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Am nächsten Morgen wachte ich davon auf, weil Finger leichte Formen auf meinem Rücken zeichneten. Leise summte eine Stimme eine Melodie. Ich streckte mich und drehte mich zu meinem besten Freund um. „Guten Morgen.", murmelte ich. „Morgen.", er strahlte mich an und drückte einen Kuss auf meine Stirn. Er zog mich an seine nackte Brust und wickelte einen Arm um meine Hüfte. Ich kuschelte mich an ihn und fuhr seine Brustmuskeln mit einem Finger nach. „War das eben ein neuer Song?", fragte ich neugierig und beugte meinen Kopf so, dass ich ihn ansehen konnte. Shawns Lippen verzogen sich zu einem Grinsen und er nickte. „Wann kann ich ihn hören?" Er lachte leicht. „Dann, wenn er fertig ist." – „Schade." Ich genoss es, wie Shawns Finger zart über meinen nackten Rücken fuhren. „Hey, B.", riss seine Stimme mich aus meinen Gedanken. Sein Herz schlug um einiges schneller unter meinem Kopf. „Darf ich dich jetzt eigentlich als meine feste Freundin vorstellen?" Er klang unsicher, als hätte er Angst gehabt mir diese Frage zu stellen. Automatisch musste ich lächeln und sah ihn an. Er biss sich auf seine Unterlippe. „Es wäre mir eine Ehre.", flüsterte ich und er erwiderte mein Lächeln, atmete erleichtert aus und küsste mich kurz. „Hast du wirklich gedacht, ich sage nein?", ich kicherte. Das brachte ihn zum Schmunzeln. „Nein, eigentlich nicht, aber ich musste es dich einfach fragen."

Nachdem wir noch eine Weile gekuschelt hatten, zogen wir uns an, um Frühstücken zu gehen. Wir gingen Händchen haltend nach unten ins Wohnzimmer. Dort saß der Rest seiner Familie, die uns alle breit grinsend ansahen. „Spätestens seit letzter Nacht wüsste ich jetzt wie mein Bruder heißt.", begrüßte uns seine kleine Schwester frech. Heilige Scheiße. Während ich rot wie eine Tomate wurde, weil es mir wirklich peinlich war, fing Shawn bloß an zu lachen. „Tut mir leid.", entschuldigte ich mich zerknirscht mit hochrotem Kopf. „Mir nicht.", entgegnete mir Shawn schulterzuckend und zog mich schnell weiter. „Ich hab doch gesagt, dass ich dir helfe dich zu erinnern." Shawn sah mich mit einem schelmischen Grinsen als wir in seinem Jeep saßen. „Außerdem fand ich es echt heiß wie leicht dir mein Name über die Lippen ging.", fügte er hinzu.

Wir saßen in einem kleinen Frühstückscafé in Toronto und teilten uns Pancakes und Waffeln. Natürlich thronte auf einem kleinen Extrateller ein Chocolate Chip Muffin. Wir saßen etwas abseits an einem kleinen runden Tisch uns gegenüber. Während wir aßen, konnten wir kaum die Finger voneinander lassen. Immer wieder berührten sich unsere Hände und ab und an beugte Shawn sich über den Tisch und küsste mich. Er konnte es nicht lassen Fotos von mir zu machen, während ich komische Gesichter zog. Wenn das hier unser erstes Date sein sollte, war es wirklich perfekt. Nachdem wir so weit alles aufgegessen hatten, stand der Muffin zwischen uns. Shawns Augen fingen an zu leuchten, als er vorsichtig das Papier abzog. Shawn und seine Muffins. Ich beobachtete ihn leise in mich hineinlachend. Genüsslich biss er hinein und schloss die Augen während der kaute, den Moment auskostend. Mit vollem Mund hielt er mir den Muffin entgegen. „Du teilst deinen Muffin mit mir?" Erstaunt sah ich mein Gegenüber an, das eifrig nickte. „Ich muss dich wirklich lieben, B.", nuschelte er und leckte die Krümel um seine Lippen weg. „Du hast schon immer deine Muffins mit mir geteilt.", erinnerte ich mich. „Merkst du was?", grinste er während ich ein Stück des Muffins abbiss. Und er schmeckte wirklich göttlich. Nachdem ich zu Ende gekaut hatte, sah Shawn mich schmunzelnd an. „Du hast das was." Noch bevor ich reagieren konnte, hatte er seine Hand ausgestreckt und mit seinem Daumen das Schokoladenstückchen an meinem Mundwinkel weggewischt.

„Ähm, hi.", ein Mädchen stand bei uns am Tisch und sah uns schüchtern an. „Ich wollte euch nicht stören, deswegen habe ich gewartet, bis ihr fertig wart." – „Das war wirklich sehr aufmerksam von dir.", bedankte sich Shawn und machte schließlich nach einem kurzen Gespräch ein Foto mit ihr. Zögerlich sah sie mich an. „Du möchtest ein Bild mit mir?", erstaunt sah ich sowohl sie als auch Shawn an. Er lächelte stolz und sie nickte. „Natürlich nur, wenn du möchtest." – „Klar.", stotterte ich und Shawn machte das Foto von uns beiden. Das Mädchen umarmte mich, doch bevor sie ging, teilte sie uns noch etwas mit: „Ihr beide seid ein tolles Paar. Ihr seht so glücklich miteinander aus. Wir haben ja schon lange genug gemunkelt, wann Shebecca endlich wahr wird. Ich freu mich wirklich für euch. Ihr verdient all das Glück der Welt." Ergriffen von ihren Worten fasste ich an mein Herz. Ihre Worte hatten mich total berührt. Ebenso wie Shawn, er dankte ihr und sie ließ uns wieder allein.

Wir entschieden uns nach dem Frühstück dazu noch etwas durch das verschneite Toronto zu spazieren. „Bin ich froh bald die Sonne zu sehen.", murmelte Shawn. Stimmt, er würde im Februar in Jamaika sein. Der Schnee knarzte unter unseren Schritten. „Ich bin etwas neidisch.", seufzte ich und suchte seine Hand mit meiner. „Wieso kommst du nicht mit mir?" – „Weil ich in die Schule muss.", lachte ich, „Und ich würde gerne dieses Jahr meinen Abschluss machen." – „Bitte, B. Nur für ein Wochenende. Ich könnte viel besser arbeiten, wenn du da wärst." Er verschränkte unsere Hände miteinander und sah mich bittend mit seinen braunen Augen an. „Selbst, wenn ich könnte, ich kann es mir bei bestem Willen nicht leisten für ein Wochenendtrip nach Jamaika zu fliegen." Shawn lachte auf. „Glaub mir, das wird das kleinste Problem sein, B. Sieh es einfach das vorgezogenes Valentinstagsgeschenk." – „Shawn, das kann ich nicht annehmen." – „Ich bestehe darauf!" – „Ich muss erstmal meine Eltern fragen.", warf ich ein. Damit gab sich Shawn vorerst geschlagen.

Zurück zu Hause saß ich in meinem Zimmer und machte Hausaufgaben. Während grade über Chemie verzweifelte, klopfte es an meiner Tür und meine Mum steckte den Kopf ins Zimmer. „Darf ich reinkommen?" – „Gerne!", erleichtert stieß ich mich von meinem Schreibtisch ab und setzte mich mit ihr auf mein Bett. „Ich habe heute Mittag mit Karen telefoniert. Sie hat erzählt, dass es zwischen dir und Shawn wohl ziemlich ernst sei?" Shawns Mum hat meiner Mum am Telefon erzählt, dass ich Sex mit ihrem Sohn in seinem alten Kinderzimmer hatte. Geht es noch peinlicher? „Mum, sag mir bitte nicht, dass das jetzt ein Aufklärungsgespräch werden soll.", stöhnte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Sie lachte leicht. „Nein, ich möchte nur, dass du vorsichtig bist und nicht deine Ziele aus den Augen verlierst. Mach dein Leben nicht von ihm abhängig, auch wenn es dir schwerfallen sollte. Versuche dich nicht zur sehr an die Superstarwelt von Shawn Mendes anzupassen, okay? Bleib immer du selbst, Becci Schatz.", riet mir Mum. Ich nickte zustimmend. „Mum, was das angeht.", fing ich an, „Shawn fliegt demnächst in Urlaub und hat gefragt, ob ich ihn begleiten möchte. Er weiß, dass ich Schule habe und hat vorgeschlagen, dass ich ein Wochenende da sein werde und so nichts in der Schule verpasse. Aber nur, wenn ihr damit einverstanden seid." – „Ich werde es mit deinem Vater besprechen, okay?" Wieder nickte ich. „Nun lass uns Abendessen machen."

it has always been him {Shawn Mendes} (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt