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„Nein, auf keinen Fall!", aufgebracht lief Shawn durch das Wohnzimmer. Hauptsächlich verhandelten er und Andrew miteinander und ich saß schweigend da. „Ich will sie nicht in die Öffentlichkeit ziehen!" – „Das hättest du dir vielleicht überlegen sollen, bevor du sie öffentlich küsst!" Die Diskussion wurde hitzig. Frustriert fuhr Shawn durch seine Locken. „B, was willst du?", wandte er sich an mich. Seufzend sah ich den Jungen an. „Ich weiß es nicht. Ich will dir nicht im Weg stehen." Sofort kam er zu mir und kniete vor mir. Er stützte sich auf meinen Knien ab. „Das wirst du nicht. Ich würde mich freuen, wenn du mich auf dem weiteren Weg begleiten würdest. Egal, ob vor oder hinter den Kameras." Mit sanftem Blick studierte er mein Gesicht. „Natürlich gibst du die Geschwindigkeit des Ganzen an. Es fühlt sich seltsam an, sich langsam aber sicher völlig in seinen besten Freund zu verlieben. Glaub mir, ich kenn mich da aus. Nimm dir die Zeit, die du brauchst." Sprachlos sah ich ihn an. Hatte er mir gerade gestanden, dass er in mich verliebt sei? „Shawn, du weißt, dass eine öffentliche Bestätigung der Beziehung deinem neuen Album ziemliche Publicity geben kann." Andrew unterbrach die Stille. Shawn nickte. „Ich weiß." Er schwieg kurz und sah mich wieder an. „Ich will mein Glück nicht verstecken. Ich will es mit der Welt teilen. Ich will in der Öffentlichkeit deine Hand halten, mit dir ausgehen, dich küssen. Jeder soll sehen, wie glücklich du mich machst, B." – „Shawn.", stammelte ich unbeholfen, „Wir sind doch nicht mal ein Paar." – „Ich weiß du willst mich.", raunte er in mein Ohr, was mich scharf einatmen ließ. „Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich anfassen will, B. Deine zarte Haut an meiner spüren. Allein der Gedanke daran lässt mich verrückt werden." Andrew räusperte sich und lenkte die Aufmerksamkeit zurück auf sich. „Shawn, es ist wirklich toll, dass du so fühlst, aber wir müssen uns nochmal aufs Wesentliche konzentrieren." Doch Shawn hörte ihm gar nicht zu. Er war viel zu beschäftigt mir in die Augen zu sehen. Ich glaube selbst ein Blinder mit Krückstock würde gerade die Funken zwischen uns sprühen sehen. Inzwischen war der Junge aufgestanden und zog mich langsam vom Stuhl. Er verschränkte unsere Hände miteinander. Langsam beugte er sich vor, ich kam ihm auf Zehenspitzen entgegen. Es fühlte sich so an, als würde ein riesiger Druck von mir abfallen, als seine Lippen endlich meine berührten. Viel zu schnell löste er sich wieder von mir. Mit errötenden Wangen sah ich Shawn an, der mir ein schüchternes Lächeln schenkte. „Eigentlich wollte ich damit bis nach unserem ersten Date warten.", gab er zu. Unsicher erwiderte ich sein Lächeln. „Erstes Date?" Andrew sah uns fragend an. „Warum weiß ich davon nichts?" Während Shawn und Andrew eine Auseinandersetzung wegen des Dates hatten, sank ich zurück auf den Stuhl. Wieso zerfloss ich auf einmal wie weiche Butter in Shawns Händen? Hatte er mir so stark den Kopf verdreht? Ich erkannte mich beinahe selbst nicht mehr, wenn er in der Nähe war. Ich konnte nur daran denken wie seine großen Hände über meinen Körper fuhren, wie seine Lippen eine heiße Spur auf meiner Haut hinterließen. Ich konnte mich wohl nicht länger selbst belügen. Ich war Hals über Kopf in meinen besten Freund verliebt und habe es mir nie eingestanden.

„Becca?" Andrew riss mich aus meinen Gedanken und sahmich abwartend an. „Sorry, was?", hakte ich nach. „Bist du mit dem Plan für dasDate einverstanden?" – „Ähm, der lautet nochmal?" Andrew verdrehte kurz dieAugen, erklärte mir den Plan aber erneut: „Ihr müsst kein großes Statementabgeben, es reicht, wenn ihr jeweils etwas Kleines auf euren Profilen postet. Wound was ist im Grunde nicht wichtig, es sollte nur ersichtlich werden, dass ihreuch datet. Damit Fotos auftauchen, werdet ihr in Toronto essen gehen,vermutlich in einem schicken Restaurant. Die Nacht verbringt ihr bittegetrennt, das höchste der Gefühle ist ein Kuss zum Abschied. Das zweite Datekann lockerer sein, nur das erste soll so perfekt wie möglich aussehen." Verunsichertkaute ich auf meiner Unterlippe und schielte zu Shawn. Allein der Gedanke, ihn imschicken Hemd den ganzen Abend zu sehen, ließ mich ins Schwitzen bringen. AndrewsHandy klingelte plötzlich. Er entschuldigte sich und verließ das Wohnzimmer, umungestört telefonieren zu können. „Tut mir leid, dass das alles so durchgeplantsein muss." Ich sah zu Shawn, der ein paar Schritte von mir entfernt stand.Kopfschüttelnd stand ich auf, ging diese paar Schritte und wickelte meine Armeum seine Hüften. „Ist schon okay, ich versteh das.", murmelte ich und lehntemich an seine Brust. Seufzend erwiderte er meine Umarmung und umschloss michmit seinen Armen. „Ich hab Angst, dass die Presse und die Öffentlichkeit unskaputt machen, B.", sagte er plötzlich. „Shawn, denk sowas nicht.", stieß icherschrocken aus und löste mich etwas aus der Umarmung, um ihn besser ansehen zukönnen. „Ich bekomme jetzt schon Panik, wenn ich nur daran denke, dichverlieren zu können. Die Presse kann grausam sein. Ich kann dir das nichtantun." Behutsam legte ich eine Hand an seine Wange. „Ich bin hier, Shawn. Ichgehe nirgendwohin. Ich kenne dich vermutlich besser als mich selbst. Und wennich dich will, dann muss ich die Öffentlichkeit eben in Kauf nehmen. Wirschaffen das schon. Wir haben doch schon alles zusammen geschafft. Wir sind eintolles Team, Shawn." Mit weichem Blick sah er mich an. „Womit hab ich dich bloßverdient?", flüsterte er und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren.      

it has always been him {Shawn Mendes} (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt