42. Das Rennen um den Wunsch

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Ich will ihm den Besen abnehmen, doch er gibt ihn mir nicht und meint nur: "Setz dich hin, ich mach das schon." Es gefällt mir, dass er nur in Boxershorts in meiner Wohnung steht, aber das Aufkehren passt nicht ganz zu meiner Vorstellung.
Streng sieht er mich an, weil ich mich nicht vom Fleck rühre, deshalb mache ich einfach, was er sagt, und setze mich auf das Sofa im Wohnzimmer. Es dauert nicht lange, bis sich Sushi wieder zu mir setzt und er hat sogar etwas zu trinken dabei. Er reicht mir eines der Gläser und sagt grinsend: "Aufpassen, das kann zerbrechen, wenn man es auf den Boden schmeißt." Ich schüttle den Kopf, nehme ihm das Glas ab und schlage ihm leicht gegen seinen Kopf. Das bringt ihm zum Lachen. Ich flüstere meine Gedanken: "Vielleicht hätte ich doch fester schlagen sollen." Empört sieht er mich an und jetzt grinse ich. Als ich das Glas abstelle, fängt er an mich zu kitzeln. Ich versuche Feuer mit Feuer zu bekämpfen, bis wir beide lachend nebeneinander liegen. Verspielt drehe ich mich zu ihm und er zuckt zusammen, wahrscheinlich denkt er, dass ich ihn wieder kitzeln will. Dabei lege ich meinen Kopf nur auf seine Schulter und streichle seinen Körper. Sushi schließt seine Augen und genießt die Streicheleinheiten.
Nach ungefähr 15 Minuten höre ich ein leises Schnarchen, also will ich aufstehen und noch eine Decke holen. Doch das erledigt sich gleich wieder, da er wach wird, als ich aufstehen will. "Legen wir uns ins Bett, das ist gemütlicher.", sage ich ruhig. Im Halbschlaf nickt er und setzt sich auf, gemeinsam gehen wir in mein Schlafzimmer. Ich lege mich auf die rechte Seite des Betts, damit ich das Fenster neben mir habe. Der Sänger legt sich zu mir und macht sich gleich Mal breit. Ich lege meine Hand um ihn und schlafe kurz darauf ein.

Am nächsten Morgen werde ich so gegen elf Uhr wach. Ich sehe zu Sushi, doch der schläft noch tief und fest, also beschließe ich schon Mal aufzustehen und mich fertig zu machen. Ich dusche noch schnell, bevor ich in die Küche gehe, um etwas zum Essen zu machen. Doch als ich dort ankommen, sitzt Sushi bereits auf einem Stuhl und reibt sich die Augen. "Guten Morgen.", sage ich lächelnd und er antwortet mir: "Morgen". Ich frage ihn, ob er hunger habe und er nickt nur. Ich stelle zwei Schüsseln, Milch und Cornflakes auf den Tisch, da ich sonst nichts Zuhause habe. Mir macht es nichts aus und Sushi wirkt mit seiner Schüssel auch ganz glücklich.
Während wir essen, reden wir, was wir heute so machen. Wie gestern schon gesagt, wollen wir zuerst eine Runde mit den Elektro-Scootern drehen. Als wir gemütlich fertig gefrühstückt haben, machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Wir fahren zwei Stationen mit der U-Bahn, dann gehen wir durch die Fußgänger im Zentrum der Stadt und leihen uns zwei Scooter aus. Wir düsen los und fahren am Anfang einfach nur ein bisschen durch die Straßen.
Doch das wird uns bald zu langweilig, also sage ich zu Sushi: "Was sagst du zu einem kleinen Rennen und zwar genau die Strecke, die wir jetzt gefahren sind und beim Dom ist das Ziel?" Er grinst mich herausfordernd an und meint: "Gegen mich hast du doch sowieso keine Chance." Ich grinse ihn siegessicher an und sage: "Ich hab den Heimvorteil."
"Was ist wenn ich gewinne?", fragt mich Sushi grinsend. "Was möchtest du denn gerne?" Er scheint kurz nachzudenken, doch dann antwortet er: "Ich habe einen Wunsch offen, den ich irgendwann in den nächsten Tagen einlösen kann." "Deal und für mich gilt das Gleiche, wenn ich gewinne." Gegenseitig grinsen wir uns an.

Wir stellen uns nebeneinander hin und zählen gemeinsam den Countdown runter: "3...2...1!" Beide starten wir davon und das so schnell wie es eben möglich ist. Diese Roller ziehen mit ihren 25 km/h wirklich gut davon. Mir gelingt der Start besser, deshalb habe ich nun einen kleinen Vorsprung, doch bald hat mich Sushi wieder eingeholt. Auf einem Radweg liefern wir uns ein Kopf an Kopf Rennen, aber als wir in die Fußgängerzone einbiegen, wird das ganze nochmals spannender. Eigentlich ist es bis zum Dom zwar nicht mehr weit, doch natürlich kann man zwischen den ganzen Leuten nicht mit 25 km/h durchfahren, außerdem ist hier nicht asphaltiert, sondern alles gepflastert. Immer wieder rennen mir Fußgänger in den Weg, sodass ich meinen ganzen wieder aufgebauten Vorsprung verliere. Wenn man Sushi zusieht, merkt man aber, dass es ihm auch nicht besser geht. Einige der Fußgänger sehen uns böse an oder rufen uns nach, dass wir langsamer fahren sollen. Natürlich höre ich nicht auf sie, ich habe schließlich ein Rennen zu gewinnen. Auch Sushi drückt weiter aufs Gas und presst durch die Fußgängerzone. Wir sind kurz vorm Ziel, es sind keine hundert Meter mehr und ich bin in Führung. Doch als ich den Sieg schon so gut wie in der Tasche habe, bleibt ein Fußgänger direkt vor mir stehen.

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Jetzt hab ich es gerade nicht mehr auf Mittwoch geschafft, aber mit 15 min Verspätung bekommt ihr eurer Kapitel doch noch.
Gute Nacht wünsche ich euch und schlaft gut. ;) Hier habt ihr noch euren Mitternachtssnack. 🍔

Feels like I'm lost in spaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt