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„Komm schon, B. Ich lasse dich nicht alleine an Silvester versauern.", mein bester Freund grinste mich frech an. Ich seufzte. „Nick wollte eigentlich den Abend mit mir verbringen, aber bisher hat er sich nicht gemeldet." – „Du glaubst doch selbst nicht, dass der sich noch meldet. Hast du mal auf die Uhr geschaut?", verdrehte der Junge seine Augen. Nick und ich waren etwa seit einem halben Jahr ein Paar. Ich sah auf mein Handy, es war bereits 17 Uhr. Frustriert ließ ich mich auf mein Bett fallen und verdeckte mein Gesicht mit meinen Händen. „Becca.", die sanfte Stimme meines besten Freundes ließ mich durch meine Finger linsen. Er krabbelte über mich und kniete nun über meinem Schoß. Geschickt befreite er mein Gesicht von meinen Händen. Ich stütze mich auf meinen Ellenbogen auf und sah ihn abwartend an. „Du weißt, wie viele gerne an deiner Stelle wären, dass Shawn Mendes sie fragt, Silvester mit ihm zu feiern.", grinste er und wackelte mit seinen Augenbrauen. Ich fing an zu lachen.

Shawn und ich sind seit Kindertagen beste Freunde. Als ich geboren wurde, war er ein paar Tage vorher 2 Jahre alt geworden. Seitdem haben wir eigentlich immer zusammen Geburtstag gefeiert. Jetzt, mit 19 und 17, haben wir diese Tradition kein Jahr ausgelassen. Ich habe Shawn immer auf seinem bisherigen Weg begleitet und unterstützt, schließlich war er wie ein großer Bruder für mich.

„Bitte B. Ich will Silvester nicht ohne meine beste Freundin verbringen." Seine braunen Augen wurden noch größer und er sah mich mit einem intensiven Hundeblick an, bei dem er wusste, dass ich ihm so nicht widerstehen konnte. „Du spielst unfair, Mendes.", murmelte ich. „Bitte.", hauchte er und schob seine Unterlippe leicht vor. Ich kämpfte mit mir selbst. „Okay.", gab ich schließlich nach. Sofort erhellte sich seine Miene und er beugte sich etwas nach unten und drückte seine Lippen an meine Stirn. „Du bist die beste. Ich hol dich um 8 ab.", flüsterte er in mein Ohr und stieg von mir herab. Er lächelte mir ein letztes Mal zu, bevor er mein Zimmer verließ und zurück zu sich nach Hause ging. Wir wohnten nur weniger Häuser voneinander entfernt.

Nach ein paar Minuten stand ich ebenfalls von meinem Bett auf und ging ins Bad, um mich zu duschen und auf den Abend vorzubereiten. Ich wusste, dass Shawn mit seinen Freunden in einen Club in Toronto wollte. Warum auch immer wurde ich bei dem Gedanken daran nervös. Ich war noch nie mit Shawn richtig feiern. Zum einen, weil ich zu jung war und zum anderen, weil er ziemlich beschäftigt war. Ich wusste nicht wie er das Problem meines Alters so schnell beheben wollte, da der Club erst ab 18 Einlass gewährte. Aber hey, er war Shawn Mendes, wer konnte zu ihm schon nein sagen?

Nach dem Duschen wickelte ich meine langen braunen Haare in ein Handtuch und band sie mir wie ein Turban um den Kopf. Ich cremte meinen Körper mit meiner Lieblingslotion ein und schlüpfte vorerst in eine Jogginghose und einen Pulli. Bevor ich mir überlegte, was ich überhaupt anziehen sollte, aß ich erstmal eine Kleinigkeit. Meine Eltern feierten, wie so üblich, mit Shawns Eltern zusammen und waren bereits aufgebrochen. Ich stellte meinen Teller in die Spülmaschine und machte mich wieder auf den Weg nach oben in mein Zimmer. Grübelnd stand ich vor meinem geöffneten Kleiderschrank. Ich musste mich wirklich herausputzen, denn wenn man mit Shawn Mendes unterwegs war, wurden immer früher oder später Fotos davon im Internet auftauchen. Ich entschied mich für ein einfaches schwarzes Kleid, das etwa eine handbreit über den Knien endete und sich eng an meinen Körper schmiegte. Ich hatte schon immer eine recht zierliche Figur, ein paar weibliche Kurven waren trotzdem ansatzweise vorhanden. Ich nahm das Kleid aus dem Schrank und hing es an die offene Tür. Bevor ich es anzog, machte ich mich zuerst fertig. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch, den ich kurzerhand zum Schminktisch umfunktionierte. Ich schnappte mir mein Equipment und fing an mich zu schminken. Eigentlich hielt ich mein Make Up simpel. Das spektakulärste war wohl mein Kampf mit dem Eyeliner, den ich zum Glück gewann. Zufrieden sah ich mein Spiegelbild an. Meine grauen Augen wurden durch den schwarzen Lidstrich umrahmt und das Ergebnis gefiel mir. Schnell tuschte ich noch meine Wimpern. Zögerlich griff ich nach meinen Lippenstiften. War ich mutig genug den Dunkelroten aufzutragen? Ja! Ich atmete tief durch und bemalte meine Lippen mit der Farbe. Meine Haare löste ich aus dem Handtuchturban und föhnte sie trocken. Währenddessen ließ ich meinen Lockenstab aufheizen. Ich drehte mir leichte Wellen in meine Haare und ließ sie mir einfach über die Schultern fallen. Sie reichten bis etwa in die Mitte meines Rückens. Ich sah auf die Uhr meines Handys. Halb 8. Und keine Nachricht von Nick. Enttäuscht legte ich es wieder weg und zog vorsichtig mein Kleid an. Ich wühlte in meinem Schmuckkästchen und brachte eine schlichte Kette in rosegold mit einem kleinen Blättchen, in das mein Anfangsbuchstabe eingraviert war, zum Vorschein. Schwarze High Heels machten mein Outfit komplett. Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel. Ich sah so anders aus. Positiv anders.

Gerade als ich meine kleine schwarze Handtasche, die ich mir einfach umhängen konnte, fertig gepackt hatte, klingelte es an der Tür. „Pünktlich wie die Maurer.", lachte ich leise. Es war Punkt 20 Uhr. Ich ging nach unten und öffnete die Tür. Mir stockte kurz der Atem, als ich Shawn sah. Er trug ein marineblaues Hemd, dessen Ärmel er bis zum Ellenbogen hochgekrempelt hatte. Die oberen drei Knöpfe waren geöffnet und ließen den Ansatz seiner trainierten Brust erkennen. Dazu trug er eine enge schwarze Jeans und schwarze Schuhe. Seine Haare hatte er ordentlich fixiert, sodass jede seiner Locken am Platz blieb, doch eine störrische Locke hatte ihren eignen Plan und hing ihm in seine Stirn. Jedoch änderte diese Locke überhaupt nichts an seinem Erscheinungsbild. „Wow.", flüsterten wir beide gleichzeitig. „Du siehst wunderschön aus, B." Shawns Augen huschten meinen Körper auf und ab. „Danke.", ich errötete und bis mir leicht auf die Unterlippe, „Du auch." Er grinste frech und zog mich in seine starken Arme. Ich reichte ihm trotz hoher Schuhe gerade mal bis übers Kinn. Ohne hohe Schuhe war Shawn sage und schreibe 23 Zentimeter größer als ich. Ich legte meinen Kopf in seine Halsbeuge. Der Geruch seines Aftershaves und seines Parfums stieg mir in die Nase. Sanft drückte er mich von sich, nur um mich noch einmal gründlich zu mustern. „Verdammt Becca. Wann bist du so heiß geworden? Das muss völlig an mir vorbeigezogen sein." Er grinste verschmitzt. Schockiert schlug ich gegen seine Brust. „Lass uns fahren, bevor ich es mir doch noch anders überlege.", brummte ich. Shawn lachte nur.

Wir stiegen in seinen Jeep und machten uns auf den Weg für die 30 Kilometer bis nach Toronto.





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So, das ist das erste Kapitel meines neuen Buches. Schreibt mir unbedingt was ihr davon haltet und ob ihr mehr lesen wollt. :)

it has always been him {Shawn Mendes} (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt