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Montagmorgen. 7 Uhr. Es war Zeit aufzustehen. Ich quälte mich aus meinem warmen kuschligen Bett und zog mich an. Der Montag war wirklich ein schlimmer Tag, alleine, da er mit einer Doppelstunde Geschichte anfing. Schweigend aß ich mein Frühstück und scrollte dabei durch meine Social Media Profile. Das Mädchen, das ich gestern im Café getroffen hatte, hatte die Bilder mit Shawn und mir auf Instagram gepostet und uns beide markiert. Lächelnd likte ich das Foto. Erst jetzt fiel mir meine durchaus verdreifachte Followeranzahl auf. Ich hatte über 600 Tausend Follower! Ich verschluckte mich heftig an meinem Frühstück und versuchte mit Wasser mich vor dem Erstickungstod zu bewahren. Ich blinzelte mehrmals, vielleicht halluzinierte ich auch nur. Doch die Zahl änderte sich nicht. Auf Twitter sah es nicht anders aus. Auch dort eskalierte mein Profil vor Benachrichtigungen. Mein Handy wurde schon ganz heiß. ‚Hilfe mein Handy stürzt gleich ab vor lauter Benachrichtigungen lol' twitterte ich und bereute es fast schon wieder, da dadurch noch mehr Benachrichtigungen hereintrudelten. Und plötzlich blieb mein Bildschirm schwarz.

Erst als mich meine Mum zur Schule fuhr, ging mein Handy wieder an. Sofort stellte ich alle Benachrichtigungen ab, außer, von den Menschen, denen ich folgte. ‚Ihr habt mein Handy tatsächlich zum Abstürzen gebracht. Ihr seid so verrückt.', nahm ich für meine Instagramstory auf, ‚Jedenfalls fahre ich jetzt zur Schule. Habt einen schönen Montag!' Leicht lachend lud ich das Video hoch. „Wirst du jetzt ein Influencer?", fragte meine Mum lachend. „Klar, ich mach erst gar keinen Schulabschluss und überlege nur noch, welche meine Schokoladenseite ist.", gab ich lachend zurück. „Nun, dann viel Spaß beim Überlegen, denn du siehst von allen Seiten fabelhaft aus.", schleimte sie und hielt vor der Schule. „Danke fürs Fahren, Mum. Viel Spaß im Laden." Ich drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Wange und stieg dann aus.

An meinem Spind wartete Kathy bereits auf mich. „Guten Morgen.", begrüßte sie mich fröhlich. „Du hast aber gute Laune für einen Montag.", stellte ich erstaunt fest und suchte meine Bücher zusammen. „Naja, wir wählen heute unsere Prüfungsfächer und ich freu mich irgendwie schon, dass bald alles vorbei ist." Ich stöhnte auf. „Juhu, die ganze Lernerei, ich kann es kaum erwarten." Kathy verdrehte ihre Augen. „Will das kleine Wunderkind jetzt etwa Mitleid?" – „Sagte die kleine Streberin.", ärgerte ich sie zurück und streckte ihr die Zunge raus. Dadurch, dass wir heute unsere Prüfungsfächer festlegten, würde sich auch unser Stundenplan ändern. Die Prüfungsfächer würden wir dann vier, statt zwei Stunden die Woche haben. Zwei Stunden mit der kompletten Klasse, die anderen zwei Stunden mit denjenigen, die den gleichen Kurs als Prüfungsfach gewählt hatten. Da wir allerdings nur 20 Schüler waren, würde es bestimmt vorkommen, dass in meinen Kursen später nur 2-3 Leute sitzen würden.

Nach unserer Doppelstunde Geschichte hatten wir in der Pause Zeit die Fächer zu wählen. Wir standen alle in einer Schlange vor dem Sekretariat und warteten, bis wir an der Reihe waren. Da wir nach alphabetischer Reihenfolge aufgerufen wurden, hatten Kathy und ich Glück. „Katherine Brown!" Sie wurde bereits als drittes hereingerufen. Vor mir war nur noch Asher, dann war ich an der Reihe. „Rebecca Clarke!" Eigentlich war ich mir schon länger über meine Prüfungsfächer sicher, jedoch das vierte wusste ich nie so genau. Doch jetzt war ich mir sicher.

„Und, was hast du gewählt?", fragte mich Kathy aufgeregt, als ich das Sekretariat verließ und nach mir ein neuer Name aufgerufen wurde. „Du zuerst!", forderte ich meine beste Freundin auf. „Okay, also ich habe Englisch, Mathe, Chemie und Biologie gewählt. Jetzt sag schon deine Wahl.", Kathy war ganz hibbelig. Ich lachte. „Na gut. Englisch und Mathe habe ich auch. Meine anderen Fächer sind Pädagogik und Musik." – „Ich wusste, dass du doch Musik wählen wirst.", selbstbewusst grinste sie mich an. „Hast du eigentlich Shawn noch gesagt, was du an der Uni belegen willst?", fragte sie mich, als wir uns auf den Weg zu Biologie machten. Ich schüttelte den Kopf. „Ich will es ihm am liebsten dann erst sagen, wenn ich sicher drin bin. Die Aufnahmeprüfung soll echt schwer sein." – „Ich bin mir sicher, dass du sie meisterst.", zuversichtlich nickte sie.

Meine letzten beiden Stunden des Tages waren Englisch und Spanisch. Eigentlich überlebte ich den Spanischkurs nur, da mir Shawns Dad, Manuel, oft half, und dass, obwohl er selbst kein Spanisch, sondern Portugiesisch sprach. Oft wurde behauptet, dass jeder Portugiese Spanisch verstünde, und zu meinem Glück, schien das auf Shawns Dad zuzutreffen.

„Ich finds ja so unfair, dass du quasi Nachhilfe von Shawns Dad bekommst.", stöhnte Kathy gequält nach der Stunde. „Meinst du, er nimmt noch neue Schüler auf?" Ich lachte leicht. „Ich könnte ihn fragen, wenn du möchtest?", bot ich ihr an. „Vielleicht werde ich darauf zurückkommen.", grinste meine beste Freundin. Zusammen verstauten wir unsere Bücher in unseren Spinden. Am Schultor trennten sich dann unsere Wege.

Zu Hause angekommen, waren meine Eltern noch auf der Arbeit. Ich konnte es kaum erwarten, ihnen von meinem Wunschstudiengang zu erzählen. Um die Zeit zu überbrücken, setzte ich mich mit meinem Laptop aufmein Bett und sah mir die Aufnahmekriterien des Studienganges an. Das Semester würde zum 1. Oktober beginnen, somit lag der Bewerbungsschluss beim 01. Juni. Etwa einen Monat später würden Aufnahmeprüfungen stattfinden. Man musste sowohl einen Eignungstest machen als auch eine Gesangsaudition bestehen. Ich sah mir an, welche Dokumente man alle zu seiner Bewerbung hinzufügen musste: das Abschlusszeugnis der High School – logisch, ein Motivationsschreiben, ein Empfehlungsschreiben eines Lehrers, Zertifikate über Praktika oder ähnliches,sowie verschiedene Gesangsaufnahmen. Ich schluckte und starrte erstaunt auf den Bildschirm. Heilige Mutter Gottes. Wo sollte ich die denn jetzt noch herbekommen? Und das besten Falles ohne Shawn vorher davon erzählen zu müssen?Angestrengt nachdenkend lief ich mein Zimmer auf und ab. Ich brauchte schnellstmöglich einen Plan. Einen ziemlich guten Pan. Denn bei dem Gedanken an diesen Studiengang schlug mein Herz ein wenig schneller. Ich würde alle Hürden auf mich nehmen, um für das Studium angenommen zu werden. 



Zur Feier des Tages aka mein Geburtstag ein neuer Part, quasi mein Geschenk an euch ❤

it has always been him {Shawn Mendes} (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt