Kapitel 24

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Ich könnte ausrasten, in solchen Momenten wünschte ich mir, ich wäre erst gar nicht nachhause gekommen.
Der Tag hat so gut begonnen und lief so toll mit den Mädels und ihm nächsten Moment kracht alles ein.
Wie ein Kartenhaus bei Wind.

Ich kann verstehen warum es meiner Mutter nicht gut ging, wegen der Sache mit den Depressionen und all das.
Aber ihre Reaktion darauf, mit keinem von uns darüber zu reden und einfach zu verschwinden, kann und werde ich nie verstehen und auch nicht akzeptieren.
Und die Scheidung... Sie trennt sich von ihm weil sie glaubt, dass sie ihm keine gute Ehefrau sein wird oder wie? Kaum ist die Selbstständigste Frau, die ich kenne, auf etwas Hilfe angewiesen... haut sie ab. Wortwörtlich.

Und jetzt irre ich hier durch die Straßen wie ein blöder. Ich nahm mein Handy aus meiner Tasche und rief Agnes an.

„Vermisst du mich schon?", fragte sie murmelnd, dann hörte ich Krach im Hintergrund.

„Wow, ist alles okay?", fragte ich besorgt.

„Meine Eltern haben Stress und schreien sich gegenseitig an", seufzte sie genervt, „kann ich vielleicht bei dir schlafen?"

„Ich wollte dich gerade das selbe fragen, weil es Stress bei mir Zuhause gibt", murmelte ich.

Agnes lachte, „Ruf Noel an, vielleicht kannst du ja bei ihm schlafen"

„Ist das nicht ein bisschen früh?", murmelte ich und setzte mich auf eine Bank, „wenn mein Vater erfährt, dass ich bei Noel schlafe..."

„Dein Vater kennt ihn schon?"

„Nein."

Agnes fing an zu lachen, „ich würde ja sagen frag Daphne, aber sie schläft bei Harry und Harry kann pro Nacht glaube ich nur ein Mädchen aufnehmen", erneut lachte Agnes.

„Witzig", brummte ich, „ich frage einfach Noel"

„Okay, dann Treib keinen Unsinn und wenn doch dann verhütet", sagte sie schmunzelnd, „naja, bis dann"

„Bye", seufzte ich und rief Noel an.

„Hallo?", fragte er verschlafend.

Mein Herz schlug schneller, „Hey, hab ich dich geweckt?", fragte ich.

„Ja", ich hörte es im Hintergrund rascheln, „ist der Mädelstag zu Ende?", fragte er, ich hörte sein grinsen heraus.

Ich lächelte, „Ja", antwortete ich, „warum schläfst du überhaupt?"

„Uhm... mir war langweilig, meine Freundin hatte zu tun und meine Freunde sind feiern gegangen oder haben sich dafür vorbereitet", zählte er auf, „und da schläft man eben ein"

Ich fing an zu lachen, „ich wollte dich etwas fragen", murmelte ich zögerlich.

„Ist alles okay?", fragte er besorgt, „ist was passiert?"

Ich atmete tief durch, „kann ich vielleicht zu dir?", fragte ich ihn stattdessen.

„Klar, komm einfach", sagte er, „oder soll ich dich abholen? Es ist dunkel"

„Ich bin nicht Zuhause", murmelte ich, „ich beeil mich"

„Okay."

~*~

Ich wollte an der Tür klingeln als mir dann einfiel, dass wir schon 22 Uhr hatten und er Familie hat die schläft, also klopfte ich an die Tür.

Kurz darauf wurde sie von einer Frau geöffnet, sie war vielleicht ein paar Jahre älter als ich, „hallo?", fragte sie verwirrt.

„Ähm...", murmelte ich und sah sie an, „hey", lächelte ich, „i-ist Noel da?", fragte ich nervös.

„Ah du musst Elle sein", grinste sie und hielt mir die Hand hin, „Hey, ich bin Blair. Bin seine große Schwester"

„Ah", murmelte ich einleuchtend und schüttelte ihre Hand, „Ja, ich bin Elle, wie du schon gesagt hast", plapperte ich nervös.

Reiß dich mal zusammen, du blamierst dich vor seiner hübschen und etwas größeren Schwester.

„Komm, ich bring dich zu Loverboy", grinste sie und zog mich rein, „einfach Schuhe ausziehen und mir die Jacke geben", lächelte sie und schloss die Tür.

Gesagt, getan. Im nächsten Moment fand ich mich im Wohnzimmer wieder, wo Loverboy auf der Couch an seinem Handy saß.

„Little Bro", sagte Blair, „deine Freundin ist da", grinste sie.

Bin ich froh, dass deren Eltern nicht da sind, ich wäre wahrscheinlich im Erdboden versunken. Sie ist so locker und ich kriege gleich einen Herzinfarkt.

Er schaute verwirrt hoch und stand dann überrascht auf, „ich hab dich gar nicht klingeln hören", murmelte er und lief zu mir.

„Sie hat auch geklopft", antwortete Blair.

Noel's Blick ging von mir zu ihr, „würdest du uns vielleicht entschuldigen?", er nahm meine Hand vorsichtig in seine, „wir wollen ungestört reden und du störst", dann liefen wir zusammen aus dem Wohnzimmer.

„War nett dich kennenzulernen, Blair", murmelte ich beim vorbei gehen.

„Gleichfalls, Süße", grinste sie und lief in irgendein Raum.

Noel öffnete eine Tür und dann kamen wir in sein Zimmer an, dort ließ er mich los und schloss die Tür, dann lehnte er sich gegen die Tür, „sorry, falls sie irgendwas komisches gesagt hat"

Ich fing an zu lachen und lief auf ihn zu, „ach was, Loverboy", grinste ich und legte meine Arme um seine Taille.

„Soll ich dir zeigen, wie viel Loverboy in mir steckt", grinste er, legte seine Hände auf meine Wangen und küsste mich.

Genau das brauchte ich.

~*~*~

Das nächste Kapitel ist jetzt schon raus;)

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