Gegen Mittag klingelte es überraschend an der Tür.
Meine Lippe schmerzte ungemein, genauso wie mein Kopf und meine geprellte Rippe. In Zukunft musste ich lernen, mich besser zu wehren.
Ich trug nur ein loses Hemd, das bis zur hälfte geöffnet war, wegen der Bandagen, und eine lose Hose, die mehr Bequem als reizvoll war.
So quengelte ich mich langsam zur Tür und öffnete diese. Eine Frau, verhüllt durch ein Tuch, trat vor mich und sah mich intensiv und verletzlich an.
Ihre Augen würde ich überall erkennen, denn Sie waren so schön wie damals, als sie mir zum ersten Mal essen mitgebracht hatte.
Mein Herz viel mir fast in die Hose, ich konnte kaum aufrecht stehen, wenn ich sie so sah.
„Kann...kann ich hineinkommen?" Fragte sie zierlich und leise.
Ich nickte etwas buff und zeigte mit meiner haus ins innere. „Fühl dich wie Zuhause."
Sie kam hinein, nahm das Tuch nicht von ihrem Kopf aber lebte es so ab, dass ihr komplettes Gesicht freigelegt war. Sie setzte sich auf die Couch und betrachtete alles genauestens, was sich im Raum befand.
Ich setzte mich gegenüber von ihr und sah sie an. Sie war bildschön, die Augen gerötet, die Lippen geschwollen, die Wangen leicht gerötet, die Wimpern lang und geschwungen.
Als Sie anfangen wollte zu sprechen, platzte Todd hinein und lachte beschämt. „Oh...ich komme einfach immer nicht zur rechten Zeit...tut mir leid, bin schon weg, ich hole noch...Mayonnaise oder irgend etwas anderes. Die Kassiererin sieht sieht sehr hübsch aus, viele schau ich mir die einfach an..."faselte er, ehe er eine Jacke mitnahm und das haus verließ.
Ich merkte, wie ich mich fremd schämte und verlegen in meine Hände sah. Erst, als sich die Situation ein wenig lockerte, sah ich Lay wieder an und bemerkte, wie sie den Tränen nahe stand.
„Ashan...Ash war immer gut zu mir...er hat mich immer gut behandelt, mir geholfen, als ich am Abgrund stand."Sie blinzelte, sodass ihre Tränen abperlten und ihre Wange hinunterfloss. Ich berührte diese und strich sie mit meinem Daumen Weg. Sie nahm meine Hand und legte sie wieder zurück.
„Ich...ich werde Ashan nächste Woche Heiraten...und danach...danach wird als zwischen uns...beendet sein."
Sie schluchzte und legte ihre Hand auf ihren Mund um nicht weiter zu weinen.
Ich sah sie schockiert an und schüttelte den Kopf. „Das kann nicht dein ernst sein? Was hat er getan, dass du ihm so gehorchen musst?"
Ich stand schnell auf, sodass meine Rippe anfing wehzutun und ich versuchte vor schmerz nicht laut aufzujaulen. Lay stand besorgt auf und half mir mich zu setzen. Sie strich mir über die Wange und versuchte mit größter Mühe ihre Tränen zurück zu halten.
„Es tut mir furchtbar leid was gestern passiert ist...Ashan...hat beim Militär gearbeitet früher, vor seiner Karriere als Anwalt. Ich hatte mit meiner Großmutter große Geldschulden und als uns gedroht wurde all unser Hab und gut zu verlassen...da war Ashan plötzlich da, er lieh meiner Großmutter ohne weiteres Geld und sie bezahlte alle Schulden damit. Das einzige, was er dann verlangte, war ein treffen. Und noch eins und dann noch ein weiteres...so kam es, dass er meinte ich kann ihm dass Geld zurückzahlen, indem ich ihn heirate..."
Als sie sich beruhigte, sprach sie weiter. „Ich bin nur hier, um mich zu verabschieden. Wir kennen uns zwar erst seit kurzem...aber...das zwischen uns war so merkwürdig." Murmelte sie und stand auf, ging Richtung Tür. Glücklicherweise stoppte ich sie bei ihrem Vorgehen.
„Liebst du ihn?" Fragte ich ernst.
„Was tut das zur Sache?"
„Beantworte die Frage." Ich kam ihr näher und nahm das Tuch von ihrem Haupt herunter.
„Ich schulde es ihm..."
„Das beantwortet die Frage nicht."
Daraufhin schwieg sie und sah zu dem Boden nieder.
„Verdammt, Layken." meinte ich wütend, packte sie am Arm und legte meine Stirn an ihre. Mein Herz zerriss fast in zwei, als ich sie so verletzt sah.
„Michael...ich...ich liebe ihn."
Ich schüttelte den Kopf. „Du und ich wissen, dass du lügst."
Sie löste sich von mir und legte ihr Tuch wieder um.
„Komm mit mir, wir laufen weg, du wirst ihm nie wieder begegnen müssen." Bot ich ihr an, griff ihr hand und drückte sie an mich.
„Ich weiß doch nichts über dich...ich spüre nur die Verbindung...was einfach nur merkwürdig ist." Flüsterte sie und versuchte meine Hand von ihrer Hand zu lösen.
Ich umfasste diese nur noch stärker und sah sie intensiv an. Sie erinnerte sich also doch an nichts. Ich hatte nur sie ein Gefühl, vielleicht dachte sie, es sei ein Déjà-vu oder so.
„Ich helfe dir von ihm wegzukommen, dass verspreche ich dir, mit meinem Leben. Das ist es doch, was dir sorgen bereitet.Ich könnte es nicht zulassen, wenn du einen Mann heiratest, denn du gar nicht richtig liebst."
„Ich kenne ihn schon seit einigen Jahren..."
„Was kann ich dafür, dass wir uns schon nicht vorher gekannt haben? Gib mir eine Chance als freund, dich aus dieser misslichen Lage zu bringen."
„Er würde dich überall wiederfinden, er würde uns beide sofort finden. Er war früher Soldat und hat einflussreiche Freunde." Sie zitterte und senkte ihren Kopf, den Sia auf meine Brust legte. Ich schloss sie in eine Umarmung und hörte, wie Todd wieder ins Haus kam.
„Hey, ist Layken schon weeeg...oh. Ich geh nochmal Mayonnaise kaufen."
Und so ging er wieder und ließ uns da weiter machen, wo wir stehen geblieben waren. Er kam immer zu den ungünstigsten Zeitpunkten.
„Layken, wenn ich eines kann, dann Menschen helfen, glaub mir. Laufe noch heute mit mir weg, ich bringe dich außer Land, soweit ich nur kann, sodass du dort in frieden Leben kannst."
„Er...wenn er schlechter Laune ist, dann...das hast du ja gestern gesehen."
Würde er Layken auch nur ein Haar krümmen, dann würde ich ihn persönlich töten...oder so was ähnlichen, über Leichen will ich nun wirklich nicht gehen.
„Auf wiedersehen Michael, Verwandter, von dem ich nie gehört habe." Ich spürte, wie sie lächelte. Dann löste sie sich von mir und sah mich traurig an.
„Für dich wird das leben jetzt erst anfangen, gehe und lebe es...für mich endet es in einer Woche, dann fängt ein anderes Leben für mich an." Sagte sie lächelnd und wendete mir den Rücken zu.
„Layken...?"rief ich sie zurück uns hoffte, sie würde sich umdrehen. Mutter hatte früher immer gesagt. Wenn sich ein Mädchen ein letztes Mal umdreht, dann liebt sie dich.
Tatsächlich drehte sie sich um und nickte, auf eine Antwort wartend.
„Ich wünsche dir viel Glück..." hauchte ich, ging einen Schritt auf sie zu und küsste sie auf die Stirn. Sie sah mich hoffnungsvoll an, küsste ihre Finger und drückte mir diesen Kuss auf die Lippen.
„Lebewohl..."
„Sage das nicht...ich möchte dich noch wiedersehen."
Sie lachte, wischte sich eine Träne weg. Dann nickte sie, winkte und ging Endgültig durch die Tür.
Nur kurze Zeit später öffnete sich wieder die Tür. Voller Hoffnung ging ich auf sie zu und wollte Layken in meine Augen schließen, als ich auf Töff traf, der mindestens ein Kilo Mayonnaise in der Hand hielt und schwer Atmete. „Ich hoffe, dass reicht uns an Mayonnaise."
„Ich esse keine Mayo." Sagte ich und seufzte genervt.
„Dann wird Amica sich eine Woche lang nur von Mayonnaise ernähren."
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,,Es War einmal ein Sänger. . . " Sagte Sie und lächelte...-Teil 1+2
FanfictionEine Etwas andere Geschichte,nicht nur für Fans! Layken ist hübsch, schlagfertig, 22 und jobbt neben dem Studium in einem kleinen Café. Als eines Tages Sie Ihre Großmutter besuchen kommt, erzählt ihre Ihre Oma von einem Lieblingssänger,der scho...