41

1.4K 62 1
                                    

Ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass das nicht das beste Date aller Zeiten war. Wir unterhielten uns die meiste Zeit und wenn wir es für einen Moment nicht taten, war die Stille alles andere als unangenehm.

Nach dem Restaurantbesuch gingen wir noch etwas spazieren. Auch wenn es bereits Anfang März war, war es noch immer kalt in Toronto. „Ich werde es bald veröffentlichen.", sagte Shawn plötzlich ohne Zusammenhang, während wir eine Weile stumm nebeneinander hergelaufen sind. „Was meinst du?", verwirrt sah ich zu ihm rüber, doch er sah weiter geradeaus auf den Gehweg. „In my blood.", erklärte er, „Es wird die erste Auskopplung des Albums." Ich nickte. „Bist du aufgeregt?" Er zögerte mit seiner Antwort. „Ja irgendwie schon.", gab er dann schließlich zu. Tröstend legte ich meine Hand an seinen Oberarm und drückte diesen kurz. „Sie werden ihn lieben.", versicherte ich ihm. Langsam glitt meine Hand seinen Arm herab und verschränkte unsere Finger miteinander.

Wir liefen noch eine Weile ohne konkretes Ziel durch Torontos Straßen bis wir plötzlich vor Shawns Wohngebäude standen. „Soll ich dich nach Hause fahren oder möchtest du noch mit nach oben kommen?", fragte er mich schüchtern. „Möchtest du denn, dass ich mit nach oben komme?", antwortete ich mit einer Gegenfrage. „Ja, das fände ich schön.", seine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. Er schenkte mir ein sanftes Lächeln und zog mich schon beinahe hinter sich her zu den Aufzügen. Oben angekommen, schloss er seine Wohnungstür auf und ließ mich zuerst hinein. Die erste Amtshandlung war es, diese hohen Schuhe loszuwerden. Ich kämpfte mit dem Verschluss und befreite meine Füße. Durch den Verlust der Höhe, zog ich nun mein Kleid über den Boden. „Möchtest du dich umziehen? Ich habe letztens meinen Kleiderschrank aufgeräumt und in seinen Tiefen ein paar Sachen von dir gefunden. Ich kann sie holen, wenn du magst?" Dankend nahm ich Shawns Angebot an und zog mich im Bad um. Ich konnte mich noch zu gut daran erinnern, was das letzte Mal passierte, als ich in einem Abendkleid vor Shawn stand und ich mich eigentlich bloß umziehen wollte.

In einen Pulli und eine Leggings gekleidet kam ich zurück ins Wohnzimmer. In der Zwischenzeit hatte auch Shawn sich umgezogen und ein paar Kerzen angezündet. „Wen willst du denn rumkriegen?", scherzte ich, nachdem er die letzte Kerze angezündet hatte. „Na, dich.", erwiderte er und streckte mir frech die Zunge raus. „Da musst du dich aber mehr ins Zeug legen.", lachte ich und setzte mich auf das Sofa. „Challenge accepted." Shawn schnappte sich eine der vielen Gitarren, die sich in seiner Wohnung häuften und setzte sich neben mich. „Was wird das jetzt?", verwirrt sah ich ihn an und setzte mich so, dass ich ihn direkt ansehen konnte. Meine Beine kreuzte ich im Schneidersitz. „Ich möchte dir einen Song vorspielen. Er ist noch nicht ganz fertig, aber er kommt auf jeden Fall aufs Album." Er räusperte sich kurz und fing an sanfte Töne auf seiner Gitarre anzuschlagen.

Sunrise with you on my chest
No blinds in the place where I live
Daybreak open your eyes
'Cause this was only ever meant to be for one night
Still, we're changing our minds here

Be yours, be my dear
So close with you on my lips
Touch noses, feeling your breath
Push your heart and pull away, yeah
Be my summer in a winter day love

I can't see one thing wrong
Between the both of us
Be mine, be mine, yeah
Anytime, anytime

Nachdem der letzte Ton verklungen war, fehlten mir die Worte. „Naja, also es ist natürlich noch nicht fertig und überhaupt fehlt noch ein Refrain und" – „Es ist wunderschön.", unterbrach ich ihn. „Ich hab es für dich geschrieben.", gestand er während er die Gitarre zur Seite legte und näher an mich rutschte. „Das habe ich mir schon gedacht.", flüsterte ich und lächelte etwas. „Gefällt es dir?", fragte er leise und saß nun so nah an mir, dass sich unsere Knie berührten. Ich nickte. „Ich kann kaum erwarten es ganz zu hören." – „Ich bin froh, dass du das sagst, sonst wäre es beim Albumrelease wirklich peinlich geworden." Shawn lachte leicht und griff nach meiner Hand, um dann mit meinen Fingern zu spielen. „Ich liebe dich, B." Er sah mir tief in die Augen bevor er sich etwas aufrichtete und mir näherkam. „Ich liebe dich so sehr." – „Ich dich auch.", flüsterte ich als sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt war. Ich kam ihm entgegen und vereinte unsere Lippen zu dem Kuss, auf den wir beide vermutlich schon den ganzen Abend gewartet hatten.

it has always been him {Shawn Mendes} (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt