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Ich hörte die restliche Woche nichts mehr von Shawn. Keine Nachricht, kein Anruf, nichts. Ich war gerade dabei die Zutaten für die Cookies zusammenzusuchen, als unser Festnetztelefon klingelte. Jedoch war der Anruf bloß für meinen Vater und ich hinterließ ihm ein paar Informationen zu dem Anrufer auf einem Notizzettel auf seinem Schreibtisch.

Während die Kekse im Backofen backten, verpackte ich die Kleinigkeiten, die ich für die Zwillinge besorgt hatte. Gelangweilt scrollte ich durch meine Social Media Profile durch. Ich vermisste Shawn, aber ich sah es irgendwie nicht ein mich zuerst bei ihm zu melden, schließlich war er derjenige, der sich dazu entschieden hatte, mich nicht mehr anzurufen. Fast schon unbewusst hatte ich sein Twitterprofil aufgerufen. Ich stellte fest, dass er auch dort seit der ganzen Woche nichts mehr von sich hat hören lassen. Der Alarm der Kekse klingelte und ließ mich aufschrecken. Ich begab mich zum Backofen, schaltete diesen aus und nahm das Backblech heraus. Die warmen Kekse dufteten herrlich, was mir das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Jedoch musste ich mich zurückhalten und legte das Backblech auf die Arbeitsplatte, damit die Kekse auskühlen konnten. Währenddessen ging ich nach oben in mein Zimmer, um mein Outfit für die Party zusammenzusuchen.

Grübelnd stand ich vor meinem geöffneten Kleiderschrank und sah verzweifelt hinein. Nach einer gefühlten Ewigkeit, was vielleicht nur 5 Minuten war, zog ich ein leicht glitzerndes Top mit zarten Spaghettiträgern hervor. Das Top glitzerte in einem leichten Silber und war aus einem Samtstoff. Ich kombinierte das Oberteil mit einer schwarzen Highwaisted Jeans und meinen niedrigen weißen Chucks. Meine Haare steckte ich bloß etwas nach hinten, sodass mir die vordersten Strähnen nicht ständig ins Gesicht hingen.

Nachdem ich die Kekse sicher in einer Dose verstaut hatte, machte ich mich auch schon auf den Weg. Xavier und Xenia wohnten nur weniger Straßen entfernt, sodass ich zu Fuß gehen konnte. Ich war dick in meine Jacke gekuschelt und hielt die Keksdose vor meinem Körper umklammert. Nach einem Fußweg von etwa 20 Minuten kam ich an dem Haus der Zwillinge an. Ich brauchte erst gar nicht an der Tür klingeln, da die Klingel sowieso niemand hören würde und die Tür sowieso offen war. Ich ging hinein und wurde sofort freudig begrüßt. „Becca!", kreischend kam mir Xenia entgegengelaufen und warf ihre Arme um meinen Hals. Lachend erwiderte ich ihre Umarmung mit einem Arm und drückte sie dann sanft von mir. „Kekse!", strahlend sah sie auf die Keksdose und nahm mir die Dose aus der Hand. „Ich stell das in die Küche.", rief sie mir noch zu, nachdem sie sich bereits umgedreht hatte. Ich schüttelte schmunzelnd meinen Kopf und zog meine Jacke aus. Nachdem ich diese an die schon volle Garderobe gehangen hatte ging ich ins Wohnzimmer. Dort traf ich bereits viele aus der Klasse an. „Becca!" Freudig sprang meine beste Freundin vom Sofa auf, um mich ordentlich zu begrüßen. Sie umarmte mich feste und zog mich mit sich auf die Couch. Ich saß nun zwischen Kathy und Carter, der mich schüchtern anlächelte. Ich lächelte kurz zurück und wurde schon in ein Gespräch der Mädels miteingebunden.

Ich weiß nicht wie viel Uhr es war, aber wir waren schon alle etwas angeheitert, als jemand laut „Flaschendrehen" in die Runde rief. Sofort hatten wir uns alle auf dem riesigen Teppich niedergelassen und versucht einen halbwegs zufriedenstellenden Kreis zu bilden. Wir Mädels saßen eng aneinandergedrückt nebeneinander. Kathy rechts von mir, Xenia zu meiner linken. Die ersten Fragen, die gestellt wurden, waren harmlos, jedoch musste ich bisher auch noch keine einzige beantworten. Mitch hatte gerade die Flasche gedreht und sie blieb bei Carter hängen. Mitch grinste diabolisch. „Also, Williams, bist du in jemanden aus diesem Raum verknallt?" Die Mädels neben mir kicherten, als Carter errötete. „Du kennst die Antwort doch, Mitch.", brummte dieser. „Aber die Mädels kennen die Antwort nicht.", erwiderte er nur grinsend. „Ja.", gestand Carter nachdem er eine weitere Minute geschwiegen hatte. „Und wer ist die Glückliche?", bohrte Mitch weiter. „Mitch, Alter, jetzt sei nicht so assi.", Levi legte eine Hand auf Mitchs Schulter. Doch er ließ sich davon nicht beirren. „Carter, komm schon, sei nicht so schüchtern." Carter rutschte unwohl auf seinem Platz hin und her. „Es ist sowieso hoffnungslos.", murmelte er und sah mich dabei an. Er saß mir genau gegenüber. Sein Blick ließ meinen Hals zuschnüren. „Nichts ist hoffnungslos.", kicherte Xenia. Noch immer lag sein Blick auf mir. „Wenn sie einen Weltstar datet, dann schon." Mein Atem stockte. Die anderen Mädchen zogen scharf die Luft ein. Alle Blicke lagen auf Carter und mir. Selten hatte ich mich so unwohl gefühlt wie in diesem Moment.

Schnell hatte sich die Spielrunde aufgelöst. Noch immer sprachlos saß ich mit Kathy und zwei weiteren Mädchen auf dem Boden. „Was zur Hölle war das?", fragte Kathy fassungslos. „Becca, kann ich kurz mit dir reden?" Carters raue Stimme ließ mich nach oben sehen. Er stand dort und sah mich entschuldigend an. Ich nickte und rappelte mich auf.

„Es tut mir leid, dass du es so erfahren hast. Dass du es überhaupt erfahren hast." Carter und ich hatten uns eine ruhigere Ecke im Flur gesucht. Wir saßen nebeneinander auf den Treppenstufen. „Ist schon okay." Ich versuchte ihm ein aufrichtiges Lächeln zu schenken. „Hör zu, ich will jetzt auch kein riesen Fass deswegen aufmachen. Ich werde auf keinen Fall versuchen dir und deinem Popstar im Weg zu stehen. Tu einfach so, als würdest du von nichts wissen.", wimmelte Carter das Thema ab. Ich wollte gerade etwas sagen, als ich mein Handy vibrieren spürte.

Hast du mich vermisst? 

it has always been him {Shawn Mendes} (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt