Hinter Aragon auf dem Rücken des Pferdes, die Beine fest gegen die Seiten des Pferdes gepresst, hielt sich Nihal an Aragorns Seiten fest. Sie hatte die Augen geschlossen und den Kopf gegen Aragons Rücken gelehnt. Sie hörte dein Herz kräftig gegen seine Brust schlagen, hörte das Blut in seinem Körper zirkulieren, fühlte den Wind auf ihrem Gesicht und die starken Bewegungen des Pferdes unter ihr.
Nihal öffnete schnell die Augen, als das Pferd einen festen Sprung machte und sah über Aragorns Schulter nach vorne.
„Sieh!" rief Aragorn in den Wind hinein. Nihal festigte ihren Griff um Aragorns Brust und setzte sich auf.
In geringer Entfernung, erstreckte sich auf einem hochgelegenen Hang, die Stadt Edoras. Die wehenden Banner Rohans an hohen Fahnenmasten. Grüne Banner mit einem goldenen Pferd geziert.
„Dort musst du uns die Türe öffnen Nihal!" rief Gandalf ihr zu. Nihal nickte verstehend.
Mit galoppierenden Schritt, ritten die Pferde über die Ebene, auf das Tor der Stadt zu und durch dieses hinein in die Stadt. Mit nicht langsamer werdenden Schritt trieben die Gefährten die Pferde durch die wie ausgestorbene Stadt.
Es waren kaum Menschen auf der Straße und die, welche sich außerhalb ihrer Häuser befanden sahen die Gefährten mit leerem Blick an. Es war, als würden sie gar nicht wahrnehmen, dass sie durch die Stadt ritten. Es kümmerte sie nicht. Gleichzeitig lag ein merkwürdiger Schatten über der Stadt. Kein Lachen erfüllte die Luft, keine laute von spielenden Kindern und die Kinder welche Nihal sah, sahen die Königin ebenso ausdruckslos an, wie die restlichen Menschen.
Am fuße der Treppe angelangt, welche zu dem Palast von Edoras hinaufführte, brachten die Gefährten ihre Pferde zum stehen und schwangen sich aus den Satteln. Mit Schwung warf sich Nihal von dem Rücken des Pferdes runter und sah die Treppe zu dem Palast hinaus.
„Hört zu. Glaubt nicht, dass man uns hier Willkommen heißen wird. Der Einfluss auf König Theoden, von Saruman ist über aus stark. Er wird nicht leicht zu kurieren sein." erklärte Gandalf und nickte die Treppe hoch.
„Bereit?" fragte Legolas und sah Nihal an. Die zog sich rasch ihre Kleidung zurecht, warf ihr Haar nach hinten und nickte.
„Beginnen wir." legte Aragorn ihr eine Hand auf den Rücken und schob Nihal sanft auf die Treppe zu.
Nihal atmete einmal durch und merkte dann wie ihr Gesicht zu ihrem gewohnt herrschaftlichen Ausdruck. Sie hob stolz den Kopf, zog die Lippen zu einem triumphalen Lächeln und verengte die Augen leicht zu einem verführerischen Blick.
Sie streckte die Brust stolz raus, zog die Schultern zurück und zog den Bauch ein. Mit strammen Schritt trat Nihal die Treppe hoch. Ihre Gefährten dabei gleich hinter sich. Am Kopf der Treppe, schlossen die Gefährten zu Nihal auf und postierten sich auf beiden Seiten von ihr.
Aragorn und Legolas stellten sich dabei so nah neben sie, das Nihal nur die Finger von sich hätte strecken müssen, schon hätte sie die beiden berührt.
Doch man ließ sie erst gar nicht in den Palast eintreten. Noch an den Treppenstufen wurden sie von dem Hauptmann der Wachen angehalten.
Er überging Nihal mit seinem Blick und wandte sich an Gandalf, der seinen neuen weißen Umhang mit einem grauen Verhängt hatte.
„So bewaffnet darf ich euch nicht zu König Theoden vorlassen, Gandalf Graurock." erklärte er und Nihal zog eine Augenbraue warnend in die Höhe.
„Verzeiht, aber habe ich Änderungen in Rohan verpasst?" fragte Nihal streng und zog die Schultern noch weiter zurück.
„Madam?" fragte der Hauptmann irritiert. „Ich mag nicht von eurer Sippe sein, dennoch stehe ich hier nicht zum Vergnügen und keineswegs weile ich irgendeine dahergelaufene Elbin bin." erhob Nihal ihre Stimme zu einer rügenden Ansprache.
„Hauptmann Hamer, das ist Königin Nihal. Herrin des Hauses Enyaliê." stellte Gandalf sie vor. Dem Hauptmann entglitten sämtliche Gesichtszüge und er nahm eine Gesichtsfarbe an, welche mit dem ersten Winterschnee vergleichbar war.
„Majestät." verneigte er sich tief.
Nihal sah ihn streng an. „Und nun wendet ihr eure Sprache nochmal an mich." forderte Nihal bestimmt.
„Herrin." nickte der Hauptmann und richtete sich auf.
„Auf Geheiß von Grima Schlangenzunge, dürfen wir euch My Lady und eure Gefährten so nicht zu dem König vorlassen." erklärte der Hauptmann. Noch immer war die Farbe noch nicht in sein Gesicht zurückgekehrt. Nihal nickte einmal auf beiden Seiten den Gefährten zu. Diese begannen die Waffen abzunehmen.
Auch Nihal legte ihr Schwert und ihre beiden Dolche ab. Alle Waffen wurden den Gefährten abgenommen, doch als man zu Gandalf gelangte, hielt Nihal den Atem an.
„Euren Stab, Herr Gandalf." forderte Gandalf. Nihal wechselte einen schnellen Blick mit Legolas und Aragorn, auch die hielten die Luft an.
„Oh." machte Gandalf und stützte sich auf seinen Stab.
„Nein, Ihr wollt einem alten Mann doch nicht etwa seine Stütze nehmen." bat Gandalf. Der Hauptmann schwenkte seinen Blick zu Nihal, welche ihn erwartend, mit angehobener Augenbraue, ansah und eine Hand in die schmale Hüfte stemmte.
Wenn auch widerwillig nickte der Hauptmann und gab den Weg frei.
Nihal ging an der Spitze, die Gefährten gleich, versetzt, schräg hinter ihr.
„Wann willst du übernehmen?" fragte Nihal leise über die Schulter. „Du wirst es merken." erwiderte Gandalf. Nihal nickte wieder und betrat die Halle des Palastes. Mit schwingender Hüfte trat Nihal voran.
„Die Königin Nihal, aus dem Hause Enyaliê und ihre Gefährten!" wurden sie angekündigt und ein paar interessierte Augen wandten sich ihr zu. Die Halle war nur schwach beleuchtet und auf dem Throne am Ende der Halle saß ein alter, verwahrloster Mann. In einen dreckigen Umhang gekleidet. An seiner Seite ein bleicher Mann, ganz in schwarz gehüllt, mit schwarzem schmierigem Haar und kalten Augen.
Er sah Nihal und ihre Gefährten mit prüfendem Blick an, dann raunte er dem König was zu. Doch dieser schien wie in Trance und gab nur halbherzige Laute von sich.
„Die Höflichkeit in euren Hallen, lässt zu wünschen übrig, mein Herr Theoden!" ließ Nihal verklingen, während sie um die Feuerstelle in der Mitte des Raumes herumschritt und vor dem Thron stehen blieb. „Warum sollte ich euch Willkommen heißen?" fragte der König mit rauer Stimme.
„Dies, mein Herr und Gebieter, ist eine sehr berechtigte Frage." erwiderte sein Berater, Grima Schlangenzunge, mit zischender Stimme, ehe er sich erhob und Nihal zuwandte.
„Spät ist die Stunde, in der Ihr mit Eurem Gefolge auf den Plan tretet. Doch sind Eure schlechten Nachrichten hier nicht willkommen, Prinzessin, sie sind ein schlechter Gast." Nihals Augenbraue zuckte nach oben.
„Wie war das?" fragte sie mit ruhiger, doch klarer Stimme. „Nehmt Eure Probleme, Prinzessin und schert Euch zur Tür hinaus, ihr seid hier nicht willkommen." zischte Grima und ging auf Nihal zu.
„Schweigt." wurde Gandalf da laut und trat vor. „Behaltet eure gespaltene Zunge hinter euren Zähnen." forderte er.
„Ich bin nicht durch Feuer und Tod gegangen und wechsle jetzt einfältige Worte mit einem Wurm." zischte Gandalf und zeigte drohend mit der Spitze seines Stabes auf Geima Schlangenzunge.
Dieser wich erschrocken zurück.
„Sein Stab." keuchte er und suchte mit den Augen nach seinen Handlanger.
„Nehmt ihm den Stab ab!" rief Grima. Weiter kam er mit seinem Hilferuf nicht. Denn kaum setzten sich seine Gefolgsleute in Bewegung, packte Nihal die Schlange am Kragen, holte aus und schlug ihn zu Boden.
„Nihal!" rief ihr Aragorn zu und warf einen Dolch nach ihr. Im Flug bekam Nihal ihn am Griff zu fassen und schwang sich unter einem Schlag einer der Söldner weg. Schwungvoll trat Nihal ihm die Beine weg, kugelte ihm mit einem Griff die Schulter aus und schlug ihm mit dem Unterarm bewusstlos. Sie warf den Dolch einmal hoch, fing ihn an der Klinge ab und warf ihm einen der Männer in den Rücken, welche Gandalf daran zu hindern versuchten, auf König Theoden zu zu gehen.
„Was hat dich mehr in Rage versetzt? Das er dich Prinzessin genannt hat oder seine Blicke in den Dekolleté?" trag Legolas da hinter sie, packte ihre Beine und hob sie hoch. Nihal spannte auf einen Schlag alle ihre Muskeln an, als Legolas sie einmal um sich herumschwang, so einen von Schlangnzunges Männern zu Boden schlug, als ihn Nihals Beine an der Schläfe trafen, sie um die Taille packte und über seine Schulter nach hinten Schwang.
Nihal hielt sich an seinen Schultern fest und kam hinter ihm auf.
„Es wahr wohl beides." erwiderte sie, schlug beide Hände über ihre Schultern nach hinten auf die von Legolas und sprang vom Boden ab. Sie winkelte beide Beine an, trat einem der Männer vor die Brust und ließ sich dann zurück auf die Füße fallen.
Nihal glit unter dem Schlag des Mannes durch, bekam seinen Arm zu fassen, drehte ihm diesen auf den Rücken ihn klemmte seine Kehle unter ihrem Arm ein.
„Was hat dich in Rage versetzt?" fragt sie und brach dem Mann, mit einem festen Drück ihres Armes das Genick.
„Letzteres." erwiderte Legolas trocken und warf einen der Männer gegen eine Säule. Nihal zog einen Moment die Augenbraue hoch. Dann wurden ihre Augen von einem gleißenden Licht geblendet. Mit einem Zischen drehte Nihal den Kopf weg und hielt sich die Hände vor die Augen. In ein helles, strahlendes
„Weiche, du Satan!" rief Gandalf mit lauter und hallender Stimme und das gleißende Licht, welches von Gandalf ausging, immer heller wurde.
König Theoden, welcher auf seinem Thron, schrie als würde sein Leben davon abhängen und wand sich, als hätte er Schmerzen.
„Weiche Saruman!" rief Gandalf noch einmal aus und stieß seinen Stab nach oben.
Ein Lichtstrahl, als würde ich die Sonne über das Land heben, erhellte den gesamten Saal und als es Verblasste sackte der König in sich zusammen vom Thron heran.
„Onkel!" hallte eine Stimme, einer jungen Frau, durch den Saal. Mit wehendem Kleid lief die Frau an Nihal und Legolas vorbei, fing den König unter den Armen ab und hielt ihn fest.
Dieser atmete, als hätte er eine Schlacht hinter sich und sah sich langsam um.
Mit dem verschwinden von Saruman aus den Königs Geist, kehrte das Leben ihn ihn zurück. Das graue Haar wurde wieder blond, die tiefen Furchen in seinem Gesicht verblassten und die leeren Augen bekamen ihren Glanz zurück.
Mit schwingendem Schritt ging Nihal auf den König zu, welcher noch immer in den Armen seiner Nichte lag.
Mit erschrockenem Blick sah die Nichte zu Nihal auf.
Diese sah streng auf den König nieder und hielt ihm die Hand hin. „Willkommen zurück im Leben, my Lord."
Als Theoden Nihals Hand ergriff und ihm auf die Beine zog, meinte Nihal: „Ich bin hier, da das Haus Enyaliê, wisse will welche Seite ihr wählt." Nihal sah ihn vielsagend an.
„Ich kenne euer Gesicht." erwiderte Theoden darauf und streckte die Hand nach Nihal aus. „Königin Nihal?" fragte Theoden langsam und strich Nihal sanft über die weiche Wange.
„Wen wählt ihr?" wiederholte Nihal.
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Bloodrain (Herr der Ringe FF Legolas FF)
FanfictionAlles hat man ihr genommen. Ihre Eltern, als sie ein Kind war, ihr Königreich, als sie eine junge Königin war und ihre kindliche Zofe, als sie mit ihr zu fliehen versuchte. Sie regierte eines der größten Empire von Mittelerde. Mordor, ihren Eltern...