich stehen und sage das Passwort. Was ein Glück, dass ich rein zufällig das Passwort weiß.

Während ich durch die Tür gehe, beobachte ich aufmerksam die Umgebung. Ich habe Pech. Der Gemeinschaftsraum ist gut gefüllt. Die Zeit ist vielleicht ein bisschen ungünstig, direkt nach dem Unterricht. Natürlich falle ich direkt auf, aber niemand spricht mich an. Die Blicke folgen mir, während ich auf Blaise zusteuere. Dieser sieht mich gar nicht kommen, weil er in ein Gespräch mit Malfoy vertieft ist. Leicht schmunzelnd setze ich mich neben Blaise auf die grüne Coach. Endlich bemerkt er mich und kann sich ein verwundertes: "Hermione!" nicht verkneifen.

"Was willst du den hier? Und wie bist du ihr reingekommen?", fragt Blaise sichtlich verwirrt. Ich mache es mir auf der Couch gemütlich und sage dann: "Ich brauche deine Hilfe. Irgendwie muss ich mich bei Theo entschuldigen. Ich habe mir etwas ausgedacht, aber dafür brauche ich wie gesagt deine Hilfe. Wahrscheinlich bist du auch nicht gut auf mich zu sprechen, weil ich dir nichts davon erzählt habe, aber ich will es wieder gut machen."

Blaise grinst, umarmt mich und lacht: "Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr, obwohl ich nicht von unserem Gemeinschaftsraum ausgegangen bin. " Ich lache auch und fühle mich ein kleines bisschen besser. "Ich will eure kleine Kuscheleinheit ja nicht unterbrechen, aber Granger hast du dir überlegt, was wäre wenn Theodore hier jetzt auftauchen würde?", fragt mich Malfoy mich plötzlich. Verdutzt schaue ich ihn an. Er kann sprechen, mit mir einer Muggelgeborene. "Theo hat gerade Nachsitzen bei Professor Flitwick.", antworte ich leicht arrogant. Als ob ich herkommen würde, wenn Theo hier wäre.

Sprachlos sieht mich Malfoy an und blickt zu Blaise der lacht. Blaise schüttelt den Kopf und fragt grinsend: "Du hast dafür gesorgt, dass er Nachsitzen hat?" Gespielt verletzt sage ich: "Als ob ich dafür sorge, dass jemand Nachsitzen hat. Ich habe mich nur nett mit Professor Flitwick unterhalten und jetzt hat Theo leider Nachsitzen." Ich blicke in das erschütterte Gesicht von Draco Malfoy und grinse leicht.

Motiviert klatsche ich in die Hände und sage: "Also ich habe mir das folgendermaßen gedacht. Ich werde versuchen Theo mit dem Mädchen zu verkuppeln, was er gerne hat. Natürlich nur wenn sie ihn und seinen tollen Charakter schätzt und nicht nur auf sein gutes Aussehen abfährt. Das Problem ist nur, dass ich nicht weiß, wer das Mädchen ist. Und dann kommst du ins Spiel, Blaise. Vielleicht kannst du ihn am Wochenende ein bisschen abfüllen und ein bisschen ausfragen. Dafür wäre ich dir wirklich sehr dankbar." "Ich werde auch helfen.", sagt plötzlich ein ernst dreinblickender Malfoy.

Ein Herz für SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt