Kapitel 2

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Kapitel 2

Die Blicke, die sie ihm zuwarf, schienen verständnislos. Er wollte dieses Getue nicht glauben. Seine Hand schien fester zuzugreifen. Ein leises Wimmern durchbrach die Stille, die sich nach seinen letzten Worten ausgebreitet hatte.

«Hast du mich verstanden?», rief Cem laut und ließ die junge Frau heftig zusammenzucken. Bella war wie erstarrt, als seine Hand ihre Schulter umklammerte, fester zudrückte, sie zu Boden riss. Ihr Mund jedoch öffnete sich nicht. Keine Worte drangen aus ihrer trocknen Kehle. Was sollte sie ihm schon entgegensetzen? Und wovon redete er überhaupt? Was sollte sie rückgängig machen? Bella verstand nichts. Cem jedoch wusste nur zu gut, wovon er da redete. Keineswegs wollte er sie aufklären, weil er dachte, dass sie es wusste.

«Gib es zu!», schrie er aus vollem Halse und drückte sie in die Wohnung. Für einen Moment hatte er seinen Griff gelockert, um die Tür mit Wucht ins Schloss fallen zu lassen. Dann aber packte er sie fest an den Haaren, sodass ihr die Tränen in die Augen schossen. Was er nun mit ihr tat, sollte keiner mitbekommen. «Gib! Es! Verdammt! Nochmal! Zu! Du verfickte Schlampe!»

«Was soll ich zugeben?», keuchte Bella und versuchte sich mit allen Mitteln aus seinem festen Griff zu lösen.

«Das du es der Presse gesagt hast, du Hure!», fauchte er und gab ihr eine schallende Ohrfeige, die ihr durch Mark und Bein ging. Innerlich begann Cem zu lächeln. Äußerlich zeigte er nur die Regung eines wütenden Mannes.

«Ich weiß nicht, wovon du redest.»

«Lüg nicht!»

Wieder prasselte eine Ohrfeige auf sie nieder. Bella biss die Zähne aufeinander und unterdrückte einen Schmerzensschrei, der ihr in der Kehle steckte. Sie wollte um jeden Preis vermeiden, dass er sah, wie es in ihrem Inneren zuging.

«Was hast du den Aasgeiern von der Presse erzählt?», rief er so laut, dass sie zusammenzuckte. Es machte ihm Spaß sie so zu sehen. Das hatte die Schlampe, seiner Meinung nach, verdient!

«Ich habe nichts erzählt!», presste sie hervor und versuchte sich abermals aus seinem starken Griff zu lösen. Wäre es eine andere Situation, würde sie diesen Griff seinerseits genießen. «Warum sollte ich der Presse etwas erzählen, was ich nicht weiß!»

Cem ließ von ihr ab und schlug mit voller Wucht gegen die Wand, sodass Bella erschrocken zusammenzuckte. Hastig kroch sie einige Schritte von ihm weg.

«Und das soll ich dir glauben!»

Bei jedem seiner Worte kam er näher auf sie zu. Schließlich blieb er stehen und sah zu ihr herab. Cem genoss es sichtlich wie Bella am Boden kniete und zu ihm aufschaute.

«Ich habe nichts getan», wimmerte sie und legte ihre Hände schützend über ihr schmales Gesicht. Doch Cem riss ihre Handgelenke nach unten und drückte zu. Vor Schmerz und Pein traten Bella die Tränen in die braunen Augen. Seine strotzten nur so voller Hass.

«Du verfickte Schlampe!», knurrte er und trat ihr in den Magen, woraufhin sie auf keuchte und einen spitzen Schrei aus ihrem Mund entließ. «Ich bring dich...»

Es klopfte so fest gegen die Tür, sodass Bella dachte, sie könne einbrechen. Cem sah sich hastig um. Bella schüttelte den Kopf, wie als könnte sie seine Gedanken lesen.

«Öffnen Sie die Tür!», kam es gedämpft von außen. «Hier ist die Polizei!»

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BELLA BAKER

Ihre Augen glitten von seinem athletischen Körper zur Tür. Wer wohl die Polizei gerufen hatte? Sie konnte es nicht sein, da Cem ihr die Seele aus dem Leib prügelte und sie nicht an ihr Handy kam, um irgendjemanden anzurufen. Nach gefühlten zehn Minuten ließ er von ihr ab und ging zur Tür, um diese zu öffnen. Sofort stürmten die Polizisten herein. Als sie Bella am Boden sahen, glitten deren misstrauische Blicke zu Cem, der die beiden Polizisten mit gleichgültiger Miene betrachtete. Langsam rappelte Bella sich auf und musste einen Schrei unterdrücken, da die Schmerzen ihr in alle Glieder schossen.

Wenn aus Liebe Hass wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt