Imladris

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„Nessa?" wandte sich eine verschlafende an mich. Ich schüttete ein wenig Sand über das Feuer und drehte den aufgespießten Hase um.
„Guten morgen, Mellon." sang ich förmlich und brach ein Teil des Fleisches ab. „Ich wollte dich nicht wecken. Weil du so friedlich in mein Arm eingeschlafen bist, dachte ich, machen wir eine Pause." erklärte ich ihn und warf ihm ein kleines Stück Kaninchen rüber, welches er auch mit den Mund fing.
„Echt gut." lobte er mich.
„Ich weiß doch wie wichtig dir das frische essen ist." zwinkerte ich ihn zu und erhob mich. Ich ließ eine Wasserkugel auf die Glut nieder, dass das Feuer erlosch.
„Wann müssen wir weiter?" fragte der Hobbit.
„Wir haben Zeit." lächelte ich ihn an.
Die Sonnenstrahlen drangen zwischen den Blättern hervor. Fröhlich zwitscherten die Vögel ein Lied. Ein schöner Sommertag.

„Hier waren die Trollhöhlen." erinnerte sich Bilbo. „Da hab ich auch mein Schwert Stich her." ergänzte er. „Thorin und seine Neffen haben da auch solche Elbenklingen her."
„Hab ich im Düsterwald bemerkt." lächelte ich.
„Können wir hier eine Pause einlegen?" hinterfragte er. Ich hielt Linius an und half Bilbo runter.
„Bleib in der Nähe, Großer, wir wollen dann weiter." klopfte ich mein Hengst über den Hals und schwang mich hinunter. „Ich seh mich ein wenig um." kündigte ich mein Freund an und entfernte mich von ihm. Spinnen webten ihre Netzte, Insekten surren umher und die Vögel eröffneten ein Chor. So wie jetzt nahm ich noch nie die Natur wahr. Ich schloss meine Augen und nahm jedes einzelne Geräusch wahr. Ein Rascheln zog meine Aufmerksamkeit. Mein Bogen hatte ich schon gespannt und richtete meine Pfeilspitze auf den Busch. Es stand Pfeil gegen Pfeil da es mein Gegenüber es mir gleich tat. Mein Blick war starr auf das Eisblaue Augenpaar vor mir gerichtet. Sie durchbohrten mich förmlich. Diese Augen, dieses Haar und diese Waffen kamen mir bekannt vor.
„Liuna?" kam es von seiner Seite. „Wo warst du? Ich hab dich Jahre lang gesucht! Was ist aus dir geworden, Liuna?" begann der blonde Elb, der sein Bogen als erster senken ließ und mir ein Schritt näher kam.
„Nicht mehr Liuna, Prinzlein." gab ich ihn erkennen und steckte mein Pfeil auch weg.
„Wie geht es dir?" hinterfragte er. Mit einem mal überkam mir das Gefühl von Abstoß. Mir kamen mit einem Mal die Erinnerung hoch was er mir damals antat. Als er mich belogen hatte.
„Jetzt auf einmal fragst du mich nach mein Wohlergehen." begann ich und wich seine Schritte aus. „Am besten du gehst zurück zu Thranduil und berichtest das ich wieder aufgetaucht bin." wies ich ihn an und wollte zurück zu Bilbo.
„Liuna bitte. Es liegt in der Vergangenheit." flehte er.
„Diese Worte kenne ich schon von dir." in diesen Moment kam Linius gerade recht.
"Hast du denn gar nichts gefühlt?" hauchte er. "Und selbst bei dem Traum vor wenigen Tagen, auch nichts?" fügte er noch hinzu. Er hatte meine Schwachstelle gefunden und somit gehofft mich aufzuziehen.
„Wir können weiter." rief Bilbo zwischen Ästen und Zweigen. Krachend brach etwas unter seinen Füßen, als er dann endlich vor mir stand. „Wenn ich mich recht Entsinne ist das der Prinz." deutete er auf Legolas. „Halte dich bloß von Ihr fern!" schimpfte Bilbo als ich den Hobbit auf Linius half und mich selbst drauf schwang. „Ich will nicht das sie noch ein Liebeskummer wegen Euch, eines einfältigen Prinzen, erleidet!" rief er Legolas hinterher.
„Hannon le." hauchten ich in sein Ohr.
"Damals warst du auch für mich da, Nessa." lächelte er zu mir rauf. Am Rande der Klippe stoppte ich mein Pferd. Vor uns war nun Bruchtal. In voller Pracht.
"Nessa!" rief mir eine bekannte Stimme aus dem Wald nach. Ich drehte mich zum Wald hin und schaute dem antrabenden Pferd mit zwei Reiter entgegen.
"Lúthien." lächelte ich meine Schwester entgegen.
"Warum reitet ihr vor uns weg?" verschränkte sie ihre Arme vor der Brust.
"Ihr habt uns ja gefunden." zuckte ich mit den Schultern. "Kommt." nickte ich den beiden mir nach und trieb Linius an. "Und wenn du einen die Schuld geben willst, dann dem Hobbit vor mir." deutet ich auf Bilbo. Wir ritten den Weg hinunter  und passierten das Tor von Bruchtal. Ich stieg ab und half Bilbo hinunter als ich in eine Umarmung hineingezogen wurde.
"Legolas war da." hauchte sie so leise in die Umarmung, das nur ich es verstehen konnte.
"Ich weiß. Doch das was er mir antat, brennt noch immer wie Narben auf mein Herz." löste ich mich aus der Umarmung und begrüßte Finglas.
"Die Herrin des Wasser." kam Herr Elrond die Treppe hinunter.
"Mæ govannen." begrüßte ich ihn.
"Herr Elrond!" merkte nun auch meine Schwester den Herr über Bruchtal an. "Wie lange ist es her?" fragte sie und umarmte ihn.
"Aber nur eine Schwester wird an den Rat teilnehmen." mahnte er uns. "Nur einer wird Lothlórien vertreten." ergänzte er sich.
"Ich bin nur der Begleitschutz für meine Schwester." lächelte Lúthien.
"Und für Bilbo." fügte ich noch hinzu. Der Hobbit gesellte sich zu uns.
"Wie schön dich noch einmal hier zusehen, Her Beutlin." nickte Elrond und winkte uns nach.
"Herrin Nessa." wurde ich von einen Diener gerufen. Ich drehte mich auf den Absatz und schaute ihn wissend an. "Euer Pferd weigert sich." deutete er auf den schwarzen Hengst.
"Danke für Euren Einsatz. Ich mach das schon." nickte ich und ging auf Linius zu. Meine Hand glitt über seine Stirn. "Geh, aber komm zurück, wenn du merkst du wirst gerufen.Wenn gefahren Drohen, reite zurück." flüsterte ich ihn zu und ließ von ihm ab. Ein letztes mal schmiegte er sich an mich, als er kehrt machte und im Galopp davon ritt. Seufzend wendete ich mich ab und ging ein zweites mal den Weg, doch es schien als würde gerade ein Reiter eintreffen. Aus Neugier schaute ich zu ihm. Legolas stieg in diesen Augenblick elegant von sein Schimmel und schaute sich um. Es schien, als würde es  lange her sein, hier gewesen zusein. Sein blondes Haar spielte nur so im Wind. Unsere Blicke trafen sich. Sein Blick wurde weich, als würde er mir einen Blick in seiner Seele ermöglichen und das selbst von dieser Entfernung. Schnell machte ich kehrt und ging meiner Schwester nach. Ich ging durch die Flure von Imladris. Eine Stille belegte diesen Gang.
"Nessa." zog mich meine Schwester mit in ein Gemach. "Schau mal, diese Aussieht!" deutete sie auf den Balkon. Ein grinsen zierte meine Lippen.
"Mein Gemach ist bestimmt das da neben?" hinterfragte ich. Ihr nicken bestätigte meine Frage.

Neues Kapitel und somit ein guter Start in die neue Woche :)
Eure Mexxeli22 <3

Vergebung: Liebe ist stärker ||Legolas FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt