6. Busfahrer

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Luna und ich sehen uns gegenseitig glücklich und zugleich überfordert an, wir hüpfen Lukas in die Arme und bedanken uns. Er legt seine Hände um uns und kurz bleiben wir so stehen, bis eine Stimme sagt: "Oha, ich wusste gar nicht, dass du gleich zwei Ladys am Start hast." Ich lasse meinen besten Freund los und drehe mich langsam um, die Stimme gehört zu einem relativ großen Typen, der auf uns zu kommt. Man kann nur seine Umrisse erkennen, doch nun tritt er ins Licht und ich weiß genau wer er ist: Kevin.
Kurz vor uns bleibt er stehen und sagt: "Hallo, ich bin Kevin, aber euren T-Shirts nach zu urteilen wisst ihr das vermutlich schon. Und wie heißt ihr?"
Ich laufe sofort rot an, ich hasse es, wie ein nerviges Fangirl rüber zu kommen, das war immer das Letzte, was ich wollte. Luna scheint es nicht anders zu gehen, doch ich ergreife das Wort und antworte: "Hey, mein Name ist Diana, kannst mich aber auch Dana nennen." Er bietet mir seine Hand an, die ich natürlich nehme und schüttle. Dann wendet er sich an Luna, die sich ebenfalls vorstellt und seine Hand nimmt. Danach wendet er sich an Luki und sagt: "Die anderen sind schon vorgegangen, ich hoffe sie haben sich nicht verlaufen."
"Ja, dann sollten wir Gas geben.", antwortet er, meine Freundin und ich folgen ihnen. Wir beiden Mädels reden nicht viel, bis wir die Bar betreten, zu der uns die Jungs geführt haben.

Schnurstracks geht Kevin um eine Ecke, dahinter steht ein großer runder Tisch, um den bereits fünf Personen sitzen. Wer es ist, ist nicht schwer zu erraten, Kevin stellt Luna und mich vor und nacheinander setzen wir uns zu ihnen. Ich bin die Letzte, die ihren Platz einnimmt, und setze mich zwischen Lukas und Sushi.
Ich blicke in die Runde, Luna sieht auch leicht überfordert aus, da sie zwei Plätze weiter sitzt und zwar neben Luki und Kevin. Eine junge Kellnerin kommt zu uns und nimmt unsere Bestellung auf, die Jungs bestellen ausnahmslos alle Bier, meine Freundin und ich nehmen etwas Stärkeres und zwar Bacardicola.
Ich brauche jetzt Alkohol, sonst bekomme ich heute kein Wort raus. Nachdem die Kellnerin wieder gegangen ist, fragt mich Sushi: "Dein Name war Diana, oder?"
"Ja.", sage ich knapp. Ich kann nicht leugnen, dass ich etwas nervös bin. Natürlich sind sie genauso Menschen wie ich, aber das will mein Kopf irgendwie nicht verstehen.
Doch Sushi kommt mir entgegen und fragt weiter: "Wie hat dir das Konzert gefallen?"
"Es war wirklich richtig cool und ich bin sehr froh, dass ich jetzt hier sein darf.", kommt es von mir.
Er lächelt mich an und meint: "Das freut mich, findest du also nicht, dass ich schief gesungen habe? Die anderen halten es mir schon die ganze Zeit vor."
"Naja, hin und wieder war es schon etwas grenzwertig.", lache ich, sage aber gleich: "Nein, hat sich echt gut angehört, obwohl du schon ziemlich heiser bist, aber eine Frage, wie ist das zustande gekommen, dass wir nun hier sitzen?" Er fängt an zu erklären: "Wir haben nach der Show mit Lukas geredet und haben uns gleich gut verstanden, wir haben ihn gefragt ob er mit uns was trinken gehen will. Er meinte aber, dass er was mit zwei Freundinnen ausgemacht hat und wir haben angeboten, dass ihr mitkommen könnt."
Also ist es gar nicht von Luki ausgegangen, sondern von ihnen. Ich weiß zwar, dass mein bester Freund sonst auch die Initiative ergriffen hätte, aber so fühle ich mich nicht so aufdringlich, was mir gleich viel mehr Mut verleiht.
Die Kellnerin kommt und stellt uns die Getränke auf den Tisch. Jeder nimmt sich seines und wir stoßen auf das geile Konzert an. Nun wende ich mich wieder an Sushi und sage: "Danke, dass ihr uns mitgenommen habt, obwohl ihr nichts über uns wisst."
"Das kann sich an dem heutigen Abend noch ändern.", meint er grinsend. Diese Aussage bringt mich zum Schmunzeln und ich erwidere frech: "Das werden wir noch sehen."
Die Jungs reden über jegliche Themen, doch Luna und ich geben immer wieder unseren Senf dazu. So gegen Mitternacht frage ich die Band, wie lange sie eigentlich noch hier bleiben. Pascal antwortet mir, dass sie am Montag nach Hause fahren, da dies heute ihre letzte Station für diese Tour gewesen sei. Er meint auch, dass sie sich die Stadt noch etwas ansehen wollten.

Als wir alle schon etwas angetrunken und dementsprechend gut drauf sind, kommt David auf die grandiose Idee ein Trinkspiel, und zwar Busfahrer, zu spielen. Wir sagen, dass der Jüngste beginnt, deshalb wird Luna gleich als Busfahrer eingeteilt, die arme. Nach dem sie es endlich geschafft hat, teilen wir den Kleinsten als Busfahrer ein, zum Pech von Sushi, sind Luna und ich beide circa einen Zentimeter größer als er. Nachdem auch Sushi es schafft, fängt bei meiner besten Freundin der Alkohol langsam zu wirken an, dann komme ich dran, doch ich bin wohl einfach zu gut für dieses Spiel, denn ich schaffe es beim dritten Versuch.
Wir spielen noch ein bisschen weiter, was uns allen anscheinend nicht so gut tut, denn als wir die Bar verlassen wollen, kann keiner mehr gerade gehen.

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So, endlich wieder Mittwoch.
Burger brav aus dem Fenster werfen nicht vergessen. :p

Feels like I'm lost in spaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt