1 - Der Winter naht

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Ich ging mal wieder in der alten Krypta von Winterfell umher und blieb wie immer bei der gleichen Statue stehen.

Lyanna Stark.

Seit 17 Jahren ist sie schon tot. Seit 17 Jahren ist meine Mutter schon tot. Sie starb bei der Geburt von mir und meinem Zwillingsbruder Jon. Jon weiß nichts von unserer wahren Identität, von unserer wahren Herkunft. Onkel Ned hatte mir verboten darüber zu reden. Er war der Meinung es könne uns unser Leben kosten, falls Robert Baratheon etwas davon erfahren sollte und da ich Ned mehr als nur vertraue, versprach ich es ihm.

Er hatte nicht vor dieses Geheimnis mit jemanden zu teilen, doch ich bekam es mit, als ich ihn eines nachts in der Krypta gehört habe. Er hat mit seiner Schwester gesprochen. Nicht direkt mit ihr, doch zu ihr. Ich war gerade einmal sieben Jahre alt, als ich ihn hörte. Dann erzählte er mir alles. Seit diesem Tag an, trage ich dieses Geheimnis bei mir. Nicht einmal Catelyn Stark wusste davon. Sie verabscheut mich und Jon, da sie denkt wir wären Neds Bastarde.

Es schmerzt mich schon, doch ich empfinde eher Mitleid mit ihr. Die arme Frau kennt die Wahrheit nicht und wird sie wahrscheinlich auch nie erfahren, denn dieses Geheimnis musste ich mit in mein Grab nehmen.

"Rhea, mein Kind. König Robert wird in Kürze eintreffen. Du solltest dich langsam herrichten." Ich drehte mich um und sah in das warme Gesichts meines Onkels, doch so durfte ich ihn nie nennen. "Ja Vater." Ich machte einen Knicks und schritt aus der Krypta heraus.

Ich erblickte Lady Stark. Sie schaute mich wie immer abwertend an. Ich schaute auf den Boden und ging an ihr vorbei. Sie wollte nie, dass Jon oder ich sie je ansprachen, weshalb es für uns keine Strafe gab, wenn wir sie nicht grüßten.

"Jon!" Ich sah meinen Bruder und rannte auf ihn zu. Wenn er nur wüsste wer er wirklich war. "Rhea, müsstest du nicht schon hergerichtet sein? Wie ich sehe trägst du noch immer deine Alltagskleidung." Ich schlug meinen Bruder spielerisch auf den Arm. "Du weißt, dass ich lieber kämpfe als in Kleidern umher zu rennen." Ich schaute zu dem Schattenwolf meines Bruders herunter. "Die wachsen ja wie Unkraut." Lachte ich nur. "Du sagst es."

Ich habe leider keinen Schattenwolf abbekommen. Es waren nur sechs Welpen da und Jon hat sie entdeckt, weshalb er den Vortritt hatte. Ich kraulte Geist am Kopf. "Tschüss mein Großer, bis später Jon."

Daraufhin setzte ich den Weg in mein Gemach fort. Ich nahm ein ausgiebiges Bad. Ich hatte keine Zofin, denn offiziell war ich nur ein Bastard, weshalb ich mich selber herrichten muss. Nach dem Bad zog ich mir ein sehr altes Leinhemd an und stellte mich vor den Spiegel. Ich nahm eine Haarsträhne in die Hand und erblickte mein aschblondes, fast weißes Haar.

Das Haar einer Targaryen.

Wie jedes Mal nahm ich mir die braune Brühe, die meine Haare in ein schönes braun färbten und massierte diese in meine Haare ein. Kurze Zeit später spülte ich die übrige Brühe mit kaltem Wasser aus meinen Haaren und zog mir mein passendes Gewand an. Als ich noch klein hatte mir Onkel Ned die Haare gefärbt, doch mit dem Alter lehrte er es mich, es selbst zu tun. Wenn jemand dieses Haar erblickte sollte, würden die Menschen sofort bescheid wissen, denn es gibt nur eine Familie, die eine solche Haarfarbe hat und laut dem König sei diese Familie böse.

Ich kann es ihm nicht verübeln. Er denkt mein Vater hätte seine Geliebte, seine Versprochene, Lyanna Stark getötet. Doch das stimmt nicht. Jon und ich haben sie getötet und Robert Baratheon unseren Vater.

Ich schritt aus dem Turm und stellte mich neben meinen Bruder. "Zum Glück stehen wir hier am Rand und nicht bei Vater." Ich schaute meinen Bruder an und nickte. "Ja ich bin auch froh. Ich mag keine Aufmerksamkeit." Er schmunzelte leicht. "Nach dieser Feier werde ich das Schwarz anlegen, Rhea." Ich schaute ihn traurig an. Ich wusste schon immer, dass er es tun wollte, doch war es nie klar wann.

"Das freut mich für dich." Bevor er antworten konnte, hörten wir lautes Trabben von Pferden. Sie kommen.

Als erstes sahen wir einen blonden Mann. Das musste Jaime Lennister sein. Ich sah wie stolz er war. Er blickte in meine Richtung und lächelte.

Ich möchte bitte weg von hier.

Als dann der König kam, verbeugten wir uns alle.

Das kann ja mal was werden, wenn der König nach Winterfell kam.

Der Mörder unseres Vaters.

Hello Freunde
Willkommen zu meiner Game of Thrones ff. Ich hoffe ihr habt Lust Rhea auf ihrer Reise zu begleiten. Ich weiß, dass in diesem Kapitel schon sehr viel passiert aber das war erstmal die Einführung damit ihr einen Überblick über sie und ihr Umfeld erhaltet.

Rains Of WinterfellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt