Kapitel 8

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Am nächsten Tag stand ich schon früh auf den Beinen, mein Vater kam gestern spät nachhause, erst gegen 2 Uhr. Glück, dass ich bis dahin wach war um meine Hausaufgaben zu machen. Nach dem ganzen Drama konnte ich mich kaum konzentrieren und musste mich um Toby kümmern.

Als ich meinen Vater wegen meiner Mutter ansprach, sagte er nur, dass wir wann anders darüber reden und ich schlafen gehen soll. Hab ich dann gemacht.

Mit vier Stunden Schlaf stand ich morgens am Herd, mein Vater und Toby essen morgens immer ihr Frühstück, pünktlich um 6:30 Uhr mein Vater und mein Bruder um 7:30 Uhr, so wie Mom es immer gemacht hat. Mir ist klar, dass ich meine Mutter niemals ersetzen könnte und das habe ich auch nicht vor, aber gerade für Toby ist es wichtig, dass das ganze hier nicht völlig außer Kontrolle gerät.

Also bin ich heute um 6 Uhr aufwacht, hab mich schnell fertig gemacht und jetzt stehe ich hier.

„Schätzchen, was machst du da?", fragte mein Vater verwirrt, stand in seinen Arbeitsklamotten am Türrahmen.

„Ich mache Frühstück", antwortete ich und kümmerte mich ums essen.

Ich hörte wie er gerade ansetzen wollte was zu sagen, doch ließ es dann und setzte sich hin. Die Stimmung war angespannt.

„Soll ich Toby wecken gehen?", fragte er nachdem wir zusammen gefrühstückt haben, „dann kannst du solange-"

„Nein, ich geh ihn wecken", antwortete ich, lief hoch und ging in Toby's Zimmer.

„Toby", flüsterte ich und lief zu ihm ins Bett, ich schüttelte ihm leicht an der Schulter, „Hey Toby", flüsterte ich und strich ihm durch die Locken.

„Noch fünf Minuten, Mommy", nuschelte er und drehte sich um. Mein Herz spürte einen Strich. Wieso ist Mom bloß gegangen?- Stopp, das ist jetzt nicht der beste Zeitpunkt darüber nachzudenken.

„Toby, du musst jetzt wirklich aufstehen", sagte ich und weckte ihn endgültig.

Er drehte sich verwirrt zu mir und sah mich verwirrt an, ich stand direkt auf, zog die Jalousien hoch und ließ die Sonne rein, „hopp, komm schon"

„Ist doch okay", nuschelte er und rieb sich beim aufsetzen die Augen.

„Ähm... wie ist das so...", murmelte ich und kriegte noch ein verwirrten Blick von ihm, „legt dir Mom Klamotten raus oder suchst du dir was aus oder wie ist das?"

„die Klamotten liegen nach dem Zähne putzen immer auf meinem Bett", murmelte er müde und stand auf, „warum bist du überhaupt schon wach?"

„Ich bin immer um diese Uhrzeit wach", log ich, „nur ich bin immer im Zimmer, jetzt geh' Zähne putzen", seufzte ich und holte ihm einen Pulli und eine Jeans aus dem Schrank, ein paar Socken... braucht der Junge auch Unterwäsche?

„Die Unterwäsche mache ich", sagte er, nahm meine Hand und zog mich aus dem Zimmer, „ich bin schon alt genug"

Ich lächelte und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, „klar doch, ich bin mir sicher du bist auch bereit mit mir zur Vorschule mit dem Bus zu Fahren oder?"

Er schaute mich mit großen Augen an, „mit dem Bus?", fragte er erstaunt, der Kleine ist bislang noch nie Bus gefahren, er hatte den Luxus mit dem Auto gefahren zu werden.

„Jap, aber dafür musst du dich beeilen, okay?", ich wuschelte ihm nochmal durch die Haare und ging auf mein Zimmer um meinen Rucksack zu nehmen. Lief runter und bereitete schnell Toby's Frühstück.
Der kleine kam runter, fertig angezogen und setzte sich an den Tisch, „Dankeschön"

„Bitteschön", lächelte ich, „was nimmst du eigentlich mit in die Vorschule?"

„Einen Rucksack?", fragte er verwirrt.

„Sonst noch was? Essen oder sowas?", fragte ich nach.

„nur Wasser, ich esse doch hier", murmelte er, „ist Dad schon weg?", fragte er und aß sein essen.

„Nein, bin hier", er kam mit Toby's Rucksack in die Küche, „ich gehe aber jetzt", er musterte Toby's Pulli, „toller Pulli."

„Danke", Toby aß zu Ende und ging mit seinem Rucksack in den Flur, „ich ziehe meine Schuhe an!", rief er aufgeregt.

„Wie hast du den kleinen in diesen Pulli gekriegt?", fragte mein Vater verwirrt.

„Was meinst du?", fragte ich verwirrt und aß ein Toast.

„Er hasst diesen Pulli", antwortete er und räumte den Tisch ab, „er macht morgens ein riesengroßes Theater, wenn deine Mom ihm diesen Pulli rauslegt", er nahm nun seine Arbeitstasche, „bis später", er küsste meine Wange und ging.

Ich seufzte und lief in den Flur, „bereit?", fragte ich.

Er zog seine orangene Weste an und seine Lieblingskappe, „auf geht's!", dann nahm er seinen Rucksack und lief schon aus der Tür.

Grinsend nahm ich meine Schlüssel und schloss die Tür ab. Warte. Hab ich alles? Schlüssel, Rucksack, Toby... Jup, alles da.

Wir liefen zusammen zum Bus und stiegen ein, „Toby? Warum hast du heute kein Ärger wegen dem Pulli gemacht?", fragte ich nach.

„Was meinst du?", fragte er nach und schaute vom Fenster zu mir.

„Dad hat mir erzählt, dass du diesen Pulli nicht magst, wieso hast du heute keinen Ärger mit mir gemacht? Bei Mom machst du es doch auch immer", antwortete ich neugierig.

„Achso, das meinst du", sagte er und sah aus dem Fenster, „du hast dir heute so viel Mühe gegeben und hast mir gestern sogar mit den Hausaufgaben geholfen. Ich wollte nicht noch mehr Ärger machen", antwortete er.

Ich lächelte ihn an, legte meinen Arm um seine Schulter und umarmte ihn, „du bist der beste Bruder, den man sich wünschen kann, dass weißt du oder?"

Er lachte nur. Und schon mussten wir aussteigen.

„Um wie viel Uhr hast du Schluss?", fragte ich ihn.

„Um 13 Uhr", verdammt, ich hab um 13:45 Uhr Schluss, dass heißt ich muss die letzte Stunde Schwänzen.

„Wärst du sauer, wenn du eventuell etwas warten müsstest?", fragte ich, „der Bus und so"

„Geht schon", er umarmte mich, „Tschüss", dann rannte er auch schon zu seinen Kumpels.

~*~

Schnell lief ich in das Schulgebäude zu meinem Klassenraum, vorsichtig und leise öffnete ich die Tür, die Lehrerin hatte mir den Rücken zu gedreht, ich schloss die Tür und wollte leise zu meinem Platz. Die Blicke von Harry und Agnes hatte ich schon auf mir, da blickte auch Keith zu mir und wups, ich stolperte über meine eigenen Füße und meine Tasche knallte zu Boden, ich glücklicher Weise nicht, doch die Aufmerksamkeit meiner Lehrerin und der Rest der Klasse hatte ich nun auf jeden Fall.

„Elle, schön dich auch in meinem Unterricht zu begrüßen", sagte sie gespielt freundlich, „zu spät, mal wieder", jetzt änderte sich ihr Gesichtsausdruck in genervt.

„Entschuldigung, hab verschlafen", murmelte ich und lief, nachdem ich meine Tasche aufgehoben habe zu meinem Platz.

„Sollte das erneut vorkommen, muss ich dem Direktor Bescheid geben", mahnte sie mich und schrieb sich irgendwas auf.

Okay merken, mittwochs nicht mehr zu spät kommen, sonst gibts Stress.

————
Überraschung, Überraschung.

Ich könnte selbst nicht bis morgen auf ein neues Kapitel warten, so here we go:))

Schönen Tag noch, bis morgen;)
Küsschen:*

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