18. Eskimo

31 3 2
                                    

Er holt zwei Teller aus einem Kasten und stellt sie neben der Herdplatte ab. Ich nehme mir einen der Pancakes und gehe zum Küchentisch. Sushi setzt sich gegenüber von mir auf einen Stuhl und wir fangen an zu essen. Als er den ersten Bissen genommen hat, sagt er: "Die sind ja richtig geil." Ich muss lächeln, es freut mich, dass es ihm schmeckt, ich nicke ihm zu, da ich gerade den Mund voll habe.
Nachdem wir fertig sind, hilft er mir noch beim Abwaschen, ich sage ihm, dass ich ihn begleiten würde, damit er sich nicht verlaufe.
Ich ziehe mich wieder warm an und wickle mir einen Schal um den Hals, dann verlassen wir gemeinsam das Haus.
Sushi hat sich die Kapuze über den Kopf geworfen, um nicht zu sehr aufzufallen, er sieht wirklich aus wie ein Eskimo, ach nein warte, wie ein Inuk, wir wollen doch niemanden beleidigen. Jetzt passt der Name wirklich perfekt und ich muss grinsen, als ich ihn länger ansehe. Er lächelt zurück und legt seine Hand an meine Hüfte, so gehen wir durch die Stadt, bis wir zum Bus kommen.

Um Punkt drei Uhr sind wir beim Tourbus der Callboys, die anderen warten schon auf Sushi, er ist wohl der Letzte, aber das scheinen sie schon gewöhnt zu sein. Als sie sehen, dass ich ihn begleite, fangen sie nach der Reihe an zu grinsen. Ich winke ihnen kurz zu, Kevin grinst übertrieben zurück, was die anderen zum Lachen bringt, dann schließen wir die letzten Meter zu ihnen auf.
"Ich wünsche euch eine gute Heimfahrt und hoffe, man sieht sich wieder Mal." Nach der Reihe umarme ich die Jungs, Kevin flüstere ich noch zu: "Schlaf dich aus." Er grinst, dann kommt Sushi auf mich zu und ich umarme ihn fest. "Wiedersehen.", sage ich leise, kurz bleiben wir so stehen, doch irgendwann muss ich ihn wieder loslassen, nun stehen wir uns gegenüber. "Man sieht sich.", antwortet er und zwinkert mir zu. Nacheinander steigen sie in den Bus, dann schließt sich die Tür und sie fahren davon.
Ich bleibe stehen und winke ein letztes Mal, als ich den Bus nicht mehr sehe, mache ich mich auf den Weg zurück zu meiner Wohnung.

Kurz bevor ich sie erreiche, sehe ich Luna, die wahrscheinlich gerade auf dem Weg zu mir ist. Ich rufe ihr zu: "Warte auf mich!" Sie dreht sich um und lächelt. "Perfektes timing,", sagt sie und umarmt mich, "Du musst mir alles erzählen, was passiert ist."
In meiner Wohnung setzen wir uns auf meine Couch und ich stelle zwei Wassergläser auf den kleinen Tisch. Ich erzähle ihr haargenau, was passiert ist, zwischendurch unterbricht sie mich und fragt: "So was ist jetzt dein Plan? Ich meine, wirst du an ihm festhalten?"
"Nein, ich werde so weiter machen wie davor. Es bringt doch nichts, ich weiß weder was er fühlt, noch wann wir uns das nächste Mal sehen. Vielleicht schreibe ich mit ihm, zumindest hin und wieder und alles andere sehe ich später.", sage ich mit etwas zittriger, aber dennoch entschlossener Stimme. Luna sieht mich erstaunt an und meint dann: "Das ist wirklich stark von dir, ich weiß, dass es für dich nicht so einfach ist. Wenn du jemanden brauchst, kannst du immer zu mir kommen, aber das weißt du ja."
Ich umarme sie und wir verharren so eine Zeit lang, leise murmle ich: "Ich hasse Liebe." Was Luna zum Kichern bringt. Im Schnelldurchlauf erzähle ich ihr den Rest, aber dann will ich auch wissen, was bei ihr noch so gelaufen ist.

Verlegen sieht sie mich an und atmet einmal tief durch, dann fängt sie an zu erzählen. Eigentlich erzählt sie mir genau das, was ich mir sowieso schon gedacht habe. Als Sushi und ich gegangen sind, hat Kevin auch nicht lange gewartet, sondern gleich die Initiative ergriffen und mit Luna geschlafen, was für eine Überraschung. Ich grinse sie an und meine: "Ich wusste es. Gleiche Frage an dich, was hast du jetzt vor?" Sie scheint zu überlegen, nach kurzer Zeit antwortet sie: "Das gleiche wie du, aber ich vermute, mir wird es leichter fallen als dir." Damit hat sie leider recht, zumindest einer von uns bekommt es auf die Reihe.
Wir entschließen uns gemeinsam noch einen Film anzusehen, um uns ein bisschen abzulenken, also mache ich schnell Popcorn, während Luna uns Getränke zubereitet. Wir legen uns mit einer Decke auf die Couch und schauen ein paar Folgen von American Horror Story.

Mittlerweile ist es schon dunkel geworden, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man eine spannende Serie schaut. Ich sehe immer wieder auf mein Handy, um zu checken, ob ich eine Nachricht von Sushi bekommen habe, leider blicke ich auf einen leeren Display. Um kurz vor zehn Uhr geht Luna nachhause, da wir am nächsten Tag beide in die Uni müssen.
Nachdem sie gegangen ist, lege ich mich ins Bett, ich bin wirklich schon richtig müde und nach nicht Mal fünf Minuten schlafe ich tief und fest.

~~~~~

Hat euch das Kapitel gefallen und habt ihr Wünsche für die nächsten Kapitel? Noch einen schönen Mittwoch. (: 🍔

Feels like I'm lost in spaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt