Mein Handy klingelte in der Pause, die Nummer war unbekannt, was mich nervös werden ließ. Vielleicht war es Noel?
„Wer ist das?", fragte Keith verwirrt.
„Und warum ruft er oder sie während der Schulzeit an?", fragte nun Agnes.
Ich zuckte mit den Schultern und ging ran, „hallo?", fragte ich mit klopfendem Herzen.
„Hallo, spreche ich mit Elle?", ertönte eine weiblich, freundliche Stimme in meinem Telefon. Oke, Noel ist es nicht.
„Wer möchte das wissen?", fragte ich neugierig.
„Hier spricht Anna, ich bin die Betreuerin von Toby", stellte sie sich vor.
Ich bekam eine merkwürdige Gänsehaut, schluckte und umklammerte das Handy etwas fester, „ist-ist alles gut mit ihm? Ist was passiert?", fragte ich und zog die Augenbrauen besorgt zusammen.
„keine Sorge, alles gut. Der Kleine hat nur Kopf- und Bauchschmerzen. Er wollte nicht abgeholt werden, aber ich würde nicht anrufen, wenn es nicht dringend wäre", erklärte sie.
„Ja, ich bin gleich da", murmelte ich, „bis gleich"
Ich legte auf und räumte mein Zeug zusammen.
„Was hast du vor?", fragte Harry.
„Ich muss los", sagte ich gehetzt.
„Aber wir haben noch Unterricht?", sagte Agnes.
„Mein Bruder braucht mich", sagte ich und stand auf, „sagt der Lehrerin mir ging's nicht gut oder so, bis morgen", sagte ich und lief schnell aus der Schule und nahm den nächsten Bus.
~*~
„Tut mir leid", murmelte Toby als ich ihn besorgt umarmte, „ich hab ihr gesagt sie soll nicht anrufen, ich wollte nicht das du jetzt Schule schwänzt"
„Hey", murmelte ich und ging in die Hocke, um ihm richtig in die Augen zu sehen, „ich bin deine große Schwester, ich kümmere mich um dich, egal was passiert und das braucht dir auch nicht leid zu tun", ich küsste seine Stirn, „ich hatte sowieso keine Lust auf Unterricht", ich zwinkerte ihm zu.
Er kicherte, „wenn du meinst"
Ich nahm seinen kleinen Rucksack, „wir fahren jetzt nachhause, ich mach dir eine Suppe, die du dir aussuchen darfst und wir gucken dann einen Film okay?"
„Okay!"
~*~
Während des Film saß ich auf dem Boden an meinen Hausaufgaben, Toby war schon längst auf der Couch eingeschlafen und kuschelte mit seiner Lieblingsdecke. Die heutige Mathe Stunde zu Schwänzen war verdammt blöd, ich bin letzte Woche kaum mitgekommen. Ich darf diese Klausur nicht verhauen.
Dann klingelte plötzlich die Tür, ich schaute zu Toby, der leise weiter schlief. Seufzend stand ich auf und lief zur Tür, zuerst war ich ja ganz froh darüber mich gleich als ich nachhause kam in die Jogginghose zu werfen und meine Haare mit einer Klammer hochzustecken, doch als ich dann Keith vor meiner Tür sehen stand, würde ich am liebsten verschwinden.
„Hey", begrüßte er mich.
„Hi", lächelte ich, sah kurz nach hinten und ging dann nach draußen und schloss die Tür halb, „ist alles okay?", fragte ich und bekam Gänsehaut wegen der kalten Luft.
Ich war so erstaunt von dieser Situation, dass ich ganze Sätze sagen konnte ohne irgendwie Scheißdreck zu labern.
„Nachdem du heute in Mathe nicht da warst, wollte ich dir die Notizen geben. Harry und Agnes konnten nicht vorbeikommen, also hab ich das übernommen", er kratzte sich verlegen den Nacken.
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Miracle
Teen FictionElle ist ein ganz normaler Teenager und führt ein ganz ‚normales' Leben, was auch immer normal ist. Ihr Herz schlägt einzig und allein für Keith, der keine Ahnung von ihren Gefühlen hat. Doch Elle's Herz wird weiter auf die Probe gestellt, Luna und...