Kapitel 66

225 18 0
                                    

Wochen voller Stress vergingen, Weihnachten wurde bei uns diesmal nur so halb gefeiert.
Mein Vater musste arbeiten und ich konnte nicht wirklich irgendwas festliches kochen.
Aber Toby war trotzdem glücklich, wir haben am Abend dann auch mit meinen Freunden geskypt, es war dann doch ganz witzig.

Am zweiten Weihnachtstag ging ich mit Toby und den anderen in den Park, wo der See zugefroren war und alle Schlittschuh liefen.

„Ich freue mich schon", sagte Daphne aufgeregt, „ich bin ewig nicht mehr eisgelaufen", sie nahm Harry's Hand und lächelte aufgeregt.

Ich schmunzelte, „ich auch nicht, ich hoffe nur es ist nicht zu voll."

„Egal, so mehr desto besser", sagte Toby optimistisch, „ich frag' mich, ob dort auch ein paar meiner Freunde sind."

„Ich dachte wir wären befreundet?", fragte Agnes schockiert und legte ihre Hand auf ihr Dekolleté, „also, ich fühle mich verletzt."

„Was? Wir sind doch befreundet!", sagte er direkt und nahm beim laufen ihre Hand mit beiden Händen, „ich hab's nicht so gemeint."

Keith und die anderen grinsten, ach ich liebte es wenn die beiden so gut zurecht kamen.

Sie lachte und nahm ihn hoch, dann drückte sie ihn einen fetten Schmatzer auf die Wange, „ich weiß doch", dann ließ sie ihn runter, ließ aber ihren Arm um seine Schulter.

Wir kamen am Park an, es waren ein paar Leute da, aber nicht allzu viele.

„Auf geht's!", rief Toby aufgeregt und wollte losrennen.

„Ruhig, kleiner", sagte Harry und stoppte Toby, „willst du nicht erstmal deine Schlittschuhe anziehen, die du die ganze Zeit mit dir rumschleppst?", fragte er und ging in die Hocke, zeigte auf den Rucksack auf Toby's Schultern.

„Gute Idee", nickte der Kleine und setzte sich auf eine leere Bank, wo sich alle anderen auch versammelten.

„Der Kleine ist manchmal genauso verpeilt, wie du", stellte Harry grinsend fest und platzierte seine Arme auf seiner Taille, „findest du nicht?"

Schmunzelnd nickte ich, „der Kleine kommt ganz nach seiner Schwester."

~*~

„Ich gehe mich mal hinsetzen", teilte ich Keith mit und küsste ihn, „bleibst du und passt auf Toby auf?"

„Klar doch", er ließ meine Hand los, „sei vorsichtig", er zwinkerte mir zu, bevor er sich dann auf dem Weg zu Toby machte.

Draußen gesellte ich mich zu Harry, der sich auch die Bank neben dem See gesetzt hat, „Hey", begrüßte ich ihn und setzte mich.

„Hallo", lächelte er und beobachtete weiter seine Freundin, die mit Agnes zusammen runden fuhr.

„Du liebst sie, huh?", lächelte ich.

Er nickte, „mhm", lächelte er verträumt.

Mein Herz ging auf, ich umarmte ihn von der Seite, „Ihr seid so ein süßes Pärchen, ihr passt wie zwei Puzzle teile zusammen."

„Da kann ich nur zustimmen", ertönte es hinter uns.

Ich drehte mich um, „Aarany, hey", ich stand auf und umarmte sie, dann machte ich Platz, dass sie sich zu uns setzt, „wie waren deine Ferien bis jetzt?"

Sie seufzte, „ganz okay, nehm' ich an. Und eure?", fragte sie neugierig.

„Familie, Essen, Geschenke", zählte Harry auf, „typisch, wie in den Filmen", teilte er mit.

„Bei mir war so halb", sagte ich, „wegen dem Umzug und so."

Gerade wollte Aarany was sagen, als wir plötzlich schreie hörten. Erschrocken sahen wir auf den See. Daphne stand mitten auf dem Eis, sie hatte gerade anscheinend Agnes weggeschubst. Das Eis unter ihr begann zu brechen.

„Daphne!", riefen Harry und ich und standen zeitgleich auf.

„Oh Gott, oh Gott", murmelte sie und fing an zu zittern.

Keiner traute sich aufs Eis, „Harry!", rief sie panisch. Ich suchte Keith und Toby, die beide nicht mehr auf dem See standen. Keith hielt Toby an sich, sah unentschlossen auf Agnes und Daphne.

„Agnes, Versuch dich vorsichtig Richtung Keith zu ziehen!", rief ich, „Daphne, keine Panik."

„Keine Panik?", rief sie hysterisch, hielt aber den Mund als das Eis weiter riss, „du stehst sicher auf der anderen Seite!", flüsterte sie laut.

„Rettungsdienst ist unterwegs!", rief Aarany.

„Was soll ich machen? Weiter hier stehen?", fragte Harry panisch.

„Was soll ich sagen?", murmelte Daphne, „Agnes?"

„Hab's gleich geschafft", sagte sie und zog sich weiter Richtung Keith, der seine Arme in ihre Richtung ausstrecke, „noch ein bisschen", sie griff nach seiner Hand und er zog sie schnell zu sich. Eine ist schon mal sicher.

Daphne begann immer mehr zu zittern, das Eis riss immer weiter auf, Tränen bildeten sich in ihre Augen.

„Schatz! Hör mir zu", rief Harry, „alles wird gut okay? Dir wird nichts passieren! Nicht solange ich hier bin."

Sie sah zu ihm, mit Tränen in den Augen. Dann nickte sie vorsichtig.

Ich sah zum Eis, das hält nicht lange. Ich zog langsam meine Schlittschuhe aus.
„Was hast du vor?", flüsterte Aarany neben mir.

„Das Eis hält nicht lange", murmelte ich leise.

„Bist du verrückt, ihr beide werdet unterkühlen", sagte sie direkt.

„Ich werde ganz bestimmt nicht hier rumstehen, während sie-", dann kam der Schrei und das Eis brach endgültig zusammen. Ich hörte meine Freunde schreien und bevor Harry ins Eis springen konnte, war ich schon los.

Das Wasser war eiskalt, aber das kümmerte mich nicht. Daphne konnte zudem auch nicht gut schwimmen, weil sie nie richtigen Unterricht hatte. Ich konnte da nicht zusehen.

Ich griff nach ihren Arm, als wir weiter sanken und versuchte so schnell es ging an die Oberfläche, aber mit nur einer Hand und zusätzlichem Gewicht war es nicht einfach.

Ich hörte mein Herz immer lauter schlagen, das bereitete mir Sorgen. Aber ich kam der Oberfläche immer näher und dann- Luft.

~*~*~

Mal ein bisschen Action:p

Schon Mittwoch, nicht mehr lange und dann Freitag, Yey!

Schöne Woche und bis Freitag,
Küsschen :*

Miracle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt