Das Morgengrauen brach noch nicht an, als die Wachen von Rohan einen Vogel in der Ferne mit schnellen Flügelschlägen auf die Hornburg zuflogen sahen.
Es schien, als hätte er ein Ziel fest im Blick. Die Wachen sahen dem Vogel eine Weile entgegen. Er kam schnell näher.
Als der Vogel einen ersten heiseren Schrei ausstieß, wussten sie, es war ein Falke.
Die Wachen wussten nicht, was sie dazu brachte, doch einer der Wachen rief: "Ruft nach dem König!"
Der Falke erreichte die Hornburg und zog seine Kreise über die Wallmauer hinweg.
Rund um Runde flog er herum, als suche er nach jemandem oder nach etwas.
Er war unruhig und die Wachen umschlossen mit einer Hand fest die Griffe ihrer Schwerter.
"Was ist es, was habt ihr gesehen?!" rief der König von Rohan, als er auf Den Wall hinaufgelaufen kam.
"Dort oben My Lord." zeigte eine der Wachen nach oben.
Théoden blickte nach oben. Er brauchte einen Moment ob den Vogel zu erblicken und sah sofort zu seinen Wachen.
"Ist das ein Falke?" wollte er wissen.
"Ja Herr." nickte die Wachen.
"Holt den Elbenprinzen und den Zwerg! Sofort! Sagt ihnen ein Falke ist hier!" rief Théoden und sah wieder zu dem Falken hinauf.
Es dauerte nur wenige Minuten, dann rannten Legolas und Gimli auf den Wall hinauf.
"Wo ist er?!" rief Legolas und blickte sich schnell um.
"Dort oben." wies Théoden nach oben.
Legolas schnwenkte den Blick nach oben und erblickte den Falken sofort.
"Mellon!(Freund)" rief er mit lauter Stimme nach oben!"
Der Falke stieß einen heiseren Schrei aus und legte zu einem steilen Flug nach unten an.
"Köpfe runter!" riefen die Wachen, doch der Falke glitt sanft über sie hinweg und landete auf Legolas Unterarm, welcher den Arm anhob.
"Boromir." strich Legolas dem Falken über das Gefieder, bis sein Blick auf das fiel, was der Vogel in einer seiner Klauen hielt.
Legolas hab die andere Hand an und zog das lange Haarsträhnenbündel aus den Klauen des Falken.
Sanft wog sich das lange Haar im Wind umher und strich dem Prinzen weich über den Handrücken.
Das Haar hatte eine saubere Schnittkannte, von einem Messer.
"Du lebst." hauchte Legolas und sah auf den dunklen Horizont.
"Holt drei Pferde und die schnellsten Reiter, die wir haben!" rief Théoden und lehnte sich über die Wallmauer in den Innenhof.
"Ja Herr!" riefen die Männer von unten und rannten zu den Ställen.
"Ich reite mit ihnen." wollte sich Legolas abwenden.
"Nein." hielt Gimli ihn zurück.
Legolas riss den Kopf zu ihm runter.
"Wie war das?" wollte Legolas wissen.
"Bleib hier Junge. Sammle deine Kraft und sei für sie da, wenn sie ankommt." erklärte Gimli.
In diesem Moment ging das Tor der Burg auf und Drei Reiter ritten über den Dammweg auf die Ebene runter.
Mit einem festen Flügelschlag stieß sich der Falke von Legolas Unterarm ab, flog den Wall hinunter und überholte die Reiter von Rohan.
Schnell schob Legolas den Zwerg zur Seite und trat an die Wallmauer.
"Bring sie zurück, Boromir." murmelte Legolas und sah den Reitern nach.Mit beiden Händen fasste Aragorn an Nihals Unterarmen zu und zog sie den Felsen hinauf.
Nihal machte einen letzten großen Schritt und stieg den Rest des Abhangs hinauf.
Aragorn hatte keine Ahnung, wo sie waren. Alles was er sah, war die trockene Ebene von Rohan und hinter sich den Fluss. In diesem Moment bereute er es, sich nie weiter mit dem Land von Rohan beschäftigt zu haben.
Er hatte keine Ahnung, wie weit der Fluss ihn und Nihal gezogen hatte.
"In welche Richtung ist Boromir geflogen?" fragte Aragorn und blickte sich um.
Nihal welche sich die schmerzenden Rippen hielt zeigte in eine grobe Richtung. Eine Rippe war mindestens angebrochen, da war sie sich sicher.
"Such nach dem Abendstern." bekam Nihal zischend heraus und richtete sich schmerzerfüllt auf.
Aragorn blickte nach oben. Diese Nacht war den Valar sei Dank keine einzige Wolke am Himmel zu sehen.
"Da ist er." zeigte Aragorn auf den strahlenden Stern, als er ihn fand.
Nihal sah nach oben und betrachtete die Sterne um den Stern herum. "Ich weiß wo wir langmüssen." meinte Nihal und ließ von ihren Rippen ab.
"Nord-West. Siehst du, das Sternenbild Balcelor( brennende Rose) , es liegt im Nord-Westen, genau wie Helms Klamm. Diese Richtung." erklärte Nihal und setzte sich in Bewegung.
"Geht es?" wollte Aragorn wissen, als sich Nihal im Gehen erneut die schmerzende Seite hielt.
Die nickte mit zusammengepressten Lippen.Die ganze Nacht und den viertelten Tag hindurch liefen Nihal und Aragorn stur nach Nordwest.
Nihals Annahme der Richtung wurde bestätigt, als die Bergkette der Ered Nimrais Lamedon, vor ihr und Aragorn auftauchte.
"Jetzt ist es nicht mehr weit." gab Aragorn kurzatmig von sich. Genau wie Nihal, war auch er erschöpft.
Die Elbin nickte, ehe ein Schwindel, wie sie ihn schon einmal erlebt hatte, erfasste. Ruckartig blieb Nihal stehen und legte beide Hände an die Schläfen.
"Oh nein." gab sie leise von sich und kniff die Augen zusammen.
"Aragorn." rief sie ihn zu sich und streckte ihm eine Hand entgegen.
Der überlegte nicht lange, fasste Nihal unter den Armen, lege sie der Länge nach hin, ging in die Knie und hielt mit einem Arm ihren Oberkörper fest.
Genau in diesem Moment fiel ihr Kopf in den Nacken und Nihal starrte mit weitem Blick den Himmel an. Dabei umklammerte sie fest Aragorns Hand.
Zuerst zogen sich Nihals Pupillen einmal fest zusammen, dann wurden sie schlagartig weit.Eine weiße Hand auf schwarzem Grund.
Uruk-Hai mit der weißen Hand auf der Brust oder dem Helm.
Ein Gewitter in der Nacht, in dem sich Regen wie Bindfäden ergoss.
Tote Männer, deren Blut den Grund tränkte.
Das Antlitz der Hornburg.
Kinder mit Speeren und Schwertern Bewaffnet
Die Untergehende Sonne.Mit einem schnappen nach Luft kehrte Nihal in die reale Welt zurück und setzte sich schnell auf.
"Isengart!" stieß Nihal aus und sprang auf. Mit einem unterdrückten Schmerzensschrei sclug Nihal die Hand auf ihre Seite.
"Was hast du gesehen?" stand Aragorn auf, packte Nihal an den Schultern und stellte sich in ihr Sichtfeld.
"Nihal, was hast du gesehen?!" schüttelte er sie leicht.
"Ein Heer Uruk-Hais aus Isengart, ist auf dem Weg nach Helms Klamm. Heute bei Einbruch der Nacht, sind sie da. Wir müssen den König warnen!" rief Nihal.
Sofort ließ Aragorn von der Elbin ab, packte sie am Arm und begann zu laufen.
Doch weit kamen sie nicht.
Keine halbe Stunde rannten Nihal und Aragorn quer durch das Land, bis Nihal einen bekannten heiseren Schrei hörte.
"Stopp!" rief Nihal, blieb stehen und schlug Aragorn den Arm vor die Brust.
"Boromir." wies Nihal auf ihr Ohr uns sah zum Himmel hinauf.
Sie holte tief Luft und pfiff dann einmal laut zwischen den Zähnen durch. Der Laut erstreckte sich über die gesamte Ebene.
"Aragorn! Nihal!" erklangen wenig später mehrere Männerstimmen und drei Reiter, von einem Falken angeführt, kamen hinter einem der Hügel zum Vorschein.
"Hey!" rief Aragorn und hob eine Hand in die Höhe.
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Bloodrain (Herr der Ringe FF Legolas FF)
FanfictionAlles hat man ihr genommen. Ihre Eltern, als sie ein Kind war, ihr Königreich, als sie eine junge Königin war und ihre kindliche Zofe, als sie mit ihr zu fliehen versuchte. Sie regierte eines der größten Empire von Mittelerde. Mordor, ihren Eltern...