Trauer um den Erben

817 45 2
                                    

„Onkel." ,erklang die Stimme Eowyn im Saal. Legolas ließ sie nur zögerlich los, als sich unsere Blicke trafen. Damals hatte er Tauriel auch so angesehen. Ich spürte wie mein Herz schwerer wurde. Eine Szene hatte ich nun vor Augen wie er und Tauriel auf dem Ball zusammen getanzt haben. Diesen Blick von ihm, erkannte ich in diesen Augenblick wieder.
„Ich erkenne euer Gesicht." ,erklang die Stimme Theodéns im Saal. Ich nahm Grima an beiden Handgelenken hoch und schliff ihn nach vorn zum Thron.
„Nun atmet wieder die frische Luft, mein Freund." ,lächelte Gandalf.
„Ich  glaube hier ist ein Gefangener entwischt, mein König." ,deutete ich auf den Narr vor mir. Kniend und an beiden Handgelenken fest haltend, hatte ich somit mehr Gewalt über Grima.
„Nessa." ,kam er lächelnd auf mich zu und umarmte mich kurz. „Lange ist's her." ,schlug er mir sanft auf die Schulter, bevor er sich Grima zu wendete.
„Du." ,sah der König zu ihm. In seiner Stimme lag Ärgernis.
„Nun, Eure Hände würden sich über den Griff Eures Schwerstes erfreuen." ,kam die Hauptwache zu Théoden und übergab ihn seine Waffe, welche er aus der Scheide nahm zog und auf Grima zeigte. Er zog Grima am Kragen raus vor dem Palast und schubste ihn so, dass er die Treppe hinunter kugelte. Belustigt sah ich das ganze mit an.
„Ich war Euch immer treu ergeben, mein König." ,hob Grima schonend die Hände vor sein Körper.
„Ihr habt Edoras ins Verderben gestürzt!" ,holte Théoden aus. Ich schickte ein Wasserblase über Grima schwebend. Seine Klinge prallte drauf ab.
„Genug Blut ist vergossen worden, mein König." ,trat ich näher an die beiden heran und zog langsam das Wasser weg. „Auch seinetwegen ist viel Blut vergossen, aber es sollte nicht mit der Todesstrafe enden." ,riet ich Théoden. Er zog sein Schwert an seine Seite und schaute mich wissend an. „Sperrt ihn weg. So kann er keinen mehr was anhaben." ,nickte ich ihn zu.
„Heil Dir Théoden!" ,kündigte die Hauptwache an. Zwei Wachen kamen auf Grima zu und schleppten ihn weg. Triumphiert Lächeln sah ich diesen Schurken hinterher. Das Volk ging auf die Knie, sowie auch ich. Ehrenvoll sahen die Bürger zu Théoden hinauf.
„Ihr braucht nicht zu knien."  ,lächelte er mich an und reichte mir seine Hand. Ein Lächeln zierte meine Lippen. Ich schickte eine Feuerkugel über das Volk und ließ diese in unendliche Lichter zerspringen.
„Wo ist Théodred? Wo ist mein Sohn?" ,hinterfragte er mit einmal und schaute sich suchend in der Masse umher.
„Onkel." ,kam Eowyn an und legte eine Hand auf die Schulter ihres Onkels. „Er ist-„ ,sie stoppte im Satz und Tränen liefen ihre Wange hinunter.
„Zeigt ihn mir." ,hauchte er. Die Hauptwache führte ihn zurück ins Schloss. Mein Blick war auf das Volk vor mir gerichtet, welche bereits Tuschelten.
„Die Trauerzeremonie beginnt in einer Stunde." ,kündete die rechte Hand des Königs an. Das Volk löste sich auf und gingen in deren Häusern, während die andern ihre Arbeit nach gingen. Mein Blick war fesselnd, in die Leere gerichtet.
„Alles gut?" ,vernahm ich die Stimme Legolas hinter mir.
„Prima." ,lächelte ich ihn entgegen. Dennoch musste ich einsehen das nicht alles so prima war, wie ich es mir einredete. Théodred schenkte mir am ersten Tag meiner Ankunft eine Rose, die er von sein Ausritt mir gebracht hatte. Es ist das dritte mal das ich mich hier blicken lasse und immer geschieht was. Legolas hatte seine Hand auf meine Schulter gelegt.
„Ich glaub dir nicht." ,versuchte er es weiter. Ich entriss mich seine Hand und ging hoch zu Gandalf.
„Ich zeige Euch euerer Gemach." ,redete ein Diner gerade mit Aragorn.
„Gimli?" ,stupste ich den Zwerg neben mir an. „Wir folgen." ,nickte ich ihn zu. Auch wenn es mehr nach Nötigung aussah, war ich dennoch froh das Gimli an meiner Seite war.
Der Diener führte uns durch lange Gänge Edoras, bis er zum stehen vor einer großen Tür kam. „Da werden wir doch kein Platz haben." ,lachte ich auf, als er diese Tür öffnete. Es waren tatsächlich fünf Betten für uns hergerichtet. Ein Ehebett noch extra wohlmöglich für mich und Legolas.
„Ich wünsche Euch noch einen angenehmen Aufenthalt in Edoras." ,verabschiedete sich der Diner und ging fort.
„Schönes Gemach, findest du nicht?"
„Ach, hätte größer sein können. Zwerge bevorzugen es nun mal groß." ,winkte Gimli ab und schmiss die Tür ins Schloss. Wir machten uns langsam wieder auf den Weg zu der restlichen Gemeinschaft. Es war, als würde dieser Gang hier nie enden.
„Warum hast du mich ausgerechnet mitgenommen? Hätte es nicht der Elb sein können?"
„Ich weiß das du mich nicht magst, Gimli, aber das Leben ist kurz um kein Spaß am Leben zu haben. Mit Freunden macht es gleich viel mehr Spaß. Außerdem bist du mit Legolas dicke." ,lächelte ich ihn herausfordernd an. Er stoppte und schaute mich entsetzt an.
„Du hattest bestimmt ein Alptraum, liebes." ,erfand er eine Lösung für das alles. Ein Lächeln huschte kurz über meine Lippen.
„Wieso? Weil ich den Erst des Lebens angesprochen habe? Du hast recht." ,bestätigte ich ihm. Er setze wieder ein Fuß nach dem andern auf, dass ich ihn den Gang entlang folgte.
„Wegen Legolas: Er liebt dich, Nessa, das erkennt jeder Blinde." ,nickte er mir zu. „Er hat mir bereits alles von dieser Tauriel erzählt und ich kann dir bestätigen, dass er damit abgeschlossen hat." Ein Lächeln um spiegelte unbemerkt meine Lippen.

Vergebung: Liebe ist stärker ||Legolas FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt