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Wir waren gerade auf der verzweifelten Suche nach einem Film auf Netflix, als mein Handy klingelte. „Hey Mum.", ich nahm den Anruf entgegen. „Becci, Schätzchen bleibst du bei Shawn oder sollen wir dich abholen kommen?", fragte meine Mutter. Ich sah zu Shawn, der weiter nach einem Film suchte und dem Gespräch nicht konzentriert zu folgen schien. „Ähm, wenn es okay ist, würde ich gerne bleiben, denke ich.", zögerlich antwortete ich auf ihre Frage. Shawn sah zu mir und nickte freudig. Ich sprach noch ein paar Minuten mit meiner Mum, bevor ich das Gespräch beendete und mein Handy zurück auf den Wohnzimmertisch legte. „Du bleibst also über Nacht?", fragte Shawn mich und grinste schelmisch. Spielerisch schlug ich gegen seine Schulter. „Jetzt tu nicht so als sei das so überraschend." – „Also eigentlich küsse ich mein Mädchen nicht beim ersten Date und teile erst recht nicht das Bett mit ihr.", gab er frech zurück. „Willst du, dass ich gehe?" – „Nein!" Bevor ich überhaupt aufstehen konnte, hatte er mich am Arm zurückgezogen und ich landete halb auf ihm. Ich stieß mich mit den Händen von seiner Brust ab, um ihn ansehen zu können. Er sah mir direkt in die Augen, sein Mund war leicht geöffnet. Er leckte sich leicht über seine Unterlippe, bevor er mich noch näher zu sich zog. „Ich will irgendwie gar keinen Film mehr gucken.", flüsterte Shawn, sein Blick völlig auf meine Lippen fixiert. Ich konnte bloß meinen Kopf schütteln, da mein Hals auf einmal ganz trocken war.

Ohne seinen Blick von mir zu lösen, tippte er schnell etwas auf seinem Handy und schon erklang Musik aus den Lautsprechern seiner Anlage. Nach ein paar Sekunden war mir klar, dass es sich um Earned It von The Weeknd handelte, dem Soundtrack zu einem der Fifty Shades of Grey Filme. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah skeptisch zu Shawn, der keine Miene verzog. „Ich glaube, wir beide brauchen etwas Romantik, Babe.", hauchte er und fing an zarte Küsse an meinem Hals zu verteilen.

„Cause girl you're perfect, you're always worth it and you deserve it.", sang er leise mit. Von seiner rauen Stimme bekam ich Gänsehaut am ganzen Körper. „Ich dachte, du küsst nicht beim ersten Date?", fragte ich atemlos, während er weitere Küsse auf meinen Hals drückte. Ich spürte, wie sich seine Lippen zu einem Grinsen verzogen. „Wir haben schon miteinander geschlafen, bevor wir ausgegangen sind, ich glaube, ich kann meine Prinzipien auch gleich über Bord werfen." Bevor ich darauf etwas erwidern konnte, küsste er mich. Er war nicht wirklich fordernd, er spielte eher mit mir. Seine Lippen schwebten immer wieder so nah über meinen, dass ich seinen Atem spüren konnte. Wenn ich ihm näherkam, zog er seinen Kopf wieder leicht zurück. Er wollte, dass ich ihn wollte.

Die sinnliche Musik im Hintergrund kam seinem Vorhaben natürlich zu Gunsten. Bevor mir seine Lippen ein weiteres Mal entweichen konnten, hielt ich ihn am Nacken zurück und zog ihn so näher, sodass wir uns endlich küssten. Er lachte etwas in den Kuss hinein, bevor er wirklich fordernd wurde. Seine Hände fuhren über meinen Rücken, meine Hüfte hinab zu meinen Oberschenkeln. Ungeniert wanderten seine Hände unter meinen Pulli und fuhren über meine nackte Haut. Meine Fingerspitzen fuhren seinen Hals entlang, über seine Brust hinab zu seinem Hosenbund. Er stöhnte leicht auf. „Hör nicht auf.", seine Stimme war bestimmt eine ganze Oktave tiefer, was irgendwie heiß klang.

Nach und nach wichen unsere Kleidungsstücke. „Sollten wir das nicht ins Schlafzimmer verlegen?", flüsterte ich an seinen Lippen. „Nein, ich will dich hier und jetzt.", raunte er und hob mich in einer fließenden Bewegung von seinem Schoß und legte mich auf das Sofa. „Nicht weglaufen." Er grinste etwas, bevor er in sein Schlafzimmer lief. Nach wenigen Sekunden kam er mit einer Handvoll Kondomen zurück. „Da ist aber einer optimistisch.", zog ich ihn kichernd auf.

Shawn hatte eine Decke über unsere Körper geworfen. Ich lag auf seiner Brust, die sich gleichmäßig hob und senkte. Ich beobachtete ihn beim Schlafen. Vorsichtig strich ich eine Strähne seines Haars aus seiner Stirn. Das Wohnzimmer wurde nur noch von den Kerzen, die er vorhin angezündet hatte, und den Lichtern Torontos beleuchte und tauchte das Zimmer so in ein schwaches Leuchten aus mehreren Farben.

Shawn schien meine Berührung gespürt zu haben, denn er regte sich und schmiegte seine Wange in meine Handfläche. „Bin ich eingenickt?", fragte er verschlafen und streckte sich etwas. „Ist schon okay.", antwortete ich leise und reckte mich nach oben, um einen Kuss auf seine Wange zu drücken. „Sollen wir ins Bett gehen?", fragte ich ihn und er nickte, seine Augen waren wieder geschlossen. Ich kletterte von ihm und zog mir meine Unterwäsche wieder an, die Shawn irgendwo in Sofanähe hingeworfen hatte. „Hey, Schlafmütze, geh schon mal ins Bett, ich mach noch die Kerzen aus." Ich kicherte leicht, als ich mich wieder an Shawn wandte, der sich nun komplett in die Decke gekuschelt hatte. „Mhm okay.", murmelte er und stand auf. Ohne auch nur einen Moment daran zu denken, seine Kleidung zu suchen, tapste er in sein Schlafzimmer. Meine Augen wanderten automatisch über seine Rückansicht, bevor er hinter der Tür verschwand. Schnell sammelte ich die restlichen Kleider auf und löschte die Kerzen.

Als ich im Schlafzimmer ankam, lag Shawn bereits im Bett, war aber noch wach. „Da bist du ja, B.", er lächelte als ich zu ihm ins Bett kam und er zog die Bettdecke über uns beide. „Du hast es ja doch noch geschafft, dir etwas anzuziehen.", bemerkte ich und strich über den Bund seiner Boxershorts. Sein leises Lachen brachte seine Brust zum Beben. „Ich weiß, dass es dir vorher besser gefallen hat." – „So ist es auch ein schöner Anblick." Er schmunzelte über meine Antwort, bevor er mir einen kurzen Kuss gab. „Schlaf gut, B. Ich liebe dich." – „Ich liebe dich auch.", flüsterte ich. Er löschte das Licht seiner Nachttischlampe und innerhalb weniger Sekunden waren wir beide eingeschlafen.  

it has always been him {Shawn Mendes} (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt