Feels like I'm lost in space

12. Karaoke-Abend

Sushi nimmt das ganz gelassen, Kevin wiederum scheint nicht so glücklich mit unserer Auswahl zu sein. Der Kleinere ergreift die Initiative und steht auf, um sich als Nächster anzumelden. Kevin geht ihm mit schnellen Schritten hinterher.
Luna und ich stoßen auf die geile Idee an und grinsen uns gegenseitig zu. Gleich nach dem Lied sind sie dran und als sie die "Bühne" betreten, klatschen wir und jubeln ihnen zu, dann sind auch schon die ersten Töne des Lieds zu hören.
Gespannt beobachte ich das Geschehen und die beiden stellen sich gar nicht so blöd an. Sie machen zwar eher ein Cover daraus, aber man darf nicht vergessen, dass sie nicht üben konnten. Wie üblich übernimmt Sushi den Großteil des Gesangs, Kevin singt zwar im Refrain mit, doch in den Strophen übernimmt er den neu erfundenen Growlingpart, der nicht zum Original gehört. Ich bin begeistert, es klingt so gut, auch wenn ich nicht sicher bin, wie es sich nüchtern anhören würde, aber das bin ich ja nicht, also wen juckts.
Ich werfe Luna einen Blick zu und sie scheint genau so beeindruckt zu sein. Die Besucher im Club fangen nacheinander an mitzuklatschen und plötzlich herrscht richtig Stimmung.
Toll, jetzt blamieren wir uns sicher, da können wir nicht mithalten, aber wir können es versuchen. Die Jungs kommen wieder zu uns und grinsen uns blöd an, dann sagt Kevin frech: "Machts besser." Das war eine klare Kriegserklärung, Luna und ich stehen auf und schlendern Richtung Bühne. "Was für ein Lied wollen wir überhaupt singen?", frage ich Luna. "Eines ohne oder mit wenig Geschrei.", lacht sie. Das ist gar nicht so einfach, ich meine 90 Prozent von ihren Liedern bestehen großteils daraus. Doch dann fällt mir eines ein.
"Devil within.", flüstere ich eher zu mir als zu Luna, doch sie scheint das für eine gute Idee zu halten. Ich liebe dieses Lied, ich würde sogar fast sagen, dass es mein Lieblingslied ist. Doch bevor ich es richtig realisiere, hat uns die Schwarzhaarige schon eingetragen, zumindest kenne ich den Text auswendig. Luna kennt ihn auch gut, das weiß ich, denn ich habe sie schon oft genug mitsingen gehört.

Zwei Mädels betreten noch vor uns die Bühne, ich schätze die beiden auf circa 18 Jahre, also eher jung und unerfahren. Ich will damit nicht behaupten, dass ich allwissend bin, aber als ich merke, was für ein Lied sie singen wollen, verdrehe ich die Augen. Es ist "Muffin Purper-Gurk", sie sind sicher Fans, die jetzt die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen.
Anscheinend haben sie sich aber nicht allzu viel mit der Band beschäftigt, sonst wüssten sie, dass dieses Lied das ist, was die Band selbst am wenigsten mag. Zusätzlich besteht es zu 90 Prozent aus Growling,  aber wer weiß, vielleicht können die beiden es ja mega gut. Ich verschenke meine Hände und beobachte die beiden genau, doch schon nach den ersten Tönen kann man hören, wie die beiden versagen. Neugierig sehe ich zu Kevin und Sushi, die ebenfalls nach vorne sehen und die zwei mustern, Sushis Gesicht sieht aus, als müsste er sich gleich übergeben. Kevin wiederum macht Anzeichen, als möchte er am liebsten unter den Tisch kriechen und ich glaube nicht, dass er jemals wieder darunter hervorkommen würde.
Ich stupse Luna an und als sie die Jungs sieht, muss sie sich zusammenreißen, um nicht zu lachen. Mir geht es nicht anders und ich fange an zu grinsen.
Ich bin so froh, als das Lied endlich zu Ende ist und bevor wir uns die Mikrofone nehmen, flüster ich Luna zu: "Machen wir die Jungs fertig." Sie grinst böse und ich lächle, dann fangen wir auch schon an zu singen. Die zwei Eskimos können ihre Blicke anscheinend nicht mehr von uns lösen, denn begeistert beobachten sie uns. Dabei ignorieren sie die beiden jungen Mädels, die nun bei ihnen stehen und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen.

Meine beste Freundin und ich scheinen fast alle Blicke auf uns zu ziehen, was den Mädels aber nicht sonderlich gefallen zu scheint und wenn ich ehrlich bin, mir auch nicht. Luna scheint das zu merken und deutet mir, dass ich mich nur auf sie konzentrieren soll. Ich versuche es so gut wie möglich und tatsächlich hilft es mir sehr, nun kann ich die anderen Leute viel leichter ausblenden. Bevor wir auf die Bühne gegangen sind, haben wir uns ausgemacht, wie wir den Schreipart machen sollen.
Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir es zusammen machen und probieren uns nicht zu blamieren.
Ich versuche mein bestes und gröle in das Mikrofon, Luna tut es mir gleich, um mich zu unterstützen. Zwar weiß ich nicht, wie es sich für die anderen anhört, aber aus meiner Sicht ist es für das erste Mal gar nicht so schlecht wie ich es mir erwartet habe. Dennoch bin ich froh, als wir wieder normal singen können, kurz sehe ich zu Sushi und Kevin, dabei muss ich grinsen, da uns die beiden einen Daumen nach oben zeigen und verdutzt mit dem Kopf nicken.
Als wir die letzten Töne singen, fangen die Leute an zu jubeln und meine beste Freundin und ich verbeugen uns. Luna wirft noch ein paar Küsschen bevor ich sie mit mir wieder zu unserem Tisch ziehe.

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Ich hoffe euch gefällt das heutige Kapitel :)
und vergesst eins nicht: immer schön Burger auf Kinder werfen :P