it has always been him {Shawn Mendes} (deutsch)

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Wenig später fuhr Andrew mich zurück zur Schule. „Und du weißt ja: kein Wort zur Presse! Auch nicht zu deinen Freunden.", trichterte er mir zum hundertsten Mal ein. „Ja, ich hab es verstanden.", gab ich augenverdrehend zum hundertsten Mal zurück. Ich hatte einige Schulstunden verpasst, sodass ich nur noch zwei vor mir hatte. Zum Glück war gerade Pause und ich würde es pünktlich zum Unterricht schaffen. Schnell verabschiedete ich mich und eilte in das Gebäude. Kurz vor dem letzten Pausengong erreichte ich den Klassenraum und begab mich auf meinen Platz. Die letzten beiden Stunden hatte ich Musik, eines meiner Lieblingsfächer. Diesen Kurs hatten wir alle zusammen, da wir jetzt schon einige Lieder für unsere Abschlussfeier probten. Mit gerademal 20 Schülern war es gar nicht so einfach etwas auf die Reihe zu bekommen. Diejenigen, die ein Instrument spielen konnten, konnte man an einer Hand abzählen. Zwei der Jungs spielten Gitarre, ein anderer beherrschte das Schlagzeug, einer konnte sogar Bass spielen. Und ich konnte Klavier spielen, naja, zumindest bemühte ich mich. Shawn hat es mir vor ein paar Jahren einmal versucht beizubringen. Ein wirkliches Talent war ich nicht, aber für unsere Lieder würde es schon irgendwie reichen. Als unser Lehrer uns nach Musikvorschlägen fragte, brach eine riesige Diskussion aus. Wir Mädchen hatten es schwer uns durchzusetzen, weil wir die Schule nicht mit irgendeinem Rapsong verlassen wollten. „Vorschlag: Wir einigen uns auf zwei Songs für alle, einen für die Jungs und einen für die Mädels. Dann spielen wir insgesamt 4 Songs. Das sollte doch machbar sein.", schlug Mr. Jenkins vor. Damit waren sogar alle einverstanden. Jedoch erleichterte das gar nichts. „Wir brauchen ein Lied, dass eine Botschaft hat.", beschloss Kathy und sah uns Mädchen an. Wir hatten uns in Gruppen gesetzt, um uns besser besprechen zu können. „Kannst du nicht Shawn fragen, ob er uns helfen kann?" Sally sah mich schüchtern an. „Ich... ähm...", mir stockte der Atem. „Seine Hilfe bräuchten wir nicht einmal, wenn unsere kleine Miss Perfect hier zu ihrem Talent stehen würde.", Kathy grinste mich mit ihrem Gewinnergrinsen an. Sofort ruhten 8 weitere Augenpaare auf mir. „Gibt es auch irgendwas, das du nicht kannst?", fragte Xenia erstaunt. Mit hochrotem Kopf sah ich weg. „Kathy erzählt bloß Mist.", nuschelte ich. Niemand hatte mich bisher singen hören. Naja, bis auf Kathy und die war sofort hin und weg gewesen. Nicht einmal Shawn wusste es. Es war nichts womit ich in irgendeiner Weise angeben wollte. Zumal ich bei weitem nicht so gut war wie Kathy es empfand. „Nun. Da es ja scheinbar zu keiner Einigung kommt, teilen wir euch alle erstmal nach Stimmfarben ein, damit wir wissen womit wir es überhaupt zu tun haben.", beschloss Mr. Jenkins. Ich schluckte schwer. Und schon war mein Geheimnis dahin. „Damit sich niemand schämen muss, singt ihr ein Lied gemeinsam und ich widme jedem von euch ein paar Sekunden, um euch einzuteilen.", fügte unser Lehrer hinzu. Erleichtert atmete ich aus. Schon wurden Noten ausgeteilt. Neugierig sah ich auf das Blatt, als es mich endlich erreichte. Es war das Duett von Nelly Furtado und James Morrison zu „Broken Strings". „Ihr kennt das ja. Die Jungs singen den Part des Mannes und die Mädchen den der Frau. Auf die Bühne mit euch." Wir stellten uns auf die Bühne. Die Jungs rechts und wir links. Ich kannte den Songs, wir hatten ihn bereits ein paar Mal gesungen, jedoch wurden wir dabei nie nach Stimmfarben sortiert. Mr. Jenkins startete das Playback und die Musik erklang aus den Lautsprechern. Schon nach den ersten Tönen hatte der Lehrer die Jungs anders positioniert. Mitch wurde nach ganz vorne gestellt. Er hatte eine wirklich angenehme Stimme. Meine Stimme zitterte ein wenig, als wir unseren Einsatz hatten. Doch zum Glück war ich nicht alleine zu hören. Als die Noten jedoch höher wurden, schien besonders mich Mr. Jenkins herauszuhören und zog mich nach vorne zu Mitch. Als die letzten Töne verklungen waren, sah ich peinlich berührt auf meine Füße. „Nun. Ich schätze wir haben unsere Leadstimmen gefunden." – „Sir, ich singe nicht.", wehrte ich sofort ab. „Becca, du bist richtig gut.", versuchte Mitch mir gut zuzureden. „Niemand weiß, dass sie diese Granatenstimme hat. Auch nicht ihr Superstarfreund.", warf Kathy grinsend ein, weswegen ich ihr einen bösen Blick zuwarf. „Du hast noch genug Zeit dich zu entscheiden, Becca. Schließlich ist die Abschlussfeier erst im Sommer."

„Becca, was ist denn los mit dir?" Kathy stieß mich in die Seite, als wir wieder auf unseren Plätzen saßen. Doch ich schüttelte nur meinen Kopf. Ich wollte ihr unbedingt alles sagen, doch Andrew würde mich eigenhändig einen Kopf kürzer machen und diese wertvollen Zentimeter konnte ich auf keinen Fall verlieren. Seufzend schrieb ich das Tafelbild ab, das Mr. Jenkins inzwischen angeschrieben hatte. „Komm schon. Du kannst mir alles sagen, das weißt du doch.", Kathy ließ nicht locker. „Ich bin momentan schon Zielscheibe der Presse genug, da kann sowas jetzt nicht noch ans Licht kommen.", flüsterte ich zurück und hoffte, dass ihr das als Erklärung reichte. Tatsächlich schien ihr das zu reichen, vorerst, denn wir sprachen hier von Kathy, so einfach ließ sie sich nicht abspeisen.

„Jetzt mal ehrlich, Clarke, was ist dein Problem?" Kathy ließ sich auch nach dem Unterricht nicht abwimmeln. „Ich möchte einfach nicht auf der Abschlussfeier solo singen." – „Oh bitte. Du hast Angst vor Shawns Reaktion." Mit prüfendem Blick sah mich meine beste Freundin an. Und damit hatte sie ins Schwarze getroffen. „Er wird denken, dass ich es ihm absichtlich nicht gesagt habe." – „So ein Quatsch. Du hast eher Angst, dass er es schrecklich finden würde." Kathy kannte mich einfach, es war immer wieder erschreckend. „Nimm ihn einfach mal mit in unsere Musikstunden. Er kann uns sicher helfen, ein bisschen Ahnung hat er schließlich und wir wollen uns ja auch nicht blamieren. Wir spielen ihm einfach den Song vor, an dem wir schon seit Beginn des Schuljahres proben." Unsicher sah ich Kathy an. Ob das eine gute Idee war?