Kapitel 35

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Kapitel 35

BELLA BAKER

Schweißgebadet war sie hochgeschreckt. Das Herz in ihrer Brust raste. Hoffentlich hatte ihr Bruder nichts von ihrer Panikattacke mitbekommen. Wie sollte sie es ihm erklären, wenn er doch etwas gehört hatte?

Indem du einfach mit der Wahrheit herausrückst.

Das war gar nicht so leicht, wie sich ihre verflixte innere Stimme dies vorstellte! Bella hatte bis zu diesem Zeitpunkt - und darüber hinaus - nicht daran gedacht, irgendjemandem reinen Wein einzuschenken. Sie wollte es lieber auf ihre Art und Weise klären.

Bis dir alles über den Kopf wächst und du durchdrehst? Ist das die Lösung, die du dir vorstellst?

Bei jedem Wort wurde ihre innere Stimme lauter und lauter. Verkniffen legte sie ihre schmalen Hände über ihre Ohren und versuchte ihre verdammte innere Stimme zu verdrängen.

Zwecklos.

Du wirst untergehen, wenn du dir keine professionelle Hilfe suchst. Du wirst Dinge tun, die du bereuen wirst. Lass dir verdammt nochmal helfen!

«Hör auf!»

Unkontrolliert und bebend waren die Worte aus ihrem Mund gepurzelt. Für einen Moment konnte sie nur ihren eigenen Herzschlag hören. Erbarmungslos zappelte es in ihrem Brustkorb und versuchte aus diesem zu entkommen. Das Blut in ihren Ohren rauschte. Als sie die Augen öffnete, nahm sie verschwommene Konturen ihres Zimmers wahr.

Du musst ihnen die Wahrheit sagen. Das wird es besser machen.

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AYDEN BAKER

«Nein!»

Das Wort ließ ihn aus seinem Zustand hochfahren. Schlagartig war er wach, sprang aus dem Bett und stieß sich dabei den Fuß an seinem Nachttisch. Fluchend presste er die Lippen aufeinander, ging aus dem Zimmer und riss die Zimmertür seiner Schwester auf.

Wie ein Häufchen Elend hockte sie in ihrem Bett, presste sich die Hände auf beide Ohren und schrie. Langsam, darauf bedacht sie nicht zu verschrecken, trat er näher ans Bett.

«Nein.»

Diesmal war es leiser, fast wimmernd drang das Wort aus ihrem Mund. Ihr zartes Gesicht war mit Tränen übersäht, die Lieder flatterten unruhig. Scheinbar tobte in ihrem Inneren ein erbitterter Kampf.

«Bella? Kannst du mich hören?»

Obwohl er aufgelöst und ratlos war, kamen die Worte gefasst und ohne jegliche Gefühlsregung über seine Lippen.

«Ich kann das nicht.»

Stockend verließen sie ihren Mund.

«Was kannst du nicht?», wollte er wissen und bewegte sachte seine Hand auf Bella zu, die erstarrte und nichts tat. Nur ihren lauten Atem konnte Ayden hören. Was jetzt? Sollte er sie aus dem Zimmer tragen?

«Bella», versuchte er es noch einmal. «Was kannst du nicht?»

Keine Regung. Apathisch hockte sie auf ihrem Bett, schaukelte vor und zurück. Seufzend wandte er sich ab und verließ das Zimmer. Er musste einen Arzt rufen. Vielleicht wusste der mehr.

Auf jeden Fall kann er ihr helfen.

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MELEK GÜL

«Was willst du hier?»

Vergebens versuchte sie das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. Ihr Bruder schob sie grob zur Seite und ließ die Tür heftig ins Schloss fallen. Deutlich konnte Melek seine Fahne riechen. Widerlich. Mit dem Trinken würde er nie aufhören, dachte sie und verdrehte unbewusst die Augen. Cem jedoch schien dies nicht zu registrieren.

Wenn aus Liebe Hass wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt