Kapitel 33
Eintrag 44, 09.10.2030.
Mit jeder Woche wächst er. Mit jeder Woche verstreicht die Zeit.
Mit jedem verstreichenden Tag muss ich mir etwas einfallen lassen, dass niemand den Bauch sieht, der sich unter meiner weiten Kleidung abzeichnet. Mit jedem Tag, der an mir vorbeizieht, muss ich schauen, dass ich nicht so auffällig bin.
Um jeden Preis muss ich vermeiden, dass jemand mitbekommt, dass ich euch in mir trage. Nicht einmal mein Bruder darf es mitkriegen. Wer weiß, was er mit mir anstellen würde. Wer weiß, was er mit ihm anstellen würde.
Die Zeichen der Zeit nagen an mir. Sie ziehen mich in seinen Bann. Jetzt halte mich bitte nicht für völlig irre. Ich habe sogar darüber nachgedacht, mich unauffällig aus der Welt zu schleichen. Leider habe ich es nicht übers Herz gebracht, euch mit in die Tiefe zu reißen. Ihr seid doch noch klein, nicht einmal auf der Welt. Und ihr habt noch euer ganzes Leben vor euch. Als ich so daran gedacht habe, konnte ich es nicht über mich bringen. Ich muss warten, bis ihr auf der Welt seid. Dann kann ich euch einmal im Arm halten und mich in Ruhe von euch verabschieden. Anschließend kann ich austreten.
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BELLA BAKER
Einige Monate waren verstrichen. Langsam kam der Herbst auf sie zu. Die Sonne hatte längst aufgehört zu strahlen. Ab und zu ließ sie sich blicken, aber nur für einige Stunden. Dann war sie hinter einem großen Berg Wolken verschwunden. Regen kam, benetzte den Boden und gab den Pflanzen ihr Wasser, was sie zum Leben brauchten. An solchen Tagen lag Bella in ihrem Bett und schaute trostlos an die Wand. Das regnerische Wetter passte sich ihrer jetzigen Gefühlssituation an.
Du solltest raus, etwas unternehmen. Oder dich bei Clara melden. Vor einigen Wochen hast du mit Ach und Krach ihr Anwesen verlassen. Sie macht sich bestimmt große Sorgen um dich.
Leise seufzte Bella und schloss die Augen. Sie wollte die langweilig, weiße Tapete nicht mehr anstarren.
«Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?», sprach sie leise.
Nein, das kann ich nicht. Irgendwer muss dir doch versuchen zu helfen und deinen Verstand säubern!
Sie lachte. Verstand säubern! Ihre innere Stimme tickte nicht richtig. Was wollte sie damit überhaupt bezwecken? Ihr ging es doch gut. Nur weil sie auf ihrem Bett lag und kaum etwas unternahm, konnte ihr doch keiner unterstellen, dass sie psychisch krank wäre.
Du bist psychisch instabil, sprach ihre innere Stimme. Lautlos bewegte sie ihre Lippen. Nein! Sie konnte nicht... Es durfte nicht wahr sein! Bella war nie im Leben... Doch, Bella! Du bist es, aber du willst das nicht in deinen scheiß Schädel kriegen! Rede dir keine Lügen ein. Du solltest dich lieber therapieren lassen, anstatt dich umzubringen. Das wäre besser für dich und besser für deine Kinder.
Daraufhin schwieg sie, zog die Decke bis zur Nasenspitze und versuchte zu schlafen. Auch wenn sie es in diesem Moment nicht wahr haben wollte, die Worte ihrer inneren Stimme hatten sie zu tiefst gekränkt.
Man Bella, fing sie von neuem an. Diesmal sprach sie laut, hämmerte in ihrem Kopf. Du bist krank und völlig von der Spur! Lass dir doch einfach helfen!
Entschlossen drehte sich Bella auf die Seite und versuchte ihre innere Stimme zu ignorieren.
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AYDEN BAKER
Er saß mit Melek im Wohnzimmer. Beide hatten besorgte Gesichter. Sie schienen auf jemanden zu warten. Ayden wirkte angespannt. Straff hatte er seine Schultern zurückgezogen. Kerzengerade saß er auf dem Sofa und atmete flach.
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Wenn aus Liebe Hass wird
Teen Fiction+++TEIL EINS+++ Zwei Rivalen. Zwei Feinde. Zwei Liebende. Zwei gegensätzliche Gefühle, die heftig aufeinanderprallen. Zwei Personen, die sich die Köpfe einschlagen, wenn man sie nicht voneinander fern hält. Zwei Personen, die einander bis auf den To...