Die ersten Sonnenstrahlen hatten sich an diesem Tag noch nicht ganz über den Himmel gehoben, als leise gegen Nihal Tür geklopft wurde.
Nihal, welche für einen Moment die Augen geschlossen hatte, riss diese sofort auf, warf einen kurzen Blick auf Fred runter, zog ihren Arm aus dem Griff des Kindes, stieg leise aus dem Bett, warf sich den Morgenmantel über und öffnete leise die Tür. Schnell legte Nihal den Zeigefinger auf die Lippen und huschte durch die Tür zu ihren Gefährten hinaus.
"Hat er sich entschieden?" fragte Nihal mit flüsternder Stimme und lehnte die Tür hinter sich an.
Mit ernster Mine nickten die Gefährten.
"Was ist den passiert?" wollte Nihal wissen, als sie die ernsten Gesichter ihrer Gefährten sah.
"Helms Klamm. Das ist passiert." gab Gimli knurrend von sich.
Nicht verstehend schüttelte Nihal leicht den Kopf.
"König Théoden lässt die Stadt räumen. Er will nach Helms Klamm fliehen." erklärte Legolas ihr auf elbisch. Nihal zog überrascht eine Augenbraue hoch.
"Was wollt ihr nun tun?" wollte Nihal wissen und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich reite los und mache mich auf die Suche nach Eomer. Der König braucht seinen Neffen an seiner Seite. Ihr bleibt hier, jemand muss Theoden auf seinem Weg begleiten und ihm diesen ein wenig weisen. Aragorn ich rede mit dir." wandte sich Gandalf an Aragorn. Der nickte verstehend.
"Nihal, sollte was passieren, musst du die Führung übernehmen." sah Gandalf sie mit vielsagendem Blick an.
Auch sie nickte zustimmend.
"Hol die Kleine. Der König will bald aufbrechen." legte Aragorn Nihal einen Moment eine Hand auf den Rücken und schob sie auf ihre Tür zu.Mit Freda an der Hand verließ Nihal keine Stunde später das Anwesen.
"Wo ist Eothain?" wollte Freda wissen und suchte mit den Augen ihren Bruder. "Bei Aragorn." antwortete Nihal und steuerte die Ställe an.
Sie zog Freda näher zu sich, als sie mit ihr die Ställe betrat, wo ihre Gefährten bereits warteten.
"Ist Gandalf bereits aufgebrochen?" wollte sie wissen und ließ Fredas Hand los, als Aragorn der Kleinen die Arme entgegen streckte.
"Ja, er trifft uns in Helms Klamm." erwiderte Aragorn, fasste Freda unter den Armen und hob sie hoch, als Freda die unruhigen Pferde mit skeptischem Blick beäugte.
Sofort hielt sich Freda an Aragorns Schulter fest und sah in die Runde. "Wie weit ist es nach Helms Klamm?" wollte Nihal wissen und strich Freda über das Haar, ohne den Blick von Aragorn und ihren Gefährten zu lösen.
"Zwei Tagesritte." antwortete Aragorn.Es dauerte nicht mehr lange, dann machte sich die gesamte Stadt auf den Weg. Aragorn, welcher Fredas Bruder Eothain hinter sich auf dem Pferd sitzen hatte, ritt gleicht hinter König Théoden. Nihal mit Freda und ihren anderen Gefährten zusammen, hinter Aragorn.
Nihal hatte Freda vor sich im Damensitz auf den Sattel gesetzt, welche kaum, dass Nihal losgeritten war, keinen Augenblick gebraucht hatte, dann war sie schon eingeschlafen.
"Ich hoffe, wir finden die Mutter der Kinder in Helms Klamm." raunte Legolas ihr auf elbisch zu und sah auf das Mädchen runter, welches gegen Nihal gelehnt schlief.
Nihal sah ihn mit zustimmendem Blick an.Aufgeregt liefen die Elben durcheinander.
Bogen, Pfeile, Schwerter, Messer und Rüstungen wurden Verteilt. Die Krieger eingekleidet, mit Proviant versorgt, die Schwerter geschliffen, Pfeile ausbalanciert, Bogen mit Sehnen bestückt.
"Holt die Banner von Bruchtal, in spätestens einer Stunde muss alles fertig sein! Die Königin braucht euch!" rief Elrond mit lauter Stimme durch das Tal.
Pferde wurden aufgesattelt und Haldir, der Heerführer in seine glänzende Rüstung gesteckt.
Die Elbinen zogen die Lederrieben straff, steckten seinen Umhang an der Rüstung fest, legten Arm- und Beinschoner an und nahmen sein langes Haar zu einer halb offenen Frisur zusammen.
"Haldir." betrat Herr Elrond das Ankleidezimmer von Haldir, welcher sich zu ihm umwandte.
"Das hier, müsst ihr zu Nihal bringen." zeigte Elrond über die Schulter.
Zwei Elben betraten das Zimmer von Haldir und stellten eine True aus weißem Holz auf dem Boden ab.
Elrond nickte ihnen zu und der Deckel wurde angehoben. Haldir warf einen Blick in die Truhe und sah dann Elrond an. "Wie Ihr wünscht." nickte er."Hier schlagen wir das Nachtlager auf!" rief ein Reiter von Rohan, als er durch die Reihen der Menschen ritt. Nihal hielt ihr Pferd an und suchte mit den Augen einen Moment lang nach ihren Gefährten, ehe sie eine Wache zu sich rief.
"Bringt sie zu ihrem Bruder." forderte Nihal und reichte Freda nach unten.
"Majestät." nickte die Wache, nahm sich Freda an und ließ Nihal vorbeireiten. "Wo sind Heerführer Aragorn und seine Gefährten?" fragte Nihal mit lauter Stimme und eine Wache zeigte an die Spitze des Zuges.
Mit einem festen Druck ihrer Schenken trieb Nihal ihr Pferd an und ritt im schnellen Schritt nach vorne.
"Da kommt sie." hörte Nihal Gimli sagen und hielt ihr Pferd bei den Gefährten an. Aragorn hielt die Zügel des Pferdes fest und Nihal schwang sich aus dem Sattel.
"Wie weit ist es noch?" wollte Nihal wissen, klopfte ihrem Pferd auf den Hals und gab es dann an eine Wache ab.
"Morgen um die Zeit kommen wir an." versicherte Théoden ihr.
"Ruhen wir uns,-" Aragorn bracht mitten im Satz ab, als ein Falke, mit einem heiseren Schrei nur knapp über ihre Köpfe hinwegflog, eine Drehung machte und zurückkam.
Nihal, Théoden und die Gefährten duckten sich unter ihm weg und Nihal nahm ihre langen Haare über die Schulter nach vorne.
Interessierte Köpfe drehten sich zu den fünf herum, die Menschen reckten die Köpfe und was zu sehen, als der Falke Runde um Runde über die Gefährten und den König hinwegflog.
"Was hat denn dieses Tier!?" rief Gimli beflügelt vor Zorn, als der Falke ein letztes Mal knapp über ihre Köpfe hinwegflog, eine weite Runde drehte und sich dann auf einem Bannerstab niederließ.
Zweimal stieß er einen heiseren, schrillen Schrei aus und Nihal hob den Kopf.
Einen Moment lang stand sie nur da und sah den Falken an und er sie.
Er sah sie einfach nur an, dann breitete er die Flügel aus, erhob sich in die Luft, glitt auf Nihal zu und landete vorsichtig auf ihrer Schulter. Seine scharfen Krallen bohrten sich kaum in den Stoff ihres Kleides, geschweige denn in ihre Haut.
Er saß auf ihrer Schulter, als würde er sie ein Leben lang kennen und Nihal brauchte, kam das er saß, keine Sekunde um zu verstehen."Hallo Boromir." hob sie die Hand und strich dem Falken über das prachtvolle Gefieder.
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Bloodrain (Herr der Ringe FF Legolas FF)
FanficAlles hat man ihr genommen. Ihre Eltern, als sie ein Kind war, ihr Königreich, als sie eine junge Königin war und ihre kindliche Zofe, als sie mit ihr zu fliehen versuchte. Sie regierte eines der größten Empire von Mittelerde. Mordor, ihren Eltern...