31. Es werden hohe Wellen geschlagen

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Wir betreten das Festivalgelände und steuern gleich die Mainstage an, um einen guten Platz zu ergattern. Bevor die Band anfängt, setzen wir uns wie immer auf den Boden und planen schon etwas voraus. Luki möchte nach diesem Auftritt die Bühne wechseln, aber Luna und ich wollen hier bleiben. "Mir ist es egal, sonst gehe ich alleine, ich schaffe das schon, bin schließlich schon groß.", meint er. Ich kichere bei seiner Aussage und klopfe ihm leicht auf den Kopf. Langsam wird es voller im Wavebreaker, deshalb stehen wir auf, bevor wir zusammengetreten werden. Kurz darauf betritt auch schon die Band die Bühne. Wir jubeln und klatschen, Luki nimmt Luna auf die Schultern. Ich tanze einfach daneben weiter und lächle ihnen zu.
Plötzlich kommt der Typ, der eben noch hinter mir gestanden ist, zu mir und hebt mich auch nach oben. Logischerweise habe ich mich erschreckt, ich meine, auf einmal kommt da so ein Mann, den ich nicht kenne, und hebt mich einfach hoch. Dennoch muss ich lachen und wuschle kurz durch seine lockigen Haare. Wir haben richtig Spaß auf den Schultern der Männer, gemeinsam winken wir im Takt und bilden ein Herz mit unseren Händen. Nachdem das Lied aus ist, lassen sie uns wieder runter, ich bedanke mich bei ihm und frage nach seinem Namen, er stellt sich als Jakob vor. Jakob bleibt das restliche Konzert bei uns, da seine Freunde bei einer anderen Band sind. Luki fragt ihn: "Bleibst du für die nächste Band auch noch hier?" Jakob antwortet mit Nein, da er danach zur T-Stage gehen möchte. Luki hängt sich gleich bei ihm an und als das Konzert vorbei ist, verabschieden wir uns von den Jungs, die uns nun verlassen. Mit Luki machen wir uns noch einen Treffpunkt aus, bevor die beiden in der Menge verschwinden.

"Erzähl. Freust du dich schon auf Eskimo Callboy?", fragt mich Luna. Ich laufe etwas rot an und meine: "Ja schon, ich hoffe, dass ich es schaffe, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen." Luna muss lachen und sagt: "Ich helfe dir, wenn wir es nicht schaffen von ihnen bemerkt zu werden, dann kann das keiner." Sie hat recht, ich meine, sie werden uns wohl nicht vergessen haben, zumindest werden sie uns hoffentlich erkennen.
Je näher der Auftritt der Eskimos rückt, umso nervöser werde ich. Zwar kann ich die anderen Bands noch feiern, aber ich habe immer im Hinterkopf die Frage, ob mein Plan funktionieren wird. Luna habe ich auch schon davon erzählt und sie war begeistert, sofort hat sie zugestimmt mitzumachen. Ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob ich mich auf das Konzert freue oder ob ich Angst habe.
Nachdem die Show der jetzigen Band zu Ende ist, gehen wir zu unserem ausgemachten Treffpunkt. Dort kommt Luki gleich auf uns zu, nun setzen wir uns gemeinsam an einen ruhigeren Platz, um etwas zu essen. Ein Festival ist schließlich anstrengend und kräftezerrend, da braucht man einfach viel zu futtern. Mein bester Freund merkt, dass ich nicht komplett anwesend bin, er weiß genau warum und sagt: "Mach dir keine Sorgen, es sind noch über zwei Stunden, konzentriere dich auf die Bands, die jetzt spielen, und danach kannst du dir immer noch den Kopf zerbrechen." Ich nicke ihm zu und sehe nach, welche Gruppe als Nächstes spielt.

Endlich ist es so weit und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum Konzert der Callboys. Ich will nicht zu weit nach vorne gehen, deshalb stehen wir im hinteren Teil des ersten Wavebreakers, auch von hier aus sieht man die Bühne eigentlich noch ganz gut. Mein Herz klopft schnell und ich zittere am ganzen Körper wegen der Aufregung. Es ist so, als hätte ich gleich den Auftritt und nicht sie, doch ich will es auf jeden Fall durchziehen. Luna streicht über meinen Rücken und meint: "Du packst das schon, es ist alles halb so wild." Mir ist bewusst, dass meine Reaktion übertrieben ist und ich atme immer wieder tief durch und versuche mich so zu beruhigen. "Sushi kann die Augen sowieso nicht von dir lassen.", sagt Luki lachend. Er steckt mich damit an, ich höre die ersten Töne der Musik und drehe mich ruckartig in diese Richtung.
Als ich sie sehe, verschwindet meine ganze Nervosität auf einmal. Warum? Weiß ich nicht, aber das ist mir in dem Moment ziemlich egal. Gerade bin ich wieder richtig selbstbewusst und kann es nicht mehr erwarten, meinen Plan umzusetzen. Eigentlich wollte ich es erst am Ende es Konzerts machen, doch ich habe mich umentschieden. Beim dritten Lied, The Devil Within, frage ich Luna: "Ziehen wir es durch?" Grinsend nickt sie mir zu, Luna und ich geben Luki unsere Taschen, dann fragen wir einen Mann vor uns, ob er Luki hilft uns hochzuheben. Er stimmt sofort zu und schon schwebt Luna über die Menge, ich folge ihr kurz darauf. Crowdsurfen ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, langsam bewegen wir uns Richtung Bühne. Kurz bevor wir die Security erreichen, die uns von der Crowd herunterhebt, erkenne ich, dass Sushi seinen Blick auf mich fixiert.

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Heute gibt es das Kapitel wieder pünktlich. :)
Was glaubt ihr wird Sushi machen, wie wird er reagieren?
Ich wünsch euch einen schönen Mittwoch und nicht vergessen, werft mit Burgern nach Kindern ;P

Feels like I'm lost in spaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt