21. Männer

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Es dauert nicht allzu lange, bis der erste Typ versucht Luna anzutanzen, doch sie blockt ab und wie angetrunkene Männer nun mal sind, versucht er es nun bei mir. Ehrlich gesagt ist der Typ einfach nur komplett angesoffen und das um kurz nach elf. Zusätzlich ist er wirklich nicht hübsch und darauf hab ich echt keinen Bock, also probiere auch ich ihn wieder loszuwerden, doch das ist gar nicht so einfach. Immer wieder stoße ich ihn weg und hoffe, dass Luki es nicht sieht, ich will schließlich keine Schlägerei auslösen.
Genervt sehe ich Luna an, die nur die Augen verdreht, kurzerhand drehe ich mich zu ihm um und sage giftig: "Such dir jemand anderen und verpiss dich." Verwirrt blickt er mich an, verschwindet aber zum Glück und als ich zu Luki sehe, redet er noch immer mit dem Mann hinter der Bar, daraus schließe ich, dass er es nicht mitbekommen hat. Luna lächelt mich beeindruckt an und ich meine: "Der wäre sonst nie gegangen." Sie lacht und steckt mich damit an, unbekümmert tanzen wir weiter und lachen immer wieder.
Irgendwann schließt auch Luki sich uns wieder an und gemeinsam bleiben wir noch auf der Tanzfläche. Ich bin froh, dass er wieder bei uns ist, ich meine, ist doch unfair, wenn wir mit ihm ausgehen und ihn dann einfach wegschicken. Ihm macht es zwar nichts aus, aber ich will ja auch mit ihm Zeit verbringen. Luki nimmt meine Hand und wir tanzen eine Weile gemeinsam, dann lässt er mich los und bietet Luna seine Hand an. Auch sie nimmt sie glücklich an.
Als das Lied aus ist, verlassen wir die Tanzfläche und setzen uns gemeinsam an einen Tisch. Wir bestellen uns noch Getränke und eine Runde Shots. Luki stellt sie auf den Tisch und wir leeren sie uns gleich runter. Nun fragt Luki: "Luna, ich hab dich noch gar nicht gefragt, wie dein Wochenende war. Von Danas weiß ich ja schon." Sie spielt verlegen mit ihren Haaren, das bringt Luki zum Grinsen, denn er weiß genau, was das bedeutet, also hakt er nach: "Erzähl." Mit leicht geröteten Wangen sagt auch sie ihm, was bei ihr los war. Nachdem sie alles erzählt hat, grinst unser Freund bis über beide Ohre. "Das mit dem Verkuppeln habe ich anscheinend voll drauf." Wir fangen an zu lachen und ich klopfe Luki auf die Schulter.
Dann sagt Luna, dass sie schnell rausgehe, um eine Zigarette zu rauchen. Ich komme mit, um etwas frische Luft zu schnappen, während Luki auf unsere Getränke aufpasst.

"Und hast du schon jemanden gesehen, der dir gefällt?", fragt sie mich. "Noch nicht wirklich.", antworte ich und lächle. Plötzlich sagt eine Männerstimme hinter uns: "Ach, das lässt sich ändern." Ich drehe mich ruckartig um, die Stimme kommt von einem Mann, der gerade mit seinen Freunden aus dem Club kommt. Er ist etwas größer als ich, aber er sieht nicht sonderlich stark aus. Ich meine, stärker als ich, aber das ist ja auch nicht schwer.
Meine Freundin und ich sehen uns gegenseitig an und ignorieren die Bemerkung einfach. "Warum willst du denn unbedingt, dass ich heute einen Mann finde?", frage ich sie etwas leiser, damit die Kerle nicht alles hören können. Durchdringend sieht sie mich an und hebt eine Augenbraue. "Willst du mich verarschen? Du brauchst jemand anderen, dann weißt du, dass Sushi nicht so besonders ist, wie du denkst.", sagt sie. "Was ist, wenn dadurch bestätigt wird, dass er es ist?", entgegne ich ihr. Sie nimmt einen Zug ihrer Zigarette und meint dann: "Das wird hoffentlich nicht der Fall sein."

Luna ist gerade mit ihrer Zigarette fertig geworden, wir wollen an den Männern vorbei in den Club gehen, doch der, der uns angesprochen hat, hält mich an meinem Arm fest und zieht mich zu sich ran. Böse sehe ich ihn an und sage entschlossen: "Lass mich los." Er und auch seine Freunde fangen an zu lachen, dann meint er: "Was ist wenn nicht?" Als er das ausgesprochen hat, wartet meine beste Freundin nicht mehr lange und rennt in das Gebäude. Einer seiner Freunde versucht sie zu erwischen, aber Luna ist zu schnell. Der, der mich festhält winkt ab und sagt: "Lass sie laufen, ist doch egal."
Ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien und schreie ihn an, dass er mich loslassen solle, doch keine Chance. Er grinst nur siegessicher, mir bleibt keine andere Wahl: Ich muss es zumindest versuchen. Kurz darauf beiße ich ihm in den Arm, mit dem er mich festhält, dabei schreit er auf. Er hat mich losgelassen, doch mit einem habe ich nicht gerechnet: Mit seiner freien Hand schlägt er zu und das mit voller Wucht. Als seine Faust auf meine Wange trifft, wird mir kurz schwarz vor Augen und ich verliere das Gleichgewicht. Während ich falle, komme ich schon wieder zu mir und schlage hart auf dem Boden auf. Ich habe es nicht mehr geschafft, mich irgendwie abzubremsen, also treffe ich mit meinem Kopf den Asphalt. Verschwommen sehe ich, wie er seine Hand schüttelt, dann sagt er: "Du miese Schlappe, das wirst du bereuen."

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Danke für über 200 Leser!
Ich dachte nicht, dass so viele meine Geschichte anklicken würden. :)
Ich wünsche euch einen schönen 1. Mai, an dem ihr mit Bürgern nach Kindern werfen könnt. :P

Feels like I'm lost in spaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt