≽Erzähler Pov.≼
Kalte Regentropfen prasseln vom Himmel auf den bereits nassen Boden hinab. Die sonst so stille Nacht war erfüllt mit dem sanften Rauschen des Regens.
Die Straßen waren die meiste Zeit über leer, nur vereinzelt sah man vielleicht mal Auto oder Menschen, die mit schnellen Schritten unter ihren Schirmen durch den Regen flüchteten.Zusammengekauert und zitternd saß der junge Schwarzhaarige mitten in dieser regnerischen Nacht, am Straßenrand einer Bushaltestelle und starrte auf den Boden. Das Wasser floss literweise in kleinen Bächen am Straßenrand entlang, die schwarzen Katzenohren hatte er angelegt und den nassen Schweif eingezogen.
Seine Tränen vermischten sich mit den Regentropfen, die seinen Wangen hinuntergleiten. Zu viel war einfach die letzten Monate passiert, dass er nicht wusste, wohin mit sich und dem Gefühlschaos.
Ja, diese Welt war grausam, das war sie schon immer und das würde sie auch immer bleiben. Wie naiv er doch war, wirkliche zu glauben, es würde sich etwas ändern.𝙴𝚛𝚠𝚒𝚗: "Zu Beginn sind wir alle nur kleine Kämpfer, doch wenn wir wollen, sind wir am Ende vielleicht große Helden!" ...
Immer mehr rollte er sich zitternd ein und schluchzte leise. Dabei breitete sich ein stechender Schmerz in seinem Herzen aus und seine Muskeln zogen sich durch die Kälte und das Zittern schmerzhaft zusammen.
𝙴𝚛𝚠𝚒𝚗: "Levi, wir sind jetzt eine Familie. Bitte glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich nicht zulassen werde, dass dir irgendjemand etwas antut." ...
Immer mehr Tränen kullerten seine Wangen hinunter. All diese Erinnerungen waren schmerzhaft und taten im Moment mehr weh, als alles andere, was er bisher alles in seinem Leben ertragen musste.
"Verdammter Lügner... Verräter...", murmelte der kleine 12- jährige Junge, leise vor sich hin und merkte, wie die Wut in ihm hochkam.
Es war die Wut, die er zum einen gegen sich selbst richtete, nicht stark genug zu sein. Die Wut gegen diejenigen, die ihm leid zugefügt haben und die Wut gegen diese ungerechte Welt, in der es scheinbar keinen Gott gab, der auch nur einen hauch von Gnade zeigte.
𝙺𝚞𝚌𝚑𝚎𝚕: "Ich glaube fest daran, dass du stark genug bist, um dieser Welt das Wasser zu reichen! Folge nur deinem Herzen und du wirst deinen rechten Weg finden, mein Schatz." ...
Dann richteten sich seine schwarzen Katzenohren auf einmal auf und zuckten. Schritte waren zu hören. Es klang, als wäre die Person in Eile und würde verzweifelt umherirren. Dann stoppen sie und eine Stimme meldete sich.
"Levi, hier steckst du also! Was machst du denn hier draußen? Du erkältest dich noch!", sprach kurz darauf eine sanfte Stimme, in der deutlich die Besorgnis raus zu hören war. Aber auch Erleichterung.
Der Schwarzhaarige richtete sich, mit wieder angelegten Ohren auf und war im Begriff zu gehen, als eine starke Hand ihn davon abhielt.
Dem Schwarzhaarigen war bewusst, wer es war, der ihn gerade festhielt. Würdigte ihn jedoch keinen Blick. Zu sehr war er enttäuscht."Levi.", murmelte der Große sanft.
"Bitte, es tut mir leid, wenn ich irgenwas-..""Lass mich los, Erwin!"
Der Schwarzhaarige unterbrach ihn abrupt, riss sich knurrend und fauchend aus dem Griff des blonden Mannes und trat einige Schritte von ihm weg.
"Du bist ein Lügner!..", murmelte der schwarzhaarige Halbkater und drehte sich um.
"Ein Verräter!.. Ein Hochstapler!.."Levi griff nach seinem roten Halsband, an dem ein goldenes Glöckchen hing.
"Du hast versprochen, dass mir nichts passiert, wenn ich bei dir bleibe...", murmelte der Kleinere unter Tränen weiter, und sah den Blonden hasserfüllt an.
"Und ich war so dumm und habe dir 4 Jahre lang blind vertraut, Erwin!..."Er schien zu wissen, wovon Levi sprach und seufzte niedergeschlagen.
"Bitte… Es tut mir leid, Levi! Wirklich.. Ich wusste nichts davon, das Nile die Adoption einklagen und sowas Furchtbares tun würde!"
"Die Entschuldigung kannst du dir sparen! Das ändert jetzt auch nichts mehr an der ganzen Sache!"
Wieder wendete sich der Kleinere ab und schaute die leere Straße entlang.
"Ich werde nicht wieder dorthin zurückgehen!.."
Einige Zeit war nur das Regenplätschern zu hören und der schwarzhaarige ließ den Blick sinken. Immer mehr Erinnerungen gingen ihm durch den Kopf. Nile Dawk, ein ehemaliger Freund und Kollegen von Erwin, hatte dafür gesorgt, dass man den kleinen Halbkater Erwins Familie gewaltsam entriss und in ein Heim brachte, wo man ihm noch mehr leid zufügte.
"Die letzten Monate.. Sie waren so anstrengend und-.. Schrecklich!", flüsterte er, kaum hörbar und betrachtete die kleine Regenpfütze vor seinen Füßen.
Beobachtete die kleinen Wellenringe darin, die sehr schnell von kleinen, zu großen wurden.
Der Blonde seufzte, ehe er den Reißverschluss seiner Jacke öffnete und wieder auf den kleinen Halbkater zu ging. Er umarmte den Jungen, welcher mittlerweile schon vollkommen durchnässt war, und wickelte ihn mit in die Jacke ein.
Erwin hatte ihn wieder aus dem Heim geholt, doch die Zeit dort hatte nicht nur alte Wunden wieder aufgerissen, sondern auch neue verursacht.
Levi wird nie vergessen, was sie alles mit ihm gemacht hatten und hoffte innerlich, dass sie irgendwann für diese schlimmen und unzumutbaren Taten allesamt ihre gerechte Strafe erhalten würden...In dieser Welt war diese Fantasie unrealistisch, keiner würde für die Misshandlungen bestraft werden, denn offiziell hatte der kleine Halbkater als Hybrid keinerlei Rechte. Denn er war kein Mensch. Doch er war erst 12, noch konnte er hoffen, allerdings auch nur solange, bis ihn endliche die harte Realität traf...
"Was ist nur aus meinem kleinen Kämpfer geworden?...", murmelte der Blonde bedrückt und leise, kaum hörbar und eher zu sich selbst.
Doch der Schwarzhaarige hatte es trotzdem gehört und antwortete auch direkt.
"Ein Schatten seiner selbst. Mehr ist er nicht mehr..."
Der schwarzhaarige schloss erschöpft die Augen und schmiegte sich an den Blonden. Levi war aufgeweckt und neugierig als Erwin ihn aufgenommen hatte. Heute war von dem Jungen kaum noch was übrig, er war gebrochen...
Fortsetzung folgt...
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𝕿𝖍𝖊 𝕳𝖞𝖇𝖗𝖎𝖉 ~ 𝔉𝔬𝔩𝔩𝔬𝔴 𝔬𝔫𝔩𝔶 𝔶𝔬𝔲𝔯 𝔥𝔢𝔞𝔯𝔱 //➺Ereri❀}
Fanfic𝕿𝖍𝖊 𝕳𝖞𝖇𝖗𝖎𝖉~ 𝔉𝔬𝔩𝔩𝔬𝔴 𝔬𝔫𝔩𝔶 𝔶𝔬𝔲𝔯 𝔥𝔢𝔞𝔯𝔱; (*Abgeschlossen*) Hybriden. Es sind humanoide Wesen mit tierischen Genen und Merkmalen. Wenige von ihnen sind Wandler, die ihre Merkmale verstecken können, oder sich ganz in das Tier...