15. Turteltauben

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Er legt seine Hand an meine Wange und ich schließe meine Augen, ich fühle seinen warmen Atem auf meinen Lippen und spüre, wie ich eine Gänsehaut bekomme.
Schließlich legen sich seine Lippen sanft auf meine. Es ist ein neues Gefühl, das ich davor noch nie hatte, ob es sich für ihn wohl auch so anfühlt? Es ist so intensiv, zusätzlich herrscht in meinem Körper gerade ein pures Gefühlschaos. Innerlich bin ich komplett überfordert, dennoch macht mein Körper alles wie von allein. Ich lege meine Hand an seinen Hinterkopf und ziehe ihn weiter zu mir. Es fühlt sich an, als ob ich schweben würde und werde gieriger.

Kevin räuspert sich und Sushi löst sich von mir, ich öffne meine Augen und sehe Kevin böse an. Sushi geht zu Kevin, schlägt ihm leicht auf den Hinterkopf und murmelt: "Idiot."
Luna grinst nur, ich weiß genau, dass sie gekriegt hat, was sie erreichen wollte. Sie reicht mir ein Tuch, das sie davor unters Wasser gehalten hat, um mich von dem übrigen Tequila zu reinigen.
Kevin gibt mir meinen Pullover und sagt: "Hier, der da drüben sieht dich schon ganz hungrig an." Er deutet mit dem Kopf auf Sushi, der nur die Augen verdreht. Ich nehme das Kleidungsstück, ziehe es mir über, dann schaue ich kurz auf die Uhr, es ist schon kurz nach vier und ich sollte morgen zumindest für drei Stunden in die Uni.
"Ich muss aber jetzt wirklich nach Hause, denn ich sollte morgen in die Uni.", sage ich und stehe auf. "Ach komm, wir sind doch nur noch heute da.", meint Kevin mit einem Hundeblick, "Eine Stunde mehr oder weniger ist doch jetzt auch schon egal."
Ich muss lachen, aber es ändert trotzdem nichts an meiner Entscheidung. Ich gehe zu ihm hin und umarme ihn kurz zur Verabschiedung, auch Luna umarme ich. Als ich zu Sushi gehen will, steht er auf und meint: "Ich geh mit dir. Du glaubst doch nicht, dass ich dich mitten in der Nacht alleine nach Hause gehen lasse oder alleine mit den zwei Turteltauben bleibe."
Ich sehe Luna an, sie ist etwas rot im Gesicht und wirkt etwas verlegen. Kevin fragt in die Runde: "Wer sind hier die Turteltauben?" Sushi macht eine gleichgültige Handbewegung, nimmt mich an der Hand und zieht mich aus dem Wohnzimmer.
Ich gehe ihm brav hinterher und winke den anderen beiden noch zu, als wir bei der Garderobe stehen, sage ich: "Bist du dir sicher, dass du mitkommen willst? Ich meine, ich muss morgen früh aufstehen."
"Wenn du aufstehst, kann ich dann liegen bleiben und weiterschlafen?", fragt er. "Von mir aus, aber wehe es fehlt etwas, wenn ich wieder komme.", lache ich. Er grinst mich frech an und gemeinsam verlassen wir Lunas Wohnung.

Es hat mittlerweile wieder angefangen zu schneien, die kleinen Flocken tanzen im Wind hin und her, das kann man im Licht der Straßenlaternen gut beobachten. Ich muss lächeln, es ist ein schöner Moment. In der Stadt ist es ruhig und bis auf einzelne vorbeifahrende Autos ist nichts zu hören. Fast alle Fenster der umstehenden Gebäude sind dunkel.
Unbewusst gehe ich immer näher zu Sushi, als sich unsere Hände kurz berühren, drehe ich meinen Kopf in seine Richtung und er lächelt mich an. Er legt seine Hand an meine Taille, zieht mich zu sich und ich lehne meinen Kopf an seinen.
Wir sagen nichts, gehen einfach nebeneinander her, solange, bis wir meine Wohnung betreten. Während ich mich von meinen ganzen Schichten befreie, ist Sushi bereits in mein Schlafzimmer gegangen.

Ich folge ihm, er liegt ausgestreckt in meinem Bett und grinst mich an. Belustigt schüttle ich den Kopf und frage ihn: "Stört es dich, wenn ich noch schnell unter die Dusche hüpfe?"
"Wenn ich mitgehen darf.", antwortet er frech. Genau mit dieser Antwort habe ich schon gerechnet und verdrehe nur die Augen. Was mich überrascht, ist, dass er noch hinzufügt: "Nein, geh ruhig, ich warte so lange auf dich." Das kann so nicht stimmen, irgendetwas muss er geplant haben. Vielleicht will er mich sabotieren, wenn ich aus der Dusche komme.

Er merkt, dass ich irritiert bin, ich glaube, er findet es lustig, denn er steht auf und kommt auf mich zu. Vor mir bleibt er stehen und sieht mir in die Augen, peinlich berührt sehe ich auf den Boden. Sanft hebt er mit seiner Hand meinen Kopf, so, dass ich ihn wieder ansehe, dann kommt er näher und flüstert mir ins Ohr: "Ich beobachte dich dann einfach durchs Schlüsselloch."
Ich muss lächeln und ohne recht nachzudenken, küsse ich ihn einfach. Der sonst so schlagfertige Sushi wirkt nun wirklich überrumpelt, doch er fängt sich gleich wieder und erwidert den Kuss. Ich verschränke meine Arme in seinem Nacken, er hat eine Hand an meinem Hinterkopf und mit der anderen streicht er über meinen Rücken. Kurz darauf hebt er mich hoch und trägt mich zu meinem Bett. Vorsichtig legt er mich darauf ab und lehnt sich über mich.

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Die erste richtige romantische Szene in der Geschichte und was haltet ihr davon?
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und vergesst nicht eure Burger auf Kinder zu werfen.

Feels like I'm lost in spaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt