Der weiße Stoff des Kleides fiel raschelnd zu Boden. Der Stoff war so leicht. Ein Windhauch reichte um ihn zum schweben zu bringen.
Wie in Trance blickte Nihal die fast durchsichtigen Ärmel runter.
"So." gab Èowyn leise von sich und steckte das luftig leichte, weiße Seidentuch in Nihals Haar fest, ehe sie Nihal das Diadem aufsetzte.
Als es an de Tür fest klopfte, reagierte Nihal nicht. Immer noch blickte sie ins Leere.
"Ja?" antwortete Èowyn schließlich und die Tür wurde geöffnet.
"Lasst und kurz allein." bat Aragorn.
"Natürlich." nickte Èowyn und verließ das Zimmer.
"Nihal." sprach der Waldläufer sie an und ging neben ihr in die Knie. Die Hände hatte sie in den Schoss gelegt.
Als sie ihn anblickte, stand so etwas wie Verwirrung in ihrem Blick. "Sag mir, dass ich nicht träume." bat sie und blickte wieder auf das weiße Kleis, an ihrem Körper. Mit einem herzlichen Lachen, legte Aragorn seine Hände über ihre.
"Du träumst nicht. Es passiert wirklich." versicherte er ihr und schloss seine Hand um die ihre.
"Und er wartet auf dich." erinnerte Aragorn sie, stand auf und zog sie auf die Beine.Als das hölzerne Hauptportal der Hallen sich öffnete, wandten alle Bewohner von Edoras die Köpfe zur großen Halle hoch.
Als sie aus den großen Hallen, hinaus in die Nacht trat, stellte der sanfte Wind, vorsichtig ihr Kleid und das weiße Seidentuch in ihrem Haar auf.
Sie sah aus, wie ein Stern, welcher vom Himmel auf die Erde gefallen war.
Mit schwebendem Schritt, ging Nihal auf die breite Treppe zu, welche hinunter in die Stadt führte.
Mehrere Dutzend Fackeln und Kerzen erleuchteten den Weg hinunter, durch das Dorf hinaus zu den Gräbern der Ahnen.
Ihr Herz raste und sie rieb die zitternden Finger an ihren Handflächen.
Ein letztes Mal atmete sie tief durch, dann setzte sie einen Fuß vor den anderen, die Treppe hinunter.
Nihal schritt an den Bewohnern von Edoras vorüber. Frauen und Mädchen hielten Kerzen in den Händen und blickten Nihal so fasziniert an, das es der Elbin kalt den Rücken runter lief.
Nihals Augen huschten den Weg entlang, über die Bewohner und wieder zum Weg zurück.
Zwei Elben gaben sich in einer Stadt der Menschen, das Versprechen, sich nie wieder zu trennen. Hatte es so etwas schon einmal gegeben?
Da wurde Nihal einmal an der Schleppe gezogen und sie drehte sich um.
Ein kleines Mädchen hielt den Stoff des Kleides fest und sah Nihal mit großen Augen an.
"Was machst du denn hier, kleine Blüte?" fragte Nihal und ging vor dem Kind in die Knie.
Schweigend legte das Mädchen Nihal eine Hand auf die Schulter, lehnte sich vor und steckte ihr einen kleinen Strang, feiner, weißer Blüten ins Haar.
"Mama sagt das bringt Glück und gesunde Kinder." flüsterte das Mädchen, Nihal ins Ohr.
Nihal zog einen Mundwinkel zu einem Lächeln hoch, strich dem Mädchen über die Wange und küsste sie sanft auf die Wange."Da kommt sie." raunte Gimli den Hobbits zu, als ein Schatten durch das Haupttor auf die Wiese hinaus fiel. Aragorn blickte auf Legolas, welcher einmal tief einatmete und die Hände übereinander legte. Kaum atmete er aus, durchschritt Nihal das Tor und trat in den Schein der Fackeln.
Noch nie, hatte Aragorn etwas so schönes gesehen.
Die sonst so mächtige, kalte und herrische Königin, sah so sanft und schon fast zerbrechlich aus.
"Eine Sternschnuppe." hauchte Pippin mit großen Augen und blickte Merry an.
Als Nihal die Augen zu ihren Gefährten, vom Boden hochschwenkte, hielt der Elb die Luft an.
Langsam streckte er Nihal sie Hand entgegen, als sie ihm näher kam und diese legte ihre Hand sanft in seine.
"Bist du bereit?" flüsterte Legolas kaum hörbar.
"Dich zu heiraten? Immer." antwortete Nihal."Ich werde dein Licht sein, wenn du dich in der Dunkelheit verlierst. Werde dich leiten, wenn du deinen Weg nicht mehr findest. Ich werde dich schützen wenn du dich ängstigst. Dein Schild im Kampfe sein. Alles was mein ist, gebe ich dir. Allen will ich entsagen um dein zu sein. Bis zum Ende der Ewigkeit." versprach Nihal, während Gandalf eine Scherbe aus weißer Seide um die haltendene Hände von Nihal und Legolas legte.
Merry und Pippin schnieften lauf und blickten zu den beiden Elben hoch.
"Ich werde bei dir sein, wenn du Mut verlierst. Deine Stimme sein, wenn du schweigst. Der Pfeil, welcher deine Feinde ins Herz treffen soll. Dir meine Kraft geben, wenn du die deine verlierst. Alle Reichtümer können vergehen und die Flüsse ihr Wasser verlieren. Soll die Sonne vom Himmel fallen und der Abendstern verblassen, nie werde ich mich einer anderen zuwenden und dich zurücklassen." versprach Legolas und legte seine Stirn gegen die von Nihal.
"So soll es sein. Möget ihr bis zum letzten Tag der Sterne vereint sein." nickte Gandalf.
Ehe er noch etwas sagen konnte, drückte Legolas das Kinn seiner Frau hoch und gab ihr einen Kuss auf die Lippen.
"König und Königin, Prinz und Prinzessin, Ehemann und Ehefrau." sprach Gandalf laut und Legolas ließ von Nihal ab.
Genau in diesem Moment, zog ein mächtiger Wind auf.
Mit einer Hand drückte Nihal den Rock ihres Kleides runter.
"Hörst du das?" fragte Legolas da und blickte zum Himmel hinauf.
Nihal blickte ihn kurz an und sah dann ebenfalls zum Himmel hinauf.
"Seht! Die Sterne!" rief Merry laut und zeigte hinauf zu den Sternen am Nachthimmel.
"Die Eldar haben euch gehört." hauchte Aragorn und blickte auf die sich sanft im Kreis bewegenden Sterne.
Ein flüstern, sanft und liebreizend lag in der Luft und Nihal atmete erschrocken auf, als ein weiterer fester Windstoß kam und ihr den weißen Schleier aus dem Haar zog.
Tanzend im Wind, wurde der Schleier über die Ebene hinweg getragen, fort in die tiefe Nacht.
"Was heißt das?" fragte Pippin und sah Aragorn an.
"Elbischen Götter, haben sie gesegnet und ihre Versprechen niedergeschrieben." antwortete Aragorn.Die ganze Nacht hindurch wurde der Schleier vom Wind getragen, bis er sein Ziel erreichte.
Sich durch die Bäume und Äste hindurchwindend, schwebte er sanft in die Tiefe hinab. Kinder, wachten von dem göttlichen Sing sang auf und liefen hüpfend dem Schleier hinterher, in der Versuchung ihn zu fangen.
"Emig! Emig!" riefen die Kinder und liefen weite dem Schleier hinterher.
Von den Rufen der Kinder geweckt, trat der König des Waldlandreiches auf den Balkon seines Gemachs und blickte zu den Kindern runter, welche immer und immer wieder das elbische Wort für Mutter riefen.
"Das sind die Kinder von Nihals Volk." informierte eine Wache den König.
Sich kurz seinen Mantel übergeworfen, lief der König mit zwei Wachen die Wendeltreppe hinunter, zu den Kindern.
Sicher um die 100 Kinder standen um die Platz herum, wo der Spiegel der Galadriel stand.
Jedem Kind, an dem sich Thranduil vorbeidrängte, leicht über das Haar streichend trat der König näher an das Becken des Spiegels heran und blickte auf diesen hinunter.
Der weiße Schleier hatte sich sanft über den Spiegel gelegt und wurde vom Wind hin und her gewogen.
"Ein Brautschleier." hauchte Thranduil und zog den Schleier von dem Spiegel runter.
Als das letzte Ecke des Schleiers über die Wasseroberfläche strich, erschien eine Vision.Zwischen Blumenhügeln und dem Fackellicht, da standen sie. Die Hände im Zeichen der Ewigkeit verbunden, mit dem Vollmond selbst als Zeugen, gaben sie sich das Versprechen der Ewigkeit.
Langsam, mit dem Schleier in Händen, wandte Thranduil sich ab.
Er drängte sich zwischen den Kindern durch, lief zwischen den Bäumen hindurch zu den Schmieden.
Er kam Genau in diesem Moment an, in dem die Stickerei auf einem der Umhänge fertig wurde.
Die nähende Elbin, biss den Faden durch und warf dann den langen Umhang, ausbreitend nach vorne. Auf einem silbergrauen Umhang, mit blütenweißen Innenfutter, strahlte, mit schwarzem Faden eingestickt, das neue Wappen von Nihals Reich.
Ein Falke weit seine Schwingen ausweitend, über ihm eine Rose, von einem Dolch durchstocken und alles umrahmt von Efeuranken.
"Mein Herr Thranduil." wurde der König von einem der Elben entdeckt und alle in der Schmiede blickten auf.
"Macht die Kronen fertig. Es ist geschehen." forderte der König.
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Bloodrain (Herr der Ringe FF Legolas FF)
FanfictionAlles hat man ihr genommen. Ihre Eltern, als sie ein Kind war, ihr Königreich, als sie eine junge Königin war und ihre kindliche Zofe, als sie mit ihr zu fliehen versuchte. Sie regierte eines der größten Empire von Mittelerde. Mordor, ihren Eltern...