Kapitel 65

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„Sorry, sorry, sorry", murmelte ich und küsste Keith, „ich hab mich etwas ablenken lassen", murmelte ich und zeigte auf die Kamera.

Er lächelte, „alles cool", er küsste meinen Kopf und schloss die Tür hinter mir, „wenn ich ehrlich bin, habe ich auch nicht erwartet, dass du pünktlich bist."

Schmunzelnd schubste ihn leicht von mir, „Hey!", dann zog ich Schuhe und Jacke aus, „ist deine Mutter da?"

„Nope", seufzte er, zusammen liefen wir in das Wohnzimmer, „Sie ist noch mit Dave einkaufen."

Ich überlegte und sah zu ihm, „also... sind wir ganz allein?", fragte ich ihn scheinheilig.

„Jup", antwortete er und sah zu mir. Und ich sah zu ihm.

Und wups, da waren meine Lippen auf seine und wir begannen uns zu küssen. Privatsphäre ist bei uns beiden Zuhause ein Fremdwort. Ist er bei mir während mein Vater da ist, müssen wir Tür offen lassen. Sind wir alleine mit Toby, müssen wir auf ihn aufpassen.
Bei Keith Zuhause schneit alle paar Minuten jemand ins Zimmer rein. Seine Mutter oder sein Bruder. Da war immer jemand.

Und diese Privatsphäre, die wir nun hatten, wollten wir beide auskosten. Unser Kuss wurde wilder, genauso wie unsere Hände, die den Körper des anderen erkundeten. So dauerte es auch nicht lange, bis ich Keith's Shirt auszog und es irgendwo hinwarf.

Auch Keith wartete nicht lange und zog auch mein Pulli aus, als er auf der Couch lag und ich über ihm war. Okay wow, wir wurden das erste mal intim miteinander und ich hatte keinerlei Scham, dass er mich gleich nackt sehen würde.
Und wir waren immer noch auf der Couch... Ich hoffte, dass Dave mit seiner Mutter nicht so schnell wiederkam und sich beim einkaufen Zeit ließ.

Gerade wanderten Keith's warme Hände über meinen Rücken, hoch zu dem Verschluss meines BH's als sich dann das Schloss in der Tür drehte.

Keith und ich hörten direkt auf uns zu küssen, er setzte sich mit mir auf, „bin wieder zurück, Keith", brummte eine mir bekannte Stimme und kam ins Wohnzimmer.

Keith drückte mich direkt auf meinem Rücken, überraschend quiekte ich und blieb liegen. Er saß weiterhin und sah zum Flur, „oh mein Gott, hey Jasper", brabbelte er direkt los und stützte sich mit seinen Armen an der Rückenlehne zur Couch.

„Hey", hörte ich Jasper verwirrt murmeln, dabei griff ich nach dem Pulli neben mir und zog ihn mir an, „wieso bist du halbnackt?", fragte er verwirrt.

„Ja, mein Shirt liegt da", murmelte er und nickte in die Richtung seines Shirts, der wahrscheinlich vor den Füßen von Jasper lag.

„Ich seh's", murmelte er verwirrt.

Dann setzte ich mich auf und lehnte mich wie Keith mit den Armen an der Rückenlehne der Couch, „Hey Jasper, so sieht man sich also wieder", murmelte ich, wenn auch etwas außer Atem.

Nun schenkten mir Keith, als auch Jasper einen verwirrten Blick, „ihr kennt euch", murmelten beide gleichzeitig.

Ich schmunzelte, „ich hätte merken müssen, dass ihr Brüder seid", murmelte ich, „Jap, ich hab ihn heute kennengelernt", sagte ich zu Keith, „bin wegen ihm hingefallen", dann sah ich zu Jasper, „Jap, klar kenne ich ihn, er geht in meiner Klasse und wir sind seit einigen Monaten zusammen."

~*~

„Elle?", rief mein Vater von unten, „kommst du bitte kurz?"

Ich seufzte, „okay Leute, muss auflegen", teilte ich meinen Freunden auf Skype mit und klappte mein Laptop zu, „komme!", rief ich und lief runter.

Mein Vater saß am Esstisch, „nimm Platz", bat er mich.

„Okay?", fragte ich verwirrt und setzte mich ihm gegenüber, „ist alles okay?"

Er seufzte und holte ein paar Scheine aus seiner Hosentasche, „was ist das?", fragte er und legte sie vor mir auf den Tisch.

„Ähm, Geld?", fragte ich eher.

„Was denkst du woher ich es habe?"

Ich zog meine Augenbrauen zusammen, „von der Arbeit, hä?", fragte ich.

„Eben nicht", seufzte er, „ich hab mitbekommen, dass du nun Geld verdienst und ich bekomme mit was du tust... Kann ich dich daran erinnern, dass du meine Tochter bist und ich mich um dich kümmere und nicht anders herum?", fragte er.

„Ich wollte nur helfen", murmelte ich, „ich hab mitbekommen wie weit wir mit der Miete zurück sind und da kann ich doch auch helfen?"

„Das wird nun länger kein Problem sein", nuschelte er.

„Wieso das?", fragte ich verwirrt.

„Wir müssen umziehen", teilte er mit, „nicht weit, ein paar Straßen weiter, es ist ein bisschen weiter von deiner Schule, aber näher zu Toby's."

„Ich will aber nicht umziehen, wir sind gerade mal 7 Jahre hier, kurz bevor Toby geboren wurde", murmelte ich traurig.

„Dieses Haus ist zu groß für drei Personen", murmelte er müde, „wir haben hier drei Bäder und zusätzlich zwei Gästezimmer, das ganze ist überflüssig und teuer. In der neuen Wohnung haben wir 4 Zimmer und ein Bad, dein Zimmer ist immer noch genauso groß wie davor, nur du hast kein Balkon mehr."

Ich seufzte, „mir geht's nicht ums Zimmer, sondern um die Erinnerungen hier."

„Wir können neue Erinnerungen machen, Schatz", murmelte er, „es ging nicht anders, es tut mir leid."

Ich sah zu ihm, der Mann vor mir war, sah so müde aus. Ich glaube, ich hatte völlig vergessen, dass er auch darunter litt. Seine Frau oder die Liebe seines Lebens, wie er sie früher genannt hat, hatte ihn verlassen. Er ist auch verletzt. Und nun kann er die Miete nicht zahlen. Das Letzte was er jetzt gebrauchen könnte war, dass ich jetzt anfange zu meckern. Also ließ ich es sein.

„Okay, wann geht's los?", fragte ich aufgeregt.

Überrascht sah er mich an, „in den Winterferien müssen wir raus, kurz vor Neujahr."

~*~*~

Hey guys, neue Woche, neues Kapitel.

Was denkt ihr über die Veränderungen? Und wie haltet ihr Jasper?

Wünsche euch einen schönen Start in die neue Woche und bis Mittwoch,
Küsschen:*

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