41. Scherbenmeer

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Sushi richtet sich auf und dreht mich auf den Rücken, dann fängt er wieder an mich zu küssen. Ich steige gleich mit ein und ziehe ihn weiter zu mir. Der Kuss wird immer wilder und leidenschaftlicher, vom Film bekomme ich gar nichts mehr mit, aber das ist mir auch ziemlich egal. Wir setzen uns langsam auf, aber ohne uns voneinander zu lösen, ich umschlinge ihn mit meinen Armen, während er mir mein Shirt auszieht. Diese Berührungen fühlen sich so richtig an, dabei habe ich mir vorgenommen, das Ganze diesmal langsamer anzugehen. Doch ich kämpfe mit mir selbst, der eine Teil von mir sagt: Warte noch ein bisschen, du hast ihn noch den Rest der Woche. Der andere meint: Tu es und geh gleich aufs Ganze, schließlich ist es nicht das erste Mal. Doch, was das Beste ist, weiß ich selbst nicht.
Als er anfängt sich an meiner Hose zu schaffen zu machen, ziehe ich ihm sein Tank Top über seinen Kopf. "Langsam!", denke ich mir, doch darauf hört mein Körper nicht und macht einfach weiter, bis wir nur noch in Unterwäsche auf der Couch liegen. Er löst sich von mir und flüstert verführerisch: "Hübsche Unterwäsche, aber ohne gefällst du mir besser." Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht Mal wirklich auf meine Unterwäsche geachtet hat, welcher Mann macht das denn auch? Zwar gefällt mir der Gedanke auch, doch bevor er seine Worte umsetzt, sage ich verlegen: "Wenn es für dich ok ist, würde ich das Ganze dieses Mal gerne etwas langsamer angehen." Überrascht sieht er mich an, doch antwortet dann: "Ja sicher, kein Problem." Er gibt mir noch einen kurzen Kuss und geht dann von mir runter.
Oh Gott, was habe ich gemacht. Es ist für mich so schwer, ihn einzuschätzen. Ich weiß nie genau, was er denkt oder fühlt. Normalerweise bin ich ganz gut darin, mich in Menschen hineinzufühlen, doch Sushi ist für mich eine Herausforderung.
Auch er merkt, dass ich mir Sorgen mache, er legt eine Hand auf meine Wange und dreht meinen Kopf in seine Richtung. Ruhig flüstert er: "Hey, es ist alles in Ordnung, ich mache dir keine Vorwürfe. Ich respektiere deine Entscheidung." Ich nicke nur und kuschle mich an ihn als er seine Arme öffnet. Nach der Zeit fängt er an, mit meinen Haaren zu spielen, ich muss grinsen und meine: "Aber bei mir beschweren." Ich höre, dass er leise lacht und sehe zu ihm hoch, um ihm einen Kuss zu geben.

Dann stehe ich auf, weil ich mir noch etwas zu trinken holen möchte. Ich frage Sushi, ob er auch etwas möge, er nickt und ich nehme sein Glas mit. Als ich in der Küche die Gläser befülle, werden meine Knie wieder weicher. Vermutlich wegen der Nervosität, die ich bis jetzt eigentlich fast vergessen hätte. Wegen meiner Unaufmerksamkeit fällt mir eines der Gläser hinunter und zerbricht am Boden in tausend Scherben. Blöderweise ist es direkt neben meinem Fuß gelandet und einige der Glassplitter stecken in meinen Füßen. Ich schreie auf: "Scheiße!" Natürlich hat mein Besucher das gehört, er kommt nun um die Ecke und fragt besorgt: "Geht es dir gut?" Mit verzerrtem Gesicht meine ich: "Geht schon, aber könntest du mir meine Patschen holen, die im Gang stehen?"
Er nickt und geht los, in der Zeit, bis er wieder da ist, rühre ich mich nicht, um zu vermeiden, auf noch eine Scherbe zu steigen. Langsam beginnt Blut an meinen Füßen herunterzulaufen, aber es ist zum Glück nicht allzu viel.
Sushi will zu mir gehen, schnell sage ich: "Bleib da stehen und wirf sie mir zu, nicht, dass du dich auch verletzt, das würde mir noch fehlen." Nacheinander fange ich die Hausschuhe auf, hinke dann aus dem Scherbenmeer und setze mich auf den Stuhl beim Esstisch.

Vorsichtig ziehe ich die Patschen wieder aus. Gleich kommt der Sänger zu mir und fragt mich, wo eine Pinzette sei. Kurz überlege ich und antworte dann, er solle im Badezimmer in dem Schrank neben dem Waschbecken nachsehen. Ich rechne damit, dass er ewig brauchen würde, doch tatsächlich kommt er gleich wieder, mit der Pinzette in seiner Hand, zurück. Ich strecke meine Hand aus, um sie ihm abzunehmen, doch er kniet sich hin und hebt behutsam meinen Fuß hoch. Konzentriert zieht er einen Splitter nach dem Anderen heraus, solange, bis keiner mehr zu sehen oder fühlen ist. Als er meinen Fuß wieder loslässt, sage ich erleichtert: "Danke." Er grinst mich glücklich an und trägt mich in die Dusche, um das Blut abzuwaschen. Ich lehne meinen Kopf gegen seine Brust, so gefällt mir das. Seine starken Arme halten mich und es kommt mir vor, als ob ich für ihn eine Feder wäre.

Als ich mit dem Waschen fertig bin, creme ich die Wunden noch mit einer Heilsalbe ein und gehe zurück in die Küche. Sushi ist schon dabei, die Scherben aufzukehren. Er ist einfach so süß und mir wird wieder bewusst, warum ich so starke Gefühle für ihn habe.

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Einen schönen Mittwoch wünsche ich euch noch.
Rehab ist jetzt seit fast zwei Wochen raus, was haltet ihr davon? Ist ja wiedermal was ganz anderes.
Einen Burger zum Werfen für euch, 🍔 bis zum nächsten Kapitel. ;)

Feels like I'm lost in spaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt