7. Die Trunkenbolde

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Ich versuche mein Bestes, um gerade zu gehen und mir nicht anmerken zu lassen, wie betrunken ich eigentlich bin. Doch irgendwie gelingt mir das nicht so gut, denn nach einem Schritt torkle ich zur Seite und schaffe es gerade noch so die Balance zu halten. Den anderen geht es auch nicht besser, Luna wäre fast auf die Schnauze gefallen, wenn David nicht vor ihr gestanden wäre. Luki verabschiedet sich, da er meint, dass er auch alleine nachhause finden würde. Ihm trau ich das ja noch zu, aber den Callboys eher nicht. Ich meine, ich muss schon ziemlich überlegen, damit ich mich orientieren kann, aber ich wohne schon seit mehr als drei Jahren in dieser Stadt, da ich mit 19 angefangen habe hier Fotografie zu studieren. Die Jungs waren vielleicht Mal zu Besuch hier für ein paar Tage, daraus schließe ich, die Chance, dass sie zu ihrem Bus finden, ist gleich null. Ich wende mich an Luna und sage: "Kannst du ein paar Eskimos bei dir aufnehmen für die Nacht? Ich glaube nicht, dass sie noch zum Bus zurückfinden." Sie überlegt kurz und antwortet dann: "Ja, zwei gehen sich auf meiner Couch aus. Hast du genug Platz für vier?"
"Ja, wenn ich meine Couch ausziehe, vielleicht, aber das bekomme ich schon hin." Luna nickt, nimmt Kevin und Daniel an der Hand und nuschelt dabei: "Ihr schlaft heute bei mir, zurück findet ihr sowieso nicht mehr." Die beiden scheint das nicht zu stören und sie winken den anderen zu, die ihnen verdutzt nachsehen.
"Der Rest folgt mir.", sage ich laut, um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Die restlichen Jungs wanken mir hinterher, doch Sushi scheint wirklich zu viel erwischt zu haben, denn Danskimo und David legen nach ungefähr der halben Strecke einen Arm um ihn und tragen ihn bis zu meiner Wohnung. Zum Glück gibt es einen Lift. Sushi in den fünften Stock zu bekommen wäre sonst sichernoch eine Herausforderung geworden.

Ich versuche die Tür aufzuschließen, es dauert ein bisschen, bis ich es schaffe, doch dann öffne ich sie und lasse alle eintreten. Brav ziehen sie ihre Schuhe im Gang aus. Daniel hält Sushi, während David ihm auch seine Schuhe auszieht. Ich sage ihm, dass sie Sushi in der Zwischenzeit in mein Bett legen sollen. Die beiden nicken und ich zeige auf die Tür, die zu meinem Schlafzimmer führt, vorsichtig tragen sie Sushi hinein. Währenddessen gehe ich mit Pascal in mein Wohnzimmer und er hilft mir die Couch auszuziehen.
Als wir gerade fertig geworden sind, kommen auch die anderen beiden zu uns. Ich hole noch zwei Decken und einen Laken aus einem Schrank im Gang und gehe zurück ins Wohnzimmer, in dem sich die Jungs schon um die eine Decke streiten, die sie dort gefunden haben. Ich beobachte sie kurz und muss lachend den Kopf schütteln, dann räuspere ich mich. Die drei sehen mich unschuldig lächelnd an und während Danskimo und David abgelenkt sind, schnappt sich Pascal die Decke, die anderen beiden kommen zu mir und ich gebe jedem eine der Decken, die ich geholt habe. Danach schmeiße ich noch den Laken über die Couch. Die Jungs legen sich, einer neben den anderen, darauf und ich wünsche allen eine gute Nacht. Sie erwidern es. Als ich das Wohnzimmer verlasse, schalte ich das Licht aus und gehe etwas taumelnd in mein Schlafzimmer. Ich brauche jetzt wirklich ein Bett, denn nun setzt die Müdigkeit schlagartig auch bei mir ein.

Ich gehe hinein und schalte das Licht an. Auf dem Bett liegt ein eingerollter Sushi, auf ihn habe ich total vergessen. Egal, ich ziehe mir ein oberschenkellanges T-Shirt, mit einem König der Löwen Aufdruck an. Dann wende ich mich wieder Sushi zu, der Haken an dem Ganzen ist, dass er nicht unter der Decke, sondern auf ihr drauf liegt. Ich möchte ihn nicht aufwecken, also schiebe ich ihn vorsichtig zur Seite und ziehe nach und nach die Decke unter ihm heraus. Es dauert eine Weile, bis ich es schaffe, da ich immer wieder eine Pause machen muss, weil sich alles anfängt zu drehen.
Anscheinend schläft der Sänger echt schon tief und fest, denn er schnarcht noch immer leise vor sich hin. Wenn ich schon dabei bin, kann ich ihm ja noch seine Jacke ausziehen, nicht das er in der Nacht noch wegen der Hitze draufgeht. Doch mein Vorhaben stellt sich irgendwie als schwieriger heraus, als ich mir dachte. Ich brauche mindestens eine viertel Stunde, um ihn davon zu befreien. Mein Alkoholpegel ist dabei nicht sehr hilfreich. Als ich es endlich geschafft habe, schläft er noch immer wie ein Stein. Ich decke ihn zu und lege mich auf die andere Seite des Bettes, es ist zwar kein Doppelbett, aber um einiges größer als ein normales. In diesem Moment bin ich sehr froh darüber, denn Sushi nimmt wirklich viel Platz ein.
Aber lange brauche ich nicht, um einzuschlafen. Ich kuschle mich in meine Decke und bin sofort wie weggetreten.

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Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet und habt euch ein paar Burger gegönnt ;P

Feels like I'm lost in spaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt