Kapitel 34

280 21 0
                                    

Am nächsten morgen ging es mir dreckiger als dreckig, schon der Tag davor war kacke, außer die zwei Stunden, die ich mit Noel verbracht habe - die waren ganz okay, aber in meinem Kopf war immer wieder die Sache mit dem L-Wort, wie auch immer, heute morgen beim aufstehen ist mir dann aufgefallen, ups, da hat jemand Fieber. Und eine verstopfte Nase und wer sitzt jetzt Zuhause und hat die Grippe?

Ich.

Und wer ist wieder gesund und in der Schule? Harry.

„Brauchst du noch irgendwas bevor ich gehe?", rief mein Vater von unten.

„Nein", versuchte ich zu rufen, heiser und müde.

„Okay, Tschüss!", und dann war er weg.

Und jetzt war ich allein, krank. Ew.

Naja, ich hab Zeit um Serien anzufangen und zu Ende zu schauen oder vielleicht die Hausaufgaben für die nächsten Wochen machen... hmm nee, ich schlafe einfach weiter.

~*~

Ich hörte die Tür unten zu knallen, völlig benebelt öffnete ich meine Augen und versuchte mich so langsam wie möglich zu bewegen und aufzustehen.
Ich schniefte und stöhnte leise und genervt auf.

Meine Augenbrauen von dem Sonnenlicht, dass durch die Fenster schien. Und ich wusste immer noch nicht warum mein Vater so früh Zuhause ist.

Ich lief die Treppe runter, „du warst gerade mal zwei Stunden auf der Arbeit, wieso-", als ich meine Mutter im Wohnzimmer stehen sah, blieb mir wortwörtlich die Spucke weg.

Sie hat ihre Haare geschnitten, aber ansonsten sah sie wie vor einigen Monaten aus. Mir fällt auf, wie sehr ich sie vermisst habe. Und ich es genieße zu wissen, dass sie hier ist und ich ihr Parfüm bis hier hin riechen kann. Ich habe diesen Duft lange nicht mehr gerochen.

„Mommy?", murmelte ich heiser.

Sie bekam Tränen in den Augen, „Hey Schatz", murmelte sie.

Nun bekam ich ebenfalls Tränen in den Augen, ich lief auf sie zu und umarmte sie.
In ihren hohen Schuhen war sie fast ein Kopf größer als ich.

Sie küsste meinen Kopf, „ich hab dich so vermisst, meine süße."

„Ich dich auch", murmelte ich verheult und krank.

~*~

„Ja und so haben wir uns kennen gelernt", seufzte ich, „aber in letzter Zeit ist es anders"

„Was meinst du?", murmelte sie und trank von ihrem Tee.

„keine Ahnung, er hat sich eine Zeit lang komisch benommen und als es dann wieder gut war hab ich das L-Wort gesagt und er-", ich seufzte, ich wollte eigentlich nicht alles erzählen, „er hat es nicht erwidert und es hat mich irgendwie komisch fühlen lassen."

„Du meinst verletzt", murmelte sie vorsichtig, „vielleicht ist er noch nicht bereit? Oder hat nicht so gute Erfahrungen mit dem ‚L-Wort' gemacht."

„Ja, das hat er auch gesagt", erzählte ich, „aber das ist auch egal jetzt. Weißt du, Harry hat jetzt auch eine Freundin"

Meine Mom schaute mich schockiert an, „was? Ist nicht wahr", grinste sie, „ich dachte, dass dauert bei ihm noch ein bisschen."

„Dachte ich auch", lächelte ich und lehnte mich zurück, „er ist so glücklich, sie genauso", murmelte ich mit geschlossenen Augen, „Agnes und ich haben uns voll gut mit ihr angefreundet, sie ist sogar in einem meiner Kurse."

Ich spürte wie meine Mutter ihre Hand auf meine Stirn legte, „du bist wieder ganz heiß, Schatz", murmelte sie, „vielleicht solltest du ein wenig schlafen."

„Hmm", murmelte ich, „okay", ich legte mich wieder ordentlich hin und zog meine Decke bis ans Kinn, „gute Nacht."

„Hab dich lieb", murmelte sie, küsste meine Stirn und verließ dann wieder das Zimmer.

Was Harry, Agnes und Keith wohl gerade machen? Wahrscheinlich sind sie im Unterricht, es sollte nicht später als 11 Uhr sein.
Noel genauso.
Was wohl in Noel's Gedanken ist, nach der ganzen L-Wort Sache... ich sollte nicht darüber nachdenken, sondern schlafen.

Aber ich kann nicht anders, mein Hirn muss genau jetzt über das ganze nachdenken.
Der ist so Abgelenkt und nicht er selbst, als müsste er sich verstellen, sobald wir was miteinander machen.
Am Anfang war alles so schön, so rein. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch und war nervös. Aber jetzt bin ich mehr nervös, aber im negativen Bereich.

Was denkt er jetzt von mir? Ob er irgendwas verheimlich?

Fremdgeht? Oke, nein. Das ist zu viel. Das macht er nicht.

Aber vielleicht hat ihn ein anderes Mädchen den Kopf verdreht, aber er hängt ja nicht mit anderen Mädchen ab, außer halt mit denen in seinem Freundes Kreis, aber mit Eden als beste Freundin könnte das niemals auch nur irgendwer von dort sein. Da hätte sie ihm fertig gemacht und ihn gezwungen mit mir zu reden.

Mal abgesehen davon, stelle ich mir jedes Mal die gleiche Frage:

Wieso fühlt er nicht das selbe?

~*~*~

Ein weniger spanendes Kapitel, was denkt ihr über die Sache?

Schönes Wochenende,
Küsschen:*

Miracle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt