28. DAS Camping

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Wir fahren bereits vier Stunden, deshalb einigen wir uns auf eine kurze Pause an einer Raststätte. Luna und ich fangen schon mal mit dem ersten Getränk an, da Luki Autofahrer ist, trinkt er noch nichts. Als alle auf der Toilette waren und jeder etwas zu trinken hat, fahren wir weiter.
Ich nehme mir den Timetable, den ich bereits ausgedruckt habe, zur Hand und sage: "So, wen wollt ihr sehen?" Beide sagen gleichzeitig einige Bandnamen, aber so, dass ich kein Wort verstehe. Dann stoppe ich sie, um etwas Ordnung in das Ganze zu bekommen. Nacheinander gehe ich alle Bands durch und wenn zwei Bands parallel spielen, sage ich es gleich, damit wir später nicht streiten müssen. Im Auto haben wir schließlich noch genug Zeit, um alles auszudiskutieren. Irgendwann lese ich leise Eskimo Callboy vor, ich kann die Blicke der beiden auf mir spüren. Ich wusste, dass sie hier spielen, doch ich wollte es verdrängen, deshalb habe ich es schon fast wieder vergessen.

Nach dem Vorfall mit Alex hat es relativ lange gedauert, bis ich Sushi zumindest aus meinem Alltag verbannen konnte. Immer wieder musste ich an ihn denken, nach ungefähr drei Monaten ist es besser geworden und jetzt ist es eigentlich so weit, dass ich wieder da angelangt bin wo, ich ihn kennengelernt habe. Am Anfang hat er mir noch öfter geschrieben, doch ich habe ihm meistens sehr kalt geantwortet, um mich selbst zu schützen.
Luna reißt mich aus meinen Gedanken und sagt: "Dana, du weißt, dass wir immer für dich da sind, egal was passiert." Luki nickt zustimmend und ich muss lächeln. Obwohl ich genau weiß, was letztes Mal passiert ist, spiele ich mit dem Gedanken, ihm zu schreiben. Aber ich will keine voreiligen Entscheidungen treffen, deshalb überlege ich mir das besser nochmal.

Nach erneuten vier Stunden stehen wir endlich da. Wir brauchten eine Ewigkeit, um das Gelände zu finden, aber wir haben es gut erwischt, denn unser Platz ist sogar relativ nahe beim Festivalgelände.
Da wir relativ früh angekommen sind, haben wir keine Probleme damit, unsere Zelte aufzustellen, ohne an einem Hitzetod zu sterben. Ich nehme mein Zelt und fange an es aufzubauen, Luna schläft mit mir in einem Zelt, also hilft sie mir dabei. Luki hat sein Eigenes dabei und obwohl er alles alleine aufschlägt, ist er schneller als wir. Doch da er ein sozialer Mensch ist, hilft er uns nun dabei, damit wir ihm danach beim Aufbau des Pavillons helfen können.
Als alles an seinem Platz steht und nicht mehr droht umzufallen, räumen wir unsere Zelte ein. Ich bin vor Luna fertig und klettere heraus, Luki sitzt schon in seinem Campingsessel unter dem Pavillon und ich setze mich zu ihm. Er macht sich sein erstes Bier auf und ich schenke mir mein zweites Getränk ein. Wir stoßen schon mal an und reden über die morgigen Bands, bis sich die Schwarzhaarige auch zu uns setzt.

Die Eskimos spielen erst am zweiten Tag, das heißt, ich habe noch eineinhalb Tage Zeit, um zu überlegen, ob ich mit Sushi Kontakt aufnehmen will. Irgendwie möchte ich ihn gerne nochmal treffen, aber ich habe Angst, dass das selbe nochmal passiert. Vermutlich interessiere ich ihn sowieso nicht mehr, schon gar nicht nach meinen abblockenden Antworten bei Whatsapp. Eigentlich war er mega süß, er hat mir immer wieder geschrieben, egal wie kalt ich zu ihm war, doch irgendwann hat er es dann doch aufgegeben. Doch das sagt mir nur, dass ich ihm nicht ganz egal gewesen sein kann. Bei dem Gedanken muss ich grinsen, vielleicht hat er für mich das Gleiche empfunden.
Ich verdränge die Vorstellung und wende mich wieder Luna und Luki zu. Wir freunden uns bald mit unseren Nachbarn an und spielen mit ihnen zwei Runden Flunkyball. Danach laden sie uns zum Essen ein, da sie einen Gaskocher dabei haben, im Gegensatz zu uns haben sie mitgedacht. Das Einzige, was wir zu bieten haben, sind zwei Einweg-Griller, aber hey, ich meine, besser als gar nichts. Die Leute, bei denen wir essen, sind wirklich sehr nett, es sind zwei Pärchen, etwa in unserem Alter.
Nach dem Essen spielen wir noch ein paar Trinkspiele, danach gehen wir schlafen, um am nächsten Tag für die ersten Konzerte ausgeschlafen zu sein.

Die Nacht vergeht schnell, doch um acht Uhr ist es im Zelt viel zu heiß und ich flüchte nach draußen. Luna dreht sich auch unruhig hin und her, dann folgt sie mir. Ich lasse das Zelt durchlüften, um mich später umziehen zu können, ohne dabei gegrillt zu werden. Luki ist wieder mal vor uns wach, er sitzt mit einem Brot in seinem Stuhl und sagt: "Morgen." Verschlafen winke ich ihm zu und reibe meine Augen, dann setze ich mich zu ihm. Ich fange an mir ein Brot zu schmieren, dann sage ich zu Luki: "Wann spielt die erste Band, die wir sehen wollen?" Er reicht mir den Timetable und ich sehe mir alles an, damit ich zumindest einen ungefähren Plan habe. Ohne Planung halt ich das nähmlich nicht lange durch, also studiere ich die Zeiten der wichtigsten Bands, die heute spielen.

Nachdem ich gegessen habe, gehe ich mir die Zähne putzen, danach ziehe ich mir ein schwarzes Top und eine hellblau Hotpants an. Luna ist noch beim Essen, als ich aus dem Zelt krieche. Wir beschließen, früher auf das Festivalgelände zu gehen, um uns dort ein bisschen zu orientieren.
Zu Mittag schmeißen wir einen unserer Griller an und machen uns ein paar Würstchen, danach suchen wir alles Nötige zusammen, damit wir unseren Zeltplatz verlassen können.

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Endlich am Festival angelangt, war jemand von euch schon mal am Summer Breeze oder möchte gerne Mal hin?
Bis nächste Woche und brav mit Burger um euch werfen. ;P

Feels like I'm lost in spaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt