Im Auto herrschte Stille, Keith konzentrierte sich auf die Straße und Noel sah hinter mir aus dem Fenster.
„Also du warst feiern", murmelte ich, ich hielt diese Stille einfach nicht mehr länger aus.
„Jap", hörte ich von hinten.
„Wieso hast du mir nicht Bescheid gesagt?", fragte ich, „ich hab mir Sorgen gemacht und zig mal angerufen."
„Erklärt nicht warum du und Keith zusammen heute Nacht beieinander wart", nuschelte er leise.
Schockiert blickte ich nach vorne auf die Straße, „ernsthaft?", fragte ich, „erstens, ohne ihn würdest du immer noch in der Kälte stehen und zweitens, ich sage dir nochmal, wir haben bei Agnes übernachtet. Harry und Daphne sind auch noch da gewesen und Keith hat als einziges ein Auto", brummte ich angepisst.
„Wenn du meinst", murmelte Noel.
Ich sah wütend auf mein Schoß, „glaubst du mir etwa nicht?", fragte ich ihn und sah dann erneut nach vorne auf die Straße, „du traust mir zu, dass ich dir fremd gehe?"
„Das hab ich nicht gesagt", sagte er direkt und ich spürte, wie er mein Hinterkopf anstarrte.
„So lässt du mich aber fühlen, wenn du sowas sagst", murmelte ich und verschränkte die Arme ineinander. Starrte aus dem Fenster in der Hoffnung einfach rauszuspringen und meinen Frust rausschreien zu können. Und das die Tränen, die sich in meinen Augen bildeten, nicht raus kullern.
Ich bemerkte wie Keith besorgt hin und wieder zu mir sah, doch ich ignorierte das.
Ich will einfach nur meine Ruhe.Kurz darauf kamen wir bei Noel Zuhause an, „Danke Keith, schönen Abend euch noch", murmelte er, stieg aus und knallte die Tür zu.
„Elle-"
„Fahr einfach los", murmelte ich und starrte mit verschränkten Armen aus dem Fenster.
„Okay", flüsterte Keith und fuhr los.
Wir hatten vier Uhr morgens, ich war müde und hatte Stress mit meinem Freund. Ich glaube die nächsten Tränen, die dann über meine Wangen liefen, waren berechtigt.
An einer roten Ampel sah Keith wieder zu mir, „nicht weinen", schmollte er und strich mit seinem Finger über meine Wange, „er hat das bestimmt nicht so gemeint. Es ist spät, wir alle sind müde und er hat vielleicht auch ein paar Bier intus."
Ich schniefte und strich mir die Tränen weg, „anscheinend könnte er mir das wirklich zu trauen", murmelte ich, „ich hab ihm so vieles anvertraut und das ist der Dank?", ich sah zu Keith, der mich traurig ansah.
Er lehnte sich über die Gangschaltung und nahm mich in den Arm, „lass uns jetzt einfach zurück und schlafen gehen, morgen ist ein neuer Tag und ihr beide redet dann einfach", schlug er vor und löste sich leicht von mir, „mach dir keinen Kopf, es gibt immer einen ersten Streit", sagte er und strich meine Haar' Strähnen hinters Ohr, dann legte er seine Hände auf meinen Wangen, hielt aber dennoch Abstand, „oder das erste Missverständnis... Jetzt atme tief durch und beruhig dich", er löste sich nun komplett von mir und fuhr weiter.
Angestrengt versuchte ich aus dem Fenster zu gucken und ihn nicht anzustarren.
~*~
„Kurz gesagt, es tut mir verdammt leid", murmelte Noel traurig, „ich wollte dir keine Untreue vorwerfen oder dich verletzen. Ich war nur angepisst und dann war Keith da und keine Ahnung", seufzte er und ließ die Schultern hängen. Ich wusste nicht, dass er sich von Keith bedroht oder sowas fühlte.
Ich musterte ihn kurz, dann sah ich nach unten auf meiner Hand, „vertraust du mir?", fragte ich und sah zu ihm hoch.
„Ja", sagte er und legte seine Hand auf meine, „wirklich"
Ich atmete tief durch, „dann ist ja gut."
„Also alles wieder gut?", fragte er zurückhaltend.
„Jap", lächelte ich.
Daraufhin umarmte er mich stürmisch, sodass wir beide nun nicht mehr auf dem Bett saßen, sondern lagen.
Ich fing an zu lachen und küsste seine Wange, „kannst du mir das nächste mal vielleicht Bescheid sagen, wenn du feiern oder so gehst?", fragte ich ihn, „ich vertraue dir und alles, aber in den paar Stunden wo du dich nicht gemeldet hast, ging alles mit mir durch"
„Versprochen", sagte er und ließ mich los.
~*~
„Alles geklärt?", fragte mich Keith neugierig am Samstag, als wir uns alle bei Harry trafen.
„Alles geklärt", lächelte ich.
„Was ist geklärt?", fragte Harry verwirrt.
„Geklärt ist, dass wir jetzt alle zur Spielhalle gehen", grinste Agnes, „und danach auf Dippdemes."
„Wieso alle beide?", fragte ich nach, „an einem Tag?"
„Weil die Dippdemes nur Spaß macht, wenn es dunkel ist und ich ewig nicht mehr in der Spielhalle war", sagte sie, „wir müssen wieder unser Dance-off machen, girl"
Ich seufzte, „klar, ich muss nur kurz telefonieren gehen", murmelte ich und entfernte mich von der Gruppe.
Währenddessen wählte ich die Nummer von Noel, „hey", hörte ich ihn erfreut am Hörer, „wie geht's?"
„Gut, gut", antwortete ich lächelnd, „Dir?"
„Auch", antwortete er.
„Ich wollte Bescheid sagen, dass ich heute etwas später komme", erzählte ich ihm, „ich gehe mit den Anderen noch zur Dippdemes und so und ja...", murmelte ich.
„Achso, ja ist kein Problem", sagte er, „ich gehe auch noch raus mit meinen Freunden, pass auf dich auf, wenn ihr auf der Dippdemes seid, okay?", murmelte er, „da laufen komische Menschen herum, vor allem wenn's dunkel ist"
Ich lächelte, „versprochen, du auch, klar?"
„Klar", grinste er, „viel Spaß"
„Dir auch", und damit legten wir beide auf.
Ich lief in den Flur und sah alle Schuhe anziehen, „sind wir bereit?", fragte ich und schlüpfte in meine Schuhe.
„Sind wir, aufgeht's", sagte Keith und öffnete die Tür.
~*~*~
Ich weiß, dass Kapitel kommt ein bisschen spät hehe, aber seitdem ich Ferien habe ist mein Zeitgefühl nicht mehr vorhanden, hab glatt vergessen, dass heute Montag ist.
Naja, hier ist das Kapitel und bis Mittwoch,
Küsschen:*
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Miracle
Teen FictionElle ist ein ganz normaler Teenager und führt ein ganz ‚normales' Leben, was auch immer normal ist. Ihr Herz schlägt einzig und allein für Keith, der keine Ahnung von ihren Gefühlen hat. Doch Elle's Herz wird weiter auf die Probe gestellt, Luna und...